Dänemark: Großprojekt für Datencenter
Erhöhter Bedarf an spezialisierten Zulieferern, Ingenieuren und Technologien
Lesedauer: 1 Minute
Dänemark Gebäudetechnik/Innenausbau Anlagenbau/Smart FactoryDänemark setzt auf den Ausbau digitaler Infrastruktur und plant eines der größten Datencenter-Projekte Europas. In diesem Rahmen hat die Gemeinde Guldborgsund im südöstlichen Teil des Landes einen umfangreichen Vertrag mit Garbe Data Centers, der Datencenter-Sparte des deutschen Immobilienentwicklers Garbe, abgeschlossen. Der Vertrag im Wert von knapp 2,7 Milliarden Euro soll Dänemark als führenden Standort für digitale Infrastruktur weiter festigen.
Grundstückskauf und Machbarkeitsprüfung
Nach einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren hat Garbe rund 35 Hektar von der Gemeinde Guldborgsund erworben. Der Kauf steht jedoch noch unter dem Vorbehalt von Due-Diligence- und Machbarkeitsanalysen. In den kommenden Monaten werden daher verschiedene Untersuchungen am Standort durchgeführt. Führen diese zu positiven Ergebnissen, ist der Weg für die weitere Umsetzung frei.
Das Datencenter soll mit besonderem Fokus auf moderne Technologie und Nachhaltigkeit entstehen. Geplant sind die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen sowie die Einspeisung von Abwärme in das Fernwärmenetz.
Flexibles Campus-Konzept für vernetzte Einheiten
Geplant ist ein Konzept, das mehrere eigenständige, aber miteinander vernetzte Datencenter-Einheiten auf einem gemeinsamen Gelände vorsieht. Insgesamt sollen sechs bis neun unterschiedlich große Einheiten entstehen, um ein breites Kundenspektrum zu bedienen – von kleineren Unternehmen bis hin zu großen Hyperscale-Akteuren. Dieses sogenannte Campus-Modell ermöglicht flexible Skalierung und die Anpassung an unterschiedliche Anforderungen.
Das Datencenter wird mit Servern ausgestattet, die rund um die Uhr große Datenmengen speichern und verarbeiten. Mit einer erwarteten Kapazität von 350 MW wäre es nicht nur das größte Datencenter Dänemarks, sondern eines der größten in Europa. Mit der Umsetzung des Projekts rechnet Guldborgsund, eine Gemeinde mit knapp 60.000 Einwohnern im südöstlichen Teil Dänemarks, mit rund 400 neuen Arbeitsplätzen sowie weiteren 800 Stellen in der Bauphase und in nachgelagerten Bereichen.
Die Bauarbeiten sollen sich über zehn bis 15 Jahre erstrecken und eröffnen vielfältige Chancen für österreichische Unternehmen. Für die Umsetzung werden spezialisierte Bauunternehmen, Zulieferer und Ingenieure benötigt, die entsprechende Technologien und Produktionstechnik bereitstellen.