Roboter sitzt auf einer Straße mit Blumen, im Hintergrund zeigt sich in der Unschärfe eine Straße mit Leuchtreklamen
© LiezDesign | stock.adobe.com

KI & Techkooperationen

Gemeinsam in die KI-Zukunft auf der Road to EXPO

Lesedauer: 2 Minuten

08.04.2024

Japan ist in Forschung und Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) schon seit Jahrzehnten aktiv. Bereits 1970 stellte eine Gruppe der Universität Kyoto das weltweit erste System zur Gesichtserkennung vor. Eine neue Welle des Interesses an KI begann in Japan um 2012, als Google und Facebook KI-Forschungslabors einrichteten. Japan hat Aufholbedarf in vielen Bereichen der KI-gestützten Digitalisierung. Das Land versucht, mit großangelegten Initiativen den Rückstand v.a. zu den USA und zu China aufzuholen. Wesentliche Treiber der japanischen KI-Initiativen sind die rasch alternde Bevölkerung, die schrumpfende Erwerbsbevölkerung sowie die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit.

Branchenmäßig setzt Japans KI-Strategie vor allem auf die produzierende Industrie und die Verbesserung der Produktivität in der Dienstleistungsindustrie. Beispiele sind KI-gesteuerte Roboter für Aufgaben wie Montage, Inspektion und Verpackung.

Im öffentlichen Bereich steht das Gesundheits- und Pflegewesen im Mittelpunkt. Hauptthemen sind KI-gestützte Diagnosesysteme zur besseren Früherkennung von Risikogruppen, zur Wirkstofferkennung in der Forschung und Verbesserungen für Patienten durch personalisierte Medizin. Bei der gerade für Japan wichtigen Autoindustrie arbeiten Toyota, Honda und Nissan an der Entwicklung autonomer, KI-gestützter Fahrtechnologien.

Auch die Grundlagenforschung ist ein wichtiger Faktor. Das öffentliche Netz von Forschungsinstitutionen hat 2019 eine eigene Initiative (AI Japan R&D Network) gegründet, die das National Institute of Advanced Industrial Science and Technology (AIST), RIKEN und das National Institute of Information and Comm. Tech (NICT) umfasst. Die Initiative ist offen für internationale Zusammenarbeit. Schwerpunkte liegen in der Verarbeitung natürlicher Sprache und von Computerbildern, im Finanzwesen, in der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Katastrophenvorbeugung. Aufsehen erregten bisher KI-Projekte zur Entwicklung neuer Düfte (Tokyo Tech Institute), zum Einsatz von Robotern bei Nierensteinoperationen (Nagoya University), oder zum Verstehen von Emotionen und zur Vorhersagbarkeit von Sterblichkeitswahrscheinlichkeiten nach Verletzungen.

Während die Akzeptanz für technische innovative Produkte bei Japans KMU generell hoch ist, sieht es bei KI-gestützten Prozesse völlig anders aus. Die wesentlichen Gründe sind ein Mangel an KI-Forschenden, Datenwissenschaftlern und IT-affinen Mitarbeiter:innen in KMUs, Rückstände in der Softwareindustrie, unzureichende Investitionen (20% der US-Investitionen), schlechte Datenqualität für Deep-Learning Prozesse und starke datenschutzrechtliche Beschränkungen.

Japans Großunternehmen sind im Gegenzug stark involviert. Top-Player sind Sony, Panasonic, Toshiba, die SoftBank Gruppe, NEC, Hitachi und Preferred Networks.

Chancen für Österreich

Für österreichische Firmen bieten sich Möglichkeiten im Smart Factory-Bereich, etwa zur Effizienzsteigerung in der Produktion oder zur Vorhersage von Wartungsarbeiten („Predictive Maintenance“).

Solche Lösungen könnten in der Fertigungsindustrie, im Verkehrswesen und anderen Branchen eingesetzt werden, um Ausfallzeiten zu reduzieren und die Wartungskosten zu senken.

Die Verringerung des Personaleinsatzes bei gleichzeitiger Leistungssteigerung und die Konvergenz mit den Zielen der Japan KI-Strategie sind wichtige Argumente im Wettbewerb.

Erste Schritte zu einer verstärkten Kooperation sind bereits gesetzt. Am AsienTag 2023 am 5. Dezember beleuchteten Expert:innen mit dem neuen Direktor des AIRC Japan, Yasuhiro Katagiri, Kooperationsmöglichkeiten von Japan und Österreich – Japan & Austria Forging the AI Future Together. 

2024 und 2025 werden weitere Schritte gesetzt.

Gehen Sie mit uns auf die Road to EXPO:

Bleiben Sie informiert


Zug Shinkansen spiegelt sich in einem See neben den Bahngleisen, dahinter zeigt sich eine Landschaft mit Hochspannungsleitungen sowie dem Mount Fuji bei blauem Himmel mit Wolken, KI-generiert
© sirisakboakaew | stock.adobe.com