
Kärntner Deregulierungsoffensive startet durch
Wirtschaftsombudsstelle zündet zweite Stufe: Das neue Führungsduo mit Unternehmer Gerhard Oswald und Verwaltungsexperte Albert Kreiner vereint wirtschaftliche Praxis und Bürokratiekompetenz. Die WOST übernimmt damit die landesweite Koordination des von der WK angestoßenen Deregulierungsprozesses.
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Mit der konstituierenden Sitzung hat heute, Donnerstag, die neue Doppelspitze der Wirtschaftsombudsstelle offiziell ihre Arbeit aufgenommen. Der langjährige Unternehmer Gerhard Oswald übernahm die Funktion des Wirtschaftsombudsmanns, unterstützt von seinem Stellvertreter Albert Kreiner, bis vor kurzem einflussreicher Abteilungsleiter im Amt der Kärntner Landesregierung. Damit setzt das Land Kärnten bewusst auf eine noch engere Verbindung von wirtschaftlicher Praxis und Verwaltungskompetenz – mit dem Ziel, Verfahren rascher und lösungsorientierter abzuwickeln. WK-Präsident Jürgen Mandl: „Ich danke dem ersten Wirtschaftsombudsmann Franz Pacher für seine engagierte Aufbauarbeit. Auf diesem Fundament wird die Ombudsstelle mit ihrer Doppelspitze nun zur zentralen Drehscheibe des Entbürokratisierungs- und Deregulierungsprozesses, den die Wirtschaftskammer kürzlich gemeinsam mit dem Land Kärnten initiiert hat.“
Unternehmertum und Verwaltung harmonisieren
„Die Wirtschaftsombudsstelle ist eine österreichweit einzigartige zentrale Schnittstelle zwischen der Verwaltung und unseren Unternehmen“, betonte auch Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig. „Sie vermittelt dort, wo Verfahren ins Stocken geraten, und sorgt dafür, dass Lösungen gefunden und Prozesse beschleunigt werden. Damit trägt sie konkret zur Entbürokratisierung und zur Entlastung unserer Unternehmen bei“, so Schuschnig. Die Wirtschaftsombudsstelle wurde 2019 als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen bei Schwierigkeiten in Behördenverfahren eingerichtet. Unter dem Vorsitz des ersten Wirtschaftsombudsmanns und früheren Wirtschaftskammerpräsidenten Franz Pacher konnten seitdem über 500 Fälle erfolgreich begleitet und bearbeitet werden. „Das zeigt klar, dass die Einrichtung absolut notwendig und sinnvoll war. Ich danke Franz Pacher herzlich für seinen engagierten Einsatz und seine Arbeit. Er hat die Wirtschaftsombudsstelle zu einem Erfolgsmodell gemacht“, so Schuschnig.
Österreichweit einzigartig
Mit Gerhard Oswald – Geschäftsführer der Oswald GmbH für Gebäudetechnik und Anlagenbau sowie der OSIT Consulting & Engineering GmbH – übernimmt nun ein erfahrener Unternehmer die Leitung der Ombudsstelle. Als Wirtschaftskammerfunktionär und Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisen Landesbank Kärnten ist er tief in der Kärntner Wirtschaft verwurzelt. „Die Wirtschaftsombudsstelle ist eine österreichweit einzigartige unabhängige Instanz, die sowohl Verständnis für unternehmerische Realität als auch für behördliche Abläufe vereint. Genau das braucht es auch, um praktikable und wirtschaftsfreundliche Lösungen im Sinne aller zu finden. Ich freue mich sehr, dazu künftig einen aktiven Beitrag leisten zu können“, so der neue Wirtschaftsombudsmann.
Neue Aufgabe für Kreiner
An seiner Seite steht ab sofort mit Albert Kreiner ein ausgewiesener Verwaltungsexperte. Kreiner war 35 Jahre im Landesdienst tätig, seit 1994 als Leiter der Abteilung 7 – Wirtschaft, Tourismus und Mobilität. „Ich kenne unterschiedlichste Behördenverfahren wie meine Westentasche und werde diese Erfahrung sehr gerne einbringen, um die Zusammenarbeit von Behörden und Wirtschaft im Sinne des Standorts zu verbessern“, betont Kreiner. Besonderes Augenmerk wird die WOST, die aus insgesamt acht Mitgliedern sowie ihren jeweiligen Ersatzmitgliedern besteht, auf den vor kurzem gestarteten Deregulierungsprozess der Wirtschaftskammer legen.
Schluss mit Schikanen
Gemeinsam mit dem Land Kärnten und dem Kärntner Landtag will die Wirtschaft Bürokratiebremsen auf Landes- und Bezirksverwaltungsebene identifizieren und abbauen. Ebenso will sich die WOST darum kümmern, dass unternehmensfreundliche Auslegungen von bundes- oder europarechtlichen Vorgaben stärker in den Fokus rücken und den Standort belastendes Gold-Plating hintangehalten wird. Aktuelle Beispiele, wie etwa rund um die Genehmigung von Kleinwasserkraftwerken und unterschiedlich strengen Auslegungen diesbezüglicher Vorgaben in den österreichischen Bundesländern wurden bereits an das neue Führungsduo herangetragen und sollen umgehend bearbeitet werden. Mandl: „Ich bin zuversichtlich, dass wir damit einen wichtigen Schritt schaffen zu einer unternehmensfreundlichen Verwaltung, die uns allen das Leben etwas einfacher macht.“