Stärkung der Ein-Personen-Unternehmen im Focus
In Kärnten arbeiten über 23.000 Menschen als Ein-Personen-Unternehmen. Damit ihre Anliegen auch in Zukunft Gehör finden, wurde der EPU-Beirat in der WK Kärnten neu aufgestellt. An der Spitze steht erneut die St. Veiter Unternehmerin Nicole M. Mayer, die für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt wurde.
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Von kreativen Start-ups über Handwerksbetriebe bis hin zu Beratungsunternehmen: Ein-Personen-Unternehmen prägen die Vielfalt der Kärntner Wirtschaft. Damit ihre Stimme auch in Zukunft Gewicht hat, hat sich Mitte September der EPU-Beirat der Wirtschaftskammer Kärnten neu konstituiert. Den Vorsitz übernimmt erneut Nicole M. Mayer, die das Gremium bereits seit fünf Jahren leitet und nun für eine weitere Funktionsperiode bestätigt wurde. „In der letzten Periode konnten wir die Kärntner EPU stärker in den Fokus rücken. Genau daran wollen wir anknüpfen und die Interessen der über 23.000 Solo-Unternehmen noch sichtbarer machen“, so Mayer. Unterstützt wird sie dabei von einem zehnköpfigen Beirat mit Unternehmer:innen aus allen Sparten und Branchen.
Gemeinsam mit Herwig Draxler, dem wirtschaftspolitischen Leiter der Wirtschaftskammer Kärnten, setzt der Beirat seine Schwerpunkte auf Service, Netzwerk und Interessenvertretung. „Wir sind das starke Sprachrohr für 60 Prozent der Kärntner Betriebe“, betont Draxler.
Schwerpunkte: Von Bürokratieabbau bis soziale Absicherung
In den kommenden Jahren wird sich der EPU-Beirat gezielt auf zentrale Themen konzentrieren. Mayer: „Im Mittelpunkt stehen der Abbau von Bürokratie und die Schaffung einfacher Strukturen, die den Unternehmer:innen einen praxisnahen Nutzen bringen.“ Ebenso wichtig sind eine stärkere Sichtbarkeit der EPU und ihre Vernetzung, um das Bild dieser Unternehmensform in Wirtschaft und Gesellschaft weiter zu stärken. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Weiterbildung und Information: Der Zugang zu Wissen und Know-how soll noch leichter und umfassender gestaltet werden. Mayer ergänzt: „Darüber hinaus setzen wir uns für bessere Rahmenbedingungen in der sozialen Absicherung ein, um die Situation Selbstständiger nachhaltig zu verbessern.“
Politische Rahmenbedingungen entscheidend für die Zukunft
Was es zudem braucht, sind verlässliche politische Rahmenbedingungen. Der EPU-Beirat sieht hier die aktuelle Bundesregierung in der Pflicht, gezielte Impulse zu setzen und nachhaltige Entlastungen zu schaffen. Zentrale Forderungen an die Politik sind die Anhebung der Kleinunternehmerregelung auf 85.000 Euro, eine Steuererleichterung durch eine Abmilderung der Progression und eine Senkung der Lohnnebenkosten. Ergänzend wird eine Anhebung des Gewinnfreibetrags auf 100.000 Euro, um die Wettbewerbsfähigkeit der EPU langfristig zu sichern, gefordert. „Wir verstehen uns als Brücke zwischen den Unternehmer:innen, der Wirtschaftskammer, der Politik und den Sozialpartnern. Wir wollen Impulse setzen und gemeinsam Lösungen entwickeln. Kärnten lebt von der Vielfalt seiner EPU – diese gilt es zu stärken“, so Draxler abschließend.