
WKÖ-Kühnel: Schengen-Abkommen essenziell für starke europäische Wirtschaft
Österreich hat von offenen Binnengrenzen massiv profitiert – Verbesserter Schutz der EU-Außengrenzen wichtig für einen sicheren Binnenmarkt
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Wien (OTS) — Das Schengener Abkommen wurde am 14. Juni 1985 von Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden unterzeichnet. Es regelt den schrittweisen Abbau von Grenzkontrollen und ermöglicht heute rund 400 Millionen Menschen in 29 europäischen Staaten das Reisen ohne Passkontrollen an den Binnengrenzen, während die Außengrenzkontrollen nach einheitlichen Regeln erfolgen. Österreich ist seit 1. Dezember 1997 Mitglied im Schengenraum.
„Der freie Personenverkehr ist nicht nur ein Grundpfeiler des Binnenmarkts – er ist tägliche Praxis und wirtschaftliche Notwendigkeit. Der Jahrestag erinnert uns daran, wie unverzichtbar offene Binnengrenzen für eine starke, wettbewerbsfähige europäische Wirtschaft sind. Denn ohne sie steht auch der freie Fluss von Waren, Dienstleistungen und Talenten still“, betonte Mariana Kühnel, stellvertretende Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Gerade als Exportnation lebt Österreich vom Schengenraum. Sieben von zehn Exporteuros kommen aus dem Handel mit unseren EU-Partnern. Offene Grenzen stärken unseren Wohlstand und sichern hunderttausende Jobs – tagtäglich. Vom freien Warenverkehr profitieren Unternehmen, Beschäftigte und Standorte gleichermaßen“
Mariana Kühnel
stellvertretende Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich
Das Schengen-Abkommen sichert in der Produktion reibungslose Lieferketten und funktionierende Just-in-time-Lieferungen, ermöglicht im Transportwesen eine verlässliche Planung der Fahrzeiten und ist auch für den Tourismus wichtig, da Wartezeiten an den Grenzen für Urlaubs- und Geschäftsreisende entfallen.
„Ein starkes Europa braucht eine starke Wirtschaft – und das heißt: mehr Binnenmarkt wagen. Damit Europas Potenzial wirklich wirkt, müssen wir endlich die wirtschaftlichen Handbremsen lösen. Geschlossene Binnengrenzen sind ein Kostenfaktor – besonders für exportstarke Länder wie Österreich. Wer Reisefreiheit im Schengenraum sichern will, muss jetzt den Schutz der EU-Außengrenzen entschlossen und nachhaltig stärken“, so Kühnel. Neben dem Schutz der Außengrenzen ist die Umsetzung des EU-Asyl- und Migrationspaktes für das Funktionieren des Schengenraums von entscheidender Bedeutung. Es wäre daher wesentlich, dass die EU-Kommission gemeinsam mit den Mitgliedsländern rasch tragfähige Lösungen umsetzt.