Schwerpunktkontrollen auf der A2: Mängel überwiegend bei ausländischen Lkw
Das Kärntner Güterbeförderungsgewerbe begrüßt die Schwerpunktkontrollen an der A2 und fordert bereits seit Jahren stärkere Kontrollen. Gesetzesverstöße und Mängel wurden überwiegend bei ausländischen Lkw festgestellt. Für die heimischen Güterbeförderer ist die Aktion ein wichtiger Schritt in Richtung fairer Wettbewerbsbedingungen.
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Zwei Tage lang kontrollieren derzeit mehr als hundert Beamte von Polizei, Finanzpolizei, Innenministerium, Land Kärnten, ASFINAG und europäischer Arbeitsbehörde bei einer der größten Schwerpunktkontrollen Europas in Arnoldstein Lkw und ihre Fahrer. Auch Transportsachverständiger Christian Spendel, Präsident von LKW -Friends on the road, war dabei und bestätigt: „Mängel und Gesetzesübertretungen traten überwiegend bei ausländischen Lkw und Fahrern auf. Hier liegt wirklich einiges im Argen.“
Kaum Mängel bei österreichischen Fahrzeugen
Im Gegensatz dazu seien heimische Güterbeförderer mit deutlich neueren Fahrzeugen unterwegs und würden auf ihre Pflichten bei den strengen Aufzeichnungen, zum Beispiel bei den Lenkzeiten, mehr achten. „Die Beamten bei der Schwerpunktkontrolle sind top ausgebildet und haben einen guten Spürsinn, welchen Lkw sie einer genaueren Kontrolle unterziehen. Bei den österreichischen Fahrzeugen gab es kaum etwas zu bemängeln, ganz anders sieht es hingegen bei den ausländischen Lkw aus“, so Spendel.
So laufen die Kontrollen ab
Bei der Kontrolle selbst werden zuerst alle Lkw von der Autobahn auf den Zollplatz abgeleitet. Dort müssen sie über die Waage fahren, um zu sehen, ob das Fahrzeug überladen ist. „Hier waren alle unter 40 Tonnen“, berichtet Spendel. Dann kommt ein automatisiertes Auslesegerät für den digitalen Tacho zum Einsatz. Innerhalb von Sekunden erkennen die Beamten damit, ob eine Fahrerkarte gesteckt ist oder ein Verdacht auf Manipulation der Lenk- und Ruhezeiten gegeben ist. Auch technischer Zustand des Fahrzeuges, Schadstoffausstoß und Ad-Blue-Manipulationen werden kontrolliert. Einige Mängel wurden bei der Ladungssicherheit entdeckt. „Das liegt meistens nicht an den Fahrern, sondern an den Verladern. Aufgefallen ist, dass die ausländischen Fahrer mittlerweile nicht nur aus Osteuropa kommen, sondern fast alle Nationalitäten anzutreffen sind“, sagt Spendel und ergänzt: „Österreichische Güterbeförderer brauchen sich vor den Kontrollen nicht zu fürchten.“
Bruno Urschitz, Obmann der WK-Fachgruppe Güterbeförderungsgewerbe, sagt dazu: „Aus unserer Sicht begrüßen wir diese Kontrollen. Wir fordern schon lange verstärkte Kontrollen an der Grenze. Es ist wettbewerbsverzerrend, wenn ausländische Frächter mit manipulierten Fahrzeugen unterwegs sind und wir uns als heimische Transporteure an die Gesetze halten. Güterbeförderer tragen in Österreich auch die ganzen Lohn- und Nebenkosten sowie Steuern, während ausländische Firmen das oft umgehen. Für mich ist es keine Überraschung, dass bei der Schwerpunktkontrolle überwiegend ausländische Fahrzeuge abgestraft und aus dem Verkehr gezogen wurden. Auch bei den Holztransporten und Baustellenverkehren wünschen wir uns von der Exekutive mehr Kabotage-Kontrollen.“ Unter Kabotage versteht man den Binnenverkehr in einem Land, in dem der Unternehmer keinen Sitz hat.
Rückfragen:
Wirtschaftskammer Kärnten
Sparte Transport und Verkehr
Fachgruppe Güterbeförderungsgewerbe
Mag. Lisa Pickelsberger
T 05 90 90 4 – 510
E lisa.pickelsberger@wkk.or.at