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Slowakei: Wirtschaftslage

Die wichtigsten Informationen zur slowakischen Wirtschaft – zuverlässig und aus erster Hand

Aktuelle Lage: Wirtschaftsbericht 

Die slowakische Wirtschaft wuchs vor der Pandemie normalerweise zwischen 3 und 4 Prozent pro Jahr. 2022 lag das Wirtschaftswachstum noch bei 1,7 %, 2023 wird es um 0 % liegen. Die Aussichten für 2023 haben sich vor allem durch den Ukraine-Krieg und die Energie-Krise getrübt. Die Prognosen gehen erst 2024 wieder von einer leichten Erholung mit +2,2 % aus. 

Schon vor dem Ukraine-Krieg wurde mit einer Verlangsamung der Wirtschaft und steigender Inflation gerechnet. Die Inflation gipfelte 2022 in 12,1 %, soll aber wieder sinken, laut Prognosen 2023 auf 9,3 % und 2024 auf 2,4 %. In den Jahren vor der Pandemie lag die Inflation im Bereich von 0-2,5 %. Preissteigerungen betreffen aktuell vor allem Rohstoff- und Energiepreise, industrielle Vorprodukte, Lebensmitteln und Logistik. Realeinkommen werden dadurch gesenkt und die Konsumenten-nachfrage gedämpft. 

Die Slowakei ist eine sehr offene Wirtschaft und ihre Industrien sind eng mit den Supply Chains der nahen Länder verflochten. Die Exportquote von rund 90 % des BIP spricht für eine starke Abhängigkeit vom Ausland, vor allem der dominierenden Automobilindustrie. In den letzten 10 Jahren konnte das Land aber seine innere Kaufkraft stärken und sich von dieser Auslandsabhängigkeit teilweise entkoppeln.

Key Facts und aktuelle Entwicklungen auf einen Blick: der AUSSENWIRTSCHAFT Wirtschaftsbericht aus Slowakei.

Besondere Entwicklungen

Die Slowakei unterstützt im Krieg klar das Nachbarland Ukraine, sowohl mit Lieferung militärischen Materials als auch bei der Aufnahme von hunderttausenden Geflüchteten. Als Exportnation wird die Slowakei vom Krieg in der Ukraine primär durch die sinkende Nachfrage aus dem Ausland betroffen. Dazu kommen für die Produktion Lieferengpässe und Herausforderungen in der Logistik. Zu den seit längerer Zeit existierenden Knappheit bei Halbleitern kommen nun z.B. Eisenerz, Nickel, Neon und Kabelstränge hinzu. Andererseits wird die Slowakei durch den Ukraine-Krieg als Investitionsziel noch interessanter: Viele Produkte, bei denen es jetzt zu Lieferengpässen kommt, können in der Slowakei gut produziert werden.

Die Slowakei ist fast vollständig von russischem Öl, Gas und Uran abhängig: 85 % bei Gas und 100 % bei Öl und Atombrennstoffen. Mehr als die Hälfte (55 %) des Stroms der Slowakei stammt aus der Kernkraft, die zweitwichtigste Stromquelle ist Erdgas. Inzwischen wurde der dritte Reaktor im AKW Mochovce in Betrieb genommen, der für ca. 17 % der slowakischen Stromproduktion verantwortlich sein wird. Der vierte Reaktor befindet sich bereits im Bau, soll aber Medien zufolge mit einer anderen Technologie ausgestattet werden. Die Strompreise für Unternehmen sind in den letzten 12 Monaten auf das Zehnfache und weiter gestiegen und in der Zwischenzeit wieder auf das Niveau vor einem Jahr gesunken.

Ende Februar 2020 wurde der slowakische Nationalrat gewählt. Die slowakische Regierungskoalition unter Ministerpräsident Eduard Heger wurde durch das Ausscheiden des Koalitionspartners Sloboda a Solidarita geschwächt. Die neue Regierung versprach vor allem den Kampf gegen Korruption und mafiöse Strukturen voranzutreiben. Unter den Visegrád-Staaten fällt die Slowakei als gegenüber der EU am positivsten eingestellt auf. Nach der Regierungskrise wurden für September 2023 Neuwahlen ausgeschrieben.

Wachstumsimpulse werden von der Covid-19 Aufbau- und Resilienzfazilität der EU erwartet, aus welcher die Slowakei EUR 6,3 Mrd. an Zuschüssen erhält. Bei der Verwendung der Mittel des Aufbauplans werden 43 % in Klimaziele investiert, 21 % in digitale Transformation. Weiters wurden der Slowakei im Rahmen des mehrjährigen Finanzrahmens 2021-2027 EUR 18,6 Mrd zuerkannt. Die EU-Subventionen werden sich wie in der Vergangenheit unmittelbar auf das makroökonomische Ergebnis auswirken.

Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich

Das bilaterale Wachstum im Warenhandel war vor der Pandemie eine Erfolgsstory. Das Jahr 2022 brachte nach dem Pandemie-Schock eine Erholung: die ö. Waren-Exporte in die Slowakei stiegen um mehr als 17 %. Die ö. Waren-Importe aus der Slowakei stiegen im ersten Halbjahr 2022 um mehr als 5 %. Damit liegt die Slowakei im weltweiten Trend, ihre Position im Ranking der ö. Handelspartner liegt auf Platz 13. Die wichtigsten Exportbereiche bleiben der Automotive-Sektor, Elektrik und Elekt-ronik, Maschinen sowie Erdölprodukte. Im Import dominieren ähnliche Produktgruppen plus Stahl.

Der bilaterale Dienstleistungshandel entwickelte sich im Jahr 2022 ebenfalls positiv: Die ö. Dienstleistungsexporte stiegen um über 26 %, die Dienstleistungsimporte aus der Slowakei wuchsen um über 18 % im Vergleich zum Jahr 2021. Die Slowakei liegt für Österreich auf Platz Nr. 16. Das östliche Nachbarland ist bei den Dienstleistungen aufgrund der niedrigeren Lohnkosten stärker als Österreich. Die Slowakei exportiert Logistik und Unternehmensdienstleistungen, Österreich vor allem den Tourismus.

Österreich und Deutschland sind in der Slowakei volumsmäßig vergleichbare Investoren. Deutschland hat größere Firmen, Österreich aufgrund der Nachbarschaft viele kleinere Investitionen. Die Zahl der österreichischen Niederlassungen wird auf etwa 2.000 geschätzt. Vor allem österreichische Bankinstitute, Bauunternehmen, Bauzulieferbetriebe und die metallverarbeitenden Betriebe sind gut vertreten.

Geschäftschancen für österreichische Unternehmen

Der Automotive-Sektor ist die wichtigste Säule der slowakischen Wirtschaft und für 40 % der Industrieexporte verantwortlich. Rund eine viertel Million Arbeitsplätze hängt daran und der Cluster produziert jährlich über eine Million Fahrzeuge. Per capita ist das Weltrekord. Im selben Atemzug muss man die daran hängenden Zulieferindustrien wie Maschinenbau, Metall-, Kunststoff- und Textilindustrie sowie die Elektronikindustrie erwähnen. In der Slowakei werden heute komplexe Baureihen entwickelt und produziert. Alle vier OEMs beschäftigen sich intensiv mit E-Mobility und diese Industrie wird sich auch in der Slowakei massiv verändern. Als fünfte Marke wird Volvo in Kosice eine Fertigung für E-Fahrzeuge eröffnen.

Die Slowakei erhält aus der Covid-19 Aufbau- und Resilienzfazilität der EU EUR 6,3 Mrd. an Zuschüssen. Weiters wurden der Slowakei im Rahmen des mehrjährigen Finanzrahmens 2021-2027 EUR 18,6 Mrd. zuerkannt (zum Vergleich: in der Vorperiode 2014-2020 waren es EUR 13,5 Mrd.) Bei der Verwendung der Mittel des Aufbauplans werden 43% in Klimaziele investiert, 21% in digitale Transformation. Verbesserungen bei Bildung, Digitalisierung, For-schung, Gesundheit, Infrastruktur oder Wettbewerbsfähigkeit sowie die Verringerung regionaler Unterschiede sind weitere Auflagen für den Einsatz der Mittel. Die EU-Subventionen werden sich wie in der Vergangenheit unmittelbar auf das makroökonomische Ergebnis auswirken.

Vor allem kleine und mittlere österreichische Unternehmen finden am Markt wegen ihres Know-how-Vorsprungs eine gute Ausgangslage vor. Die geografische Nähe, vor allem zu Ostösterreich, macht die Slowakei zu einem idealen Zielmarkt für Erstexporteure und gewerbliche Betriebe. Der Markt lässt sich an einem Tag bearbeiten, denn in und um Bratislava, das nur 70 km von Wien entfernt liegt, konzentrieren sich 2/5 der Inlandsnachfrage auf höchstem Wohlstandsniveau des Landes. Besonders gute Chancen bestehen für österreichische Unternehmen in den nächsten Jahren in folgenden Bereichen: Maschinen-bau, IKT, (Tourismus-) Infrastruktur, Automotive, unternehmensnahe Dienstleistungen.

Statistik: Länderprofil 

Einen kurzen Überblick über die wichtigsten statistischen Daten zu Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bietet das Länderprofil Slowakei der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA und der Stabsabteilung Statistik. 

Wichtige Wirtschafts- und Basisdaten und Informationen für eine Vielzahl weiterer Länder finden Sie auf den jeweiligen Länderseiten sowie in der Übersicht Länderprofile weltweit.

Maßgeschneiderte Informationen

Damit Ihre Marktbearbeitung in der Slowakei problemlos abläuft, hat unser Team vor Ort Informationen zu außenhandels- und investitionsrelevanten Fach- und Branchenthemen, die Sie jederzeit beim AußenwirtschaftsCenter Bratislava anfordern können.

Allgemeines zu Wirtschaft, Land und Leute sowie persönliche Tipps finden Sie in unserem Länderreport Slowakei

Das AußenwirtschaftsCenter Bratislava berät Sie gerne, sollten Sie weitere Fragen zur Slowakei haben.

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