Zum Inhalt springen
Geothermie-Anlage in Larderello, Tuscany Region, Italien
© stevanzz | stock.adobe.com
[Mineralölindustrie, Fachvertretung]

Geothermie

Die unerschöpfliche Energie aus der Tiefe

Lesedauer: 1 Minute

20.05.2025

Geothermie bezeichnet die Nutzung von Erdwärme als erneuerbare Energiequelle zur Gewinnung von Wärme und Strom. Als umweltfreundlichere Alternative zu fossilen Energieträgern leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Wärmewende und zur Reduzierung von CO₂-Emissionen

Was sind die Vorteile von Geothermie?

  • Klimafreundlicher dank geringerem CO2-Ausstoß
  • Unabhängiger durch weniger Energieimporte und Verzicht auf fossile Brennstoffe
  • Zuverlässiger danke stetiger und unerschöpflicher Wärmequelle
  • Platzsparender, da weniger Fläche erforderlich ist
  • Wirtschaftsfördernd, indem regionale Wertschöpfung gestärkt wird

Wie funktioniert Geothermie?

Mit zunehmender Tiefe steigt die Temperatur im Erdinneren – durchschnittlich um etwa 3°C pro 100 Meter. Damit in Österreich tiefliegende Wasserquellen mit 100°C erreichet werden, sind Bohrungen von mehreren tausend Metern Tiefe notwendig. In hydrothermalen Anlagen wird dieses heiße Tiefenwasser nach oben geleitet und seine Wärme durch Wärmetauscher aufgenommen. Die so gewonnene Energie wird in das Fernwärmenetz zugeführt, während das abgekühlte Wasser wieder in die ursprüngliche Gesteinsschicht geleitet wird, wo es sich durch die Erdwärme erneut aufheizt.

Das größte Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen Energieformen wie Wind, Sonne oder Wasserkraft liegt in der stetigen Verfügbarkeit. Unabhängig von jahreszeitlichen, klimatischen Schwankungen oder Tageszeiten liefert die Geothermie ganzjährig Energie.

Geothermie in Österreich

Geothermie bietet enormes Potenzial für eine nachhaltige Energiezukunft. Bis 2030 sollen in Österreich rund 4 TWh geothermische Energie bereitgestellt und damit die Dekarbonisierung von Fernwärme, Industrie und Infrastruktur gezielt gefördert werden.

Unsere Mitgliedsunternehmen haben unterschiedlichste Projekte in diesem Zusammenhang gestartet. Ein aktuelles Projekt ist das Joint Venture "deeep", in dem OMV und Wien Energie ihre Kompetenzen bündeln:

Bis 2040 strebt die Stadt Wien an, die Fernwärmeversorgung vollständig klimaneutral auszurichten. Für die Verwirklichung dieses Ziels, treiben Wien Energie und OMV seit 2023 die Wärmewende mit vereinten Kräften voran. Während OMV die unterirdischen Prozesse wie Tiefbohrungen und die Förderung von heißem Thermalwasser übernimmt, ist Wien Energie für die Verteilung verantwortlich. Das erste "deeep"-Projekt entsteht derzeit in Aspern und soll 2028 in Betrieb gehen.

Die Geothermieanlage wird in Kombination mit Wärmepumpen eine Leistung von 20 MW erreichen und rund 20.000 Haushalte nachhaltig beheizen. Dadurch werden die jährlichen CO₂-Emissionen um bis zu 54.000 Tonnen reduziert. Langfristig sind bis zu sieben solcher Anlagen geplant, die insgesamt bis zu 200.000 Haushalte mit Wärme versorgen könnten.