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Ein großes Schiff befüllt mit über- und nebeneinander gestapelten Containern steht neben asphaltierten Untergrund im Wasser. Am Steg sind weitere Container sowie LKWs und Frachtkräne.
© Kalyakan | stock.adobe.com

Hafen von Beirut: Von der Krise zur Wettbewerbsfähigkeit

Ein regionales Drehkreuz im Aufschwung

Lesedauer: 1 Minute

Libanon Verkehrsinfrastruktur/Tiefbau
06.11.2025

Der Hafen von Beirut, lange Symbol für den wirtschaftlichen Niedergang Libanons nach der Explosion 2020 und der chronischen Ineffizienzen des Staates, erlebt 2025 einen bemerkenswerten Aufschwung. Laut dem Container Port Performance Index der Weltbank 2024 stieg Beirut weltweit auf Platz 54 auf – ein Sprung von Platz 81 in 2023 und 323 in 2022.

Im ersten Quartal 2025 wurden über 1,37 Millionen Tonnen Güter abgefertigt, 403 Schiffe angedockt und 145.000 TEUs umgeschlagen – bei steigender durchschnittlicher Ladung pro Schiff. Dies spiegelt eine Strategie wider, die auf höherwertige Güter und Effizienz setzt.

Parallel schreitet die Modernisierung der Logistik und des Zollwesens voran: Hochleistungsscanner bearbeiten bis zu 60 Container pro Stunde, ein Single-Window-System vernetzt Gesundheits-, Landwirtschafts-, Handels- und Wirtschaftsbehörden, wodurch Abläufe beschleunigt und Korruption reduziert werden sollen.

Für Libanons angeschlagene Wirtschaft könnten diese Reformen ein Wendepunkt sein: Verbesserte Kontrolle gegen Schmuggel und Zollbetrug verspricht zusätzliche Staatseinnahmen und signalisiert Stabilität für ausländische Investoren.

Mit diesen Maßnahmen positioniert sich der Hafen von Beirut als zentrale Logistikdrehscheibe der Region, konkurrenzfähig zu Tripoli und Hafenstandorten am Golf. Vom Symbol des Zusammenbruchs wird er nun zum Zeichen von Resilienz und wirtschaftlicher Erholung – vorausgesetzt, der libanesische Staat kann diesen Schwung in eine nachhaltige Langfriststrategie überführen.

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