
Starkes Finale für das Erfolgsprogramm „Mentoring für Migrant:innen“ in Kärnten
Sechs Monate intensive Begleitung, zahlreiche inspirierende Begegnungen und ein großer Schritt in Richtung Integration: Der zwölfte Durchgang des Programms „Mentoring für Migrant:innen“ wurde erfolgreich abgeschlossen. Fast die Hälfte der 25 Teilnehmenden konnte eine fixe Anstellung finden.
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Für gut qualifizierte Zugewanderte gestaltet sich der Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt oft als große Herausforderung. Das Programm „Mentoring für Migrant:innen“ – initiiert von der Wirtschaftskammer Kärnten, dem Österreichischen Integrationsfonds/Landesstelle Kärnten (ÖIF) und dem Arbeitsmarktservice Kärnten (AMS) – setzt seit Jahren gezielt dort an, wo Hindernisse besonders groß sind. Gestern wurde der zwölfte Durchgang feierlich abgeschlossen.
Bilanz eines erfolgreichen Mentoring-Zyklus
Im Jänner starteten 25 Tandems in eine intensive Mentoring-Phase: ein halbes Jahrgeprägt von Austausch, Beratung und Netzwerkbildung. Die Mentees stammen aus 16 verschiedenen Ländern, gemeinsam mit den Mentor:innen sind insgesamt 20 Herkunftsländer vertreten. Besonders erfreulich: Vier ehemalige Mentees, die einst selbst am Programm teilgenommen haben, gaben diesmal ihre Erfahrungen weiter.
Der Fokus lag auf praktischer Unterstützung von Bewerbungen über Berufsorientierung bis zur gezielten Netzwerkbildung. Die Resultate sprechen für sich: 45 Prozent der Teilnehmenden haben bereits eine feste Anstellung gefunden, eine Person hat sich erfolgreich selbstständig gemacht, eine weitere plant diesen Schritt im Herbst. Zusätzlich sammelten viele durch Praktika oder Volontariate erste wertvolle Berufserfahrungen. „Das Programm ist für mich gelebte Willkommenskultur mit Mehrwert – menschlich wie wirtschaftlich. Gut ausgebildete Fachkräfte mit internationalem Background sind ein echtes Plus für Kärnten – nicht nur gegen den Arbeitskräftemangel, sondern auch für die Innovationskraft unserer Betriebe“, betont WK-Präsident Jürgen Mandl.
Sprache als Schlüssel zur Integration
Eine der größten Hürden bleibt die Sprache. Viele Teilnehmende besuchten daher zusätzlich Deutschkurse sowie fachspezifische Ausbildungen – etwa im Bereich Buchhaltung oder im Rahmen des FiT-Programms („Frauen in Handwerk und Technik“). Peter Wedenig, Geschäftsführer des AMS Kärnten, bezeichnet das Programm als ein Paradebeispiel für Integration: „Wir bringen Menschen und Arbeit zusammen. Genau dort, wo Integration an scheinbar kleinen, aber entscheidenden Hürden wie Sprache, Kultur oder Alter scheitert, setzen wir an. Das Mentoring-Programm baut Brücken, wo andere oft Grenzen ziehen.“
Neue Perspektiven und Selbstbestimmung
Neben Beschäftigung und Qualifizierung geht es vor allem auch um Selbstbestimmung sowie finanzielle Unabhängigkeit durch Arbeit. Für Martin Häusl vom ÖIF ein wesentlicher Schritt in Richtung Integration: „Arbeit ist ein zentraler Schlüssel für eine gelungene Integration, da sie finanzielle Unabhängigkeit und Zukunftsperspektiven schafft. Mit dem Programm „Mentoring für Migrant:innen“ unterstützt der ÖIF Menschen mit Migrationshintergrund gezielt beim Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt. Besonders erfreulich war, dass heuer mit 25 Mentoring-Paaren der bisher größte Durchgang umgesetzt werden konnte.“
Über das Programm
Mentoring für Migrant:innen“ wurde 2008 von der Wirtschaftskammer Österreich nach kanadischem Vorbild initiiert. Seitdem begleitet es qualifizierte Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund auf ihrem Weg in den heimischen Arbeitsmarkt. Innerhalb von sechs Monaten erhalten die Teilnehmer:innen intensive Unterstützung durch erfahrene Mentor:innen. In Kärnten haben bislang 220 Personen teilgenommen. Viele von ihnen sind heute erfolgreich im Berufsleben angekommen, einige sogar als Unternehmer:innen, die nun ihrerseits als Mentor:innen ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben.