
WKÖ-Bundessparte Industrie – Menz und Mörk zum Tod von Rainer Wimmer: „Harter, aber fairer Verhandler“
„Überzeugter Sozialpartner, humorvoll und mit bewundernswertem Bauchgefühl für den richtigen Zeitpunkt zur Einigung“
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Die Bundessparte Industrie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) zeigt sich tief betroffen über das Ableben von Rainer Wimmer, dem langjährigen Vorsitzenden der Gewerkschaft PRO-GE und Verhandlungspartner der Industrie in zahlreichen Kollektivvertragsverhandlungen. „Nur knapp einen Monat nach dem Tod von Karl Dürtscher verliert die österreichische Sozialpartnerschaft damit einen weiteren herausragenden Arbeitnehmervertreter, der die heimische Industriepolitik am Verhandlungstisch und als langjähriger Abgeordneter zum Nationalrat entscheidend mitentwickelt hat. Unter seiner Führung wurde etwa in den Fachverbänden der Metallindustrie mit dem Zeitkontenmodell eine Weiterentwicklung der Flexibilisierungsbestimmungen vereinbart, die sowohl den Beschäftigten als auch den Unternehmen Verbesserungen brachten.“
Rainer Wimmer, der nun nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben ist, war der erste Bundesvorsitzende der im November 2009 gegründeten Produktionsgewerkschaft (PRO-GE). Von 2009 bis 2022 war er Chefverhandler auf Arbeitnehmerseite in den jährlichen Kollektivvertragsverhandlungen. „Rainer Wimmer hat als PRO-GE-Gründungsvorsitzender die österreichische Sozialpartnerschaft über viele Jahre hinweg maßgeblich mitgeprägt. Auch wenn die Gespräche zu vielen Kollektivverträgen – insbesondere im Metallbereich – mitunter intensiv und hart geführt wurden, war seine Handschlagqualität unbestritten. Er war ein harter Verhandler, aber stets fair, humorvoll und hatte ein bewundernswertes Gespür für den richtigen Zeitpunkt, um eine Einigung zu erzielen“, erinnern sich Menz und Mörk an einen jahrelangen gemeinsamen sozialpartnerschaftlichen Weg.
Mit ihm ist es gelungen, auch in wirtschaftlich schwierigen Phasen – etwa während der Corona-Pandemie – pragmatische Einigungen zu erzielen.
Siegfried Menz und Andreas Mörk
Bundessparte Industrie
„Aber auch abseits der intensiven Verhandlungen hatte Rainer Wimmer immer ein offenes Ohr, wenn es um die Anliegen der Industrie ging. So hat er sich etwa als Industriesprecher der SPÖ im Parlament vehement für eine gesicherte Gasversorgung eingesetzt“, halten Menz und Mörk fest. „Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Weggefährten sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der österreichischen Gewerkschaftsbewegung.“
(PWK247/JHR)