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Zug, der aus neuen Koralmtunnel herausfährt. Im Hintergrund das Tunnelportal, ein zweites Gleis und die schneebedeckte Koralm
© ÖBB | isochrom

Koralmbahn ist Investition mit nachhaltigem Gewinn für Kärnten

Wirtschaftsforscher widersprechen der kritischen Einschätzung der Koralmbahn durch Norbert Wohlgemuth und betonen: Kärnten profitiert deutlich und überdurchschnittlich.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 30.05.2025

Nach der jüngsten Kritik an der Koralmbahn und angeblich überhöhten Erwartungen an das Jahrhundertprojekt melden sich nun führende Wirtschaftsforscher zu Wort. Sie betonen, dass Kärnten bereits jetzt überproportional von der Großinvestition profitiere und sich durch die Inbetriebnahme der Strecke zwischen Graz und Klagenfurt zu einem bedeutenden Wirtschafts- und Lebensraum im Alpen-Adria-Raum entwickeln werde. „Sämtliche Studien zeigen, dass kleinere Regionen wie Kärnten von großen Infrastrukturprojekten langfristig mehr profitieren als urbane Ballungsräume. Das belegen zahlreiche internationale Studien“, sagt Christoph Schneider vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung und widerspricht damit den Aussagen von Norbert Wohlgemuth in der Kronen Zeitung. Die wirtschaftliche Gesamtbilanz sei klar positiv – und zwar schon jetzt. „Selbst bevor der erste Zug fährt, ist die Koralmbahnstrecke ein wirtschaftlicher Gewinn. Die bisherige Wertschöpfung in Kärnten und der Steiermark durch Planungs- und Bauarbeiten übersteigt die 6,1 Milliarden Euro an Investitionskosten deutlich“, so Schneider. 

Infrastruktur als Schlüssel zur Zukunft

Für Schneider ist klar: Kärnten ist durch das Projekt stärker mit Europa verbunden als je zuvor. Mit den Güterbahnhöfen in Fürnitz und Kühnsdorf sowie dem Zollkorridor zum Hafen Triest ist Kärnten künftig besser als je zuvor in den internationalen Warenverkehr eingebunden. „Wir sind Teil der europäischen Verkehrsachsen. Das heißt: Unsere Unternehmen profitieren von kurzen Wegen zu den Seehäfen. Kärnten liegt am Schnittpunkt von zwei transeuropäischen Korridoren – das ist eine historische Chance, nicht nur für die Logistik, sondern für den gesamten Wirtschaftsstandort“, betont er.  

Ähnlich sieht das auch Eric Kirschner vom Joanneum Research, dessen Studie zur Koralmbahn die regionalökonomische Bedeutung umfassend untersucht hat. Auch er widerspricht Wohlgemuth deutlich: „Kärnten wird im Verhältnis sogar stärker profitieren als die Steiermark. Die Kombination aus besserer Lebensqualität, leistbarem Wohnraum und hochwertiger Infrastruktur ist ein Standortvorteil – gerade für Familien und qualifizierte Fachkräfte.“ In der steirischen Landeshauptstadt hingegen sei die Lage angespannter: Wohnraum knapp und teuer, Kinderbetreuungsplätze begrenzt. Das eröffne Kärnten neue Perspektiven als Zuzugsregion mit Zukunft. 

Wirtschaft fordert Mut zur Entwicklung

Angesichts der Diskussion bekräftigt die Wirtschaftskammer Kärnten ihre klare Haltung: Die Koralmbahn ist ein Meilenstein für die Entwicklung des Bundeslandes – wirtschaftlich, logistisch und gesellschaftlich. Jetzt gehe es darum, diese Chancen zu nutzen. Wichtig sei nun, die logischen nächsten Schritte zu setzen: Dazu zählen die Standortentwicklung rund um die Güterzentren sowie die gezielte Ansiedelung von Betrieben an der Achse Graz–Klagenfurt.

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