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Exporttag 2025
© Marek Knopp

WKÖ-Exporttag 25 rückt globale Umbrüche und chancenreiche Märkte für die heimische Exportwirtschaft in den Fokus

Strategische Erschließung neuer Wachstumsmärkte in Südost- & Zentralasien, Indien, Golfregion, Nord- und Südamerika sowie Westbalkan – Großes Interesse heimischer Exporteur:innen

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 03.06.2025

Österreich genießt international den Ruf eines leistungsstarken Exportlands. Produkte und Services „Made in Austria“ überzeugen weltweit durch ein hohes Maß an Qualität und Innovationskraft. Im vergangenen Jahr konnte die heimische Wirtschaft Waren und Dienstleistungen im Wert von mehr als 274 Mrd. Euro ins Ausland liefern. 

Doch das österreichische Exportmodell steht unter Druck: Schwache Nachfrageimpulse aus wichtigen europäischen Absatzmärkten, massiv zunehmende geopolitische Risiken, Handelskonflikte sowie wachsender Protektionismus treffen exportstarke Länder wie Österreich. Waren im Jahr 2016 drei Prozent der weltweiten Importe von protektionistischen Maßnahmen betroffen, waren es 2024 bereits 12 Prozent. Ein klarer Beleg für den rasanten Anstieg protektionistischer Tendenzen. 

Beim Exporttag 25 standen wirtschaftspolitische Analysen und praxisorientierte Strategien im Fokus – etwa, wie Unternehmen internationale Risiken minimieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken können – ebenso wie die strategische Erschließung neuer Wachstumsmärkte. Großes Potenzial für die Intensivierung wirtschaftlicher Zusammenarbeit sieht die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA in Südostasien & Ozeanien, Zentralasien, Indien, der Golfregion, Japan sowie Nord- und Südamerika. Auch in den Ländern des Westbalkans ergeben sich vielversprechende wirtschaftliche Perspektiven für österreichische Unternehmen. 

Passend dazu stellte die WKÖ den Exporttag unter das Motto „Seizing Business Opportunities. NOW!“. Das Interesse der heimischen Exporteur:innen an Österreichs größtem Internationalisierungs-Event ist groß: Mit rund 3.000 Anmeldungen bestätigte der Exporttag seinen Stellenwert als Österreichs wichtigste Plattform für Export und Internationalisierung. 

„Wir leben in einer Zeit multipler Krisen und geopolitischer Verwerfungen – und genau in diesem Umfeld beweisen Österreichs Exporteure Tag für Tag Risikobereitschaft, Innovationsgeist und Standfestigkeit. Unsere Unternehmen sind Welt- oder Europameister, wenn es um Qualität geht. Aber in einer Welt voller Unsicherheiten braucht es mehr als gute Produkte und Dienstleistungen – es braucht strategische Resilienz, marktorientierte Preise und die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden. Der Exporttag ist ein starkes Signal: Wir geben nicht klein bei – wir gehen mutig voraus. Mit Orientierung, mit Chancen – und mit dem Rückenwind unseres globalen Netzwerks AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA, auf das sich unsere Betriebe verlassen können“, betonte WKÖ-Präsident Harald Mahrer. 

„Gerade in Zeiten globaler Umbrüche ist es entscheidend, dass wir als Exportnation unsere wirtschaftlichen Beziehungen breiter aufstellen. Die gezielte Diversifizierung unserer Handelspartner, das Heben ungenützter Potenziale in neuen Wachstumsmärkten und der Ausbau bewährter Partnerschaften sichern die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes nachhaltig ab. Deshalb haben wir ein Chancenpaket in Höhe von 15 Millionen Euro geschnürt, um unsere Exportbetriebe gezielt zu unterstützen. Österreichs Unternehmen gehören in vielen Zukunftsbranchen zur Weltspitze – sie müssen sich nicht verstecken, sondern mit Selbstbewusstsein auf ihre Stärken setzen. Der Exporttag zeigt eindrucksvoll: Wir gestalten die Zukunft aktiv mit – durch Innovation, Qualität und strategischen Weitblick“, betonte Bundesminister Wolfgang Hattmannsdorfer. 

Vor dem Hintergrund des zunehmend unsicheren globalen Umfelds verzeichnet die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA auch in diesem Jahr ein hohes Niveau bei ihren Beratungs- und Serviceleistungen. Im ersten Halbjahr profitierten heimische Betriebe bei rund 27.000 individuellen Beratungsgesprächen von der Expertise der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA in den AußenwirtschaftsCenter in mehr als 70 Ländern sowie der Expert:innen in den WKO-Länderorganisationen sowie Zentrale in Wien. 

Attraktives Programm mit internationalen Top-Speakern beim Exporttag 

Beim Exporttag hatte Österreichs Exportwirtschaft Gelegenheit für den Austausch mit rund 30 internationalen Expert:innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Auf der Agenda standen Vorträge, Panels und Workshops zu den zentralen Themen geopolitische Resilienz, wirtschaftliche Entwicklungen und Wachstumsmärkte sowie transformative Ökosysteme – mit Fokus auf Chancen und Herausforderungen der grünen und digitalen Wende. 

Zu den Highlights zählten die Keynote des ehemaligen Bundesfinanzministers der Bundesrepublik Deutschland, Christian Lindner, in der er die notwendigen Weichenstellungen für internationales Wachstum skizzierte. Emily Mansfield, Europa-Regionaldirektorin der Economist Intelligence Unit (EIU), und Oxford Analytica-Chefredakteur Nick Redmann erklärten, warum der europäische Markt widerstandsfähiger ist als oft angenommen und wie heimische Unternehmen gezielt von neuen Investitionsprogrammen, Handelsdynamiken und Innovationsimpulsen profitieren können. Die international anerkannte Vordenkerin und Geschäftsführerin der Weitblick GmbH, Alice Schmidt, beleuchtete die Green Economy als Treiber globaler Resilienz, wirtschaftlichen Wandels und neuer Wettbewerbschancen. 

Ein essenzieller Bestandteil des Exporttages für die Teilnehmer:innen ist die Beratung mit den WKÖ-Wirtschaftsdelegierten. Auch heuer kamen die mehr als 60 WKÖ-Wirtschaftsdelegierten nach Wien, um heimischen Unternehmen praxisnahe Informationen zu Markteintritt, Normen, Produktzulassungen, Zoll, Steuern und rechtlichen Rahmenbedingungen zu bieten.

(PWK/ST) 

Weitere Informationen zum Exporttag 25 finden Sie hier: www.exporttag.at