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Vektor-Illustration eines dunklen Hintergrunds, auf dem in erhobener Optik die Kontinente der Welt in heller Farbe ist. Von einem Kontinent führen zum nächsten gelbe Linien, die bei gelben Kreisen in den Ländern landen
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WKÖ Industrie: „Letzte Chance für Mercosur-Vertrag muss genützt werden“

Bundesspartenobmann Menz: „Vorteile für Österreich überwiegen deutlich“ − „Handelsabkommen stärkt die Industrie in der EU und bietet Zugang zu Rohstoffen“

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 19.12.2025

„Die letzte Chance für den Mercosur-Vertrag muss genützt werden“, fordert Sigi Menz, Obmann der Bundessparte Industrie der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), mit Blick auf die Verschiebung der Unterzeichnung des Abkommens zwischen der Europäischen Union und den vier lateinamerikanischen Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay (Mercosur) auf Jänner 2026.

Für die österreichische Industrie wäre eine Einigung zwischen der EU und Mercosur „ein starkes Lebenszeichen für regelbasierten Freihandel ‒ und eine klare Absage an den zunehmenden Protektionismus. Denn eine Abschottungspolitik im Handel schadet einer exportorientierten Wirtschaft wie Österreich besonders. Handelsabkommen sind dafür essenziell“, so Menz.

Abkommen schafft Wachstumschancen für zahlreiche Industriebranchen

„Freihandelsabkommen, konkret Mercosur, schaffen Wachstumschancen für zahlreiche Industriebranchen. Die wirtschaftlichen Vorteile durch den Abbau von Handelshemmnissen, eine bessere Rohstoffversorgung und diversifizierte Lieferketten werden oft unterschätzt. Die Vorteile für Österreich überwiegen jedoch deutlich. Die Risiken hingegen sind geringer als dargestellt. Für sensible Sektoren wie die Landwirtschaft sind Schutzmechanismen vorgesehen.“

Besserer Zugang zu Rohstoffen, die die nachhaltige Transformation sichern

„Mercosur stellt unter anderem deshalb eine große Chance für die exportorientierte österreichische Industrie dar, weil es nicht nur einen größeren Absatzmarkt bedeutet. Er bildet auch die Basis für langfristige Rohstoffpartnerschaften, was einen besseren Zugang zu wichtigen Rohstoffen wie Lithium, Kupfer oder Niob bedeutet. Mit Blick auf die Klimaziele ist das von wesentlicher Bedeutung“, ruft WKÖ Bundesspartenobmann Menz in Erinnerung.

Und weiter: „Besonders wichtig: Die EU wäre die erste Region, die ein solches Abkommen mit den Mercosur-Staaten abschließt. Das würde uns einen großen Wettbewerbsvorteil gegenüber unseren Mitbewerbern verschaffen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wäre das ein wichtiges und notwendiges Signal für mehr Wachstum und Arbeitsplätze.“

Binnenmarkt und Weltmarkt zusammendenken

„Die Europäische Union kann nur dann eine wirtschaftlich gesicherte Zukunft haben, wenn es gelingt, Binnen- und Weltmarkt zusammenzudenken und die EU auf zwei Beinen steht: einem starken, effizienten Binnenmarkt und einer gesicherten, wettbewerbsfähigen Position auf dem Weltmarkt”, so Sigi Menz, Vertreter der österreichischen Industrie. Er unterstreicht die Devise des Wirtschaftsforschungsinstituts WIFO: „Nutzen wir das EU-Mercosur-Abkommen als Chance!Dem ist nichts hinzuzufügen.“

(PWK556/JHR)