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Portrait von Franz Ahm mit Kärnten-Fahne und EU-Fahne im Hintergrund
© WKK | Helge Bauer

Klagenfurt: Wirtschaft verlangt Krisengipfel

Reformverweigerung in der Landeshauptstadt eskaliert: Stadt verschenkt Flughafenanteile, erhöht Gebühren und stellt Zukunftsprojekte in Frage. Zweifel der Unternehmen am Standort wachsen.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 17.06.2025

Alarm schlägt die Wirtschaftskammer Kärnten, Bezirksstelle Klagenfurt, angesichts der aktuellen Entscheidungen im Klagenfurter Rathaus. Während die Stadt ihre Beteiligung am Flughafen Klagenfurt verschenken will, werden Gebühren erhöht und zukunftsweisende Projekte infrage gestellt. Für die Wirtschaft ist das Maß voll.

Die Stadt Klagenfurt will sich durch die Abtretung ihrer 20 Prozent am Flughafen vor zukünftigen finanziellen Verpflichtungen retten – zum Preis von null Euro. Gleichzeitig gibt es noch immer kein Budget für das Jahr 2025, obwohl das erste Halbjahr bereits fast vorbei ist. „Das hat mit verantwortungsvoller Budgetpolitik nichts mehr zu tun – das ist planlose Politpanik mit Langzeitfolgen. Wer den Flughafen verschenkt, Parkgebühren erhöht und das bereits budgetierte und fixierte Veranstaltungszentrum kippen will, beweist nicht Sparsamkeit, sondern völlige Planlosigkeit“, stellt Bezirksstellenobmann Franz Ahm klar.

Seit Monaten drückt sich die Stadt vor strukturellen Reformen im eigenen Haus. Die Verwaltung bleibt unangetastet, bekannte Effizienzreserven werden ignoriert – stattdessen wird die Belastung auf Bürger und Betriebe abgewälzt. „Dieser Kurs ist ein politisches und wirtschaftliches Armutszeugnis“, so Ahm.

Die Wirtschaftskammer kritisiert besonders, dass trotz mehrfacher Hinweise auf strukturelle Einsparungspotenziale in der Verwaltung keine sichtbaren Schritte gesetzt wurden. Stattdessen wird seit Wochen auf ein externes Gremium verwiesen – den Konsolidierungsbeirat. „Wir brauchen echte Manager und keine Sachbearbeiter in der Stadtpolitik. Wer glaubt, die Haushaltskrise mit Gebühren und Verzicht lösen zu können statt durch mutige Strukturreformen, verkennt die Dimension des Problems. Das ist Arbeitsverweigerung gegenüber dem Wirtschaftsstandort Klagenfurt.“

Zukunftsprojekte wie das Veranstaltungszentrum, das für Kongresse und Events – insbesondere mit Blick auf die kommende Koralmbahn – von strategischer Bedeutung wäre, will man streichen, obwohl sie langfristige Wertschöpfung sichern könnten. „Auch hier fehlt eine klare Prioritätensetzung“, kritisiert Ahm und verlangt einen gemeinsamen Krisengipfel der heillos überforderten Stadtpolitik mit der ansässigen Wirtschaft: „Wir Unternehmerinnen und Unternehmer müssen wissen, ob diese Stadt noch ein Standort mit Zukunft ist. Die Zweifel werden täglich größer.“

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