Browser-Hijacking verhindern
Expertentipp erstellt von Peter Stelzhammer – Experts Group IT Security
Lesedauer: 2 Minuten
Eine beliebte Masche von Betrügern ist das sogenannte Browser-Hijacking. Dabei wird mithilfe einer unerwünschten Software und ohne Ihre Zustimmung das Verhalten Ihres Browsers verändert. Da der Browser die Verbindung zum Internet ist, ist er sehr anfällig für Angriffe von Hackern. Hijacking-Softwares können durch Freeware-Installationen, E-Mails, Dateifreigaben, Drive-by-Downloads oder bösartiger Sicherheitssoftware auf Ihrem Computer landen. Besonders bei Freeware-Programmen sollten Sie den Installationsprozess genauestens beobachten und auf Haftungsausschlüsse und zusätzliche Downloads wie Symbolleisten oder Add-ons achten. Es besteht die Möglichkeit, dass diese von Adware oder Spyware unterstützt werden, deshalb sollten Sie solche Installationen weitestgehend vermeiden.
Einen Angriff erkennen
Sobald Sie Veränderungen im Browser – sei es in den Standardeinstellungen oder bei Ihrer Standardsuchmaschine – bemerken, die nicht von Ihnen vorgenommen wurden, sollten Sie misstrauisch werden. Eine veränderte Startseite, neue Lesezeichen, das Erscheinen von Websites mit pornografischen oder werbefinanzierten Inhalten und zahlreiche Pop-up-Fenster weisen in der Regel auf Browser-Hijacking hin. Weitere Indizien können eine Verlangsamung des PCs, nicht erwünschte Tools sowie eine Zunahme der Fehlermeldungen sein. Oft wird auch der Zugriff auf Websites mit sicherheitsrelevanten Themen zu Anti-Spyware und Antivirus verhindert. Im Internet finden Sie Listen mit den häufigsten Browser-Hijacker. Einige dieser unerwünschten Softwares lassen sich mit der Deinstallation der Freeware beseitigen, andere wiederum wird man nicht so einfach los. Daher ist es wichtig, vorbeugend Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren.
Vorbeugende Maßnahmen
Damit Sie vor Hackerangriffen geschützt sind, sollten Sie Antiviren- und Antispyware-Software auf Ihrem Computer installieren und die Echtzeitschutzfunktion aufrechterhalten. Das allein genügt aber nicht. Sie müssen auch Ihren Browser, sowie Softwares von Drittanbietern regelmäßig aktualisieren und auf dem neusten Stand halten. Achten Sie auf die Sicherheit in Ihrem Browser und minimieren Sie Risiken, indem Sie das Öffnen von E-Mail-Anhängen und Links von unseriösen Absendern vermeiden. Besuchen Sie nur vertrauenswürdige Websites und überwachsen Sie jeden Installationsschritt bei Freeware genauestens.
Unerwünschte Programme wieder entfernen
Das Entfernen von Browser-Hijacking-Programmen kann unterschiedlich leicht oder schwer sein. Einige Programme können über die Deinstallation der Freeware oder über die Systemsteuerung entfernt werden. Eine weitere Möglichkeit bietet sich durch das Zurücksetzen der Browsereinstellungen auf den Stand vor dem Angriff. Sollten Sie nicht wissen, wie das funktioniert, können Sie über den Menüpunkt „Hilfe“ in Ihrem Browser genauere Informationen finden. Andere Programme lassen sich nur schwer löschen, da sie tiefer in Ihr System eindringen, für gröbere Änderungen verantwortlich sind und bei jedem Computerstart neu laden. Versuchen Sie in einem solchen Fall den Computer im abgesicherten Modus neu zu starten und suchen Sie anhand von Anti-Spyware, Anti-Adware und Anti-Virus-Scan nach der Schadsoftware. Mithilfe einer Startkontrollsoftware können Sie die schädlichen Einträge vom Windows-Systemstart entfernen, während ein Registry Cleaner nach verdächtigen Einträgen sucht und diese entfernt. Bei Windows XP und neueren Versionen kann der Computer durch die Systemwiederherstellung auf einen früheren Stand zurückgesetzt werden. Bevor Sie mit dem Entfernen beginnen, wird ein System-Backup empfohlen, selbst wenn Ihre Dateien in der Regel nicht verloren gehen.
Sollten Sie Opfer einer Cybercrime-Attacke werden, können Sie sich für eine telefonische Erstinformation und Notfallhilfe an die 24-Stunden-Hotline unter der Telefonnummer 0800-888 133 wenden.