Die Türkei, Syrien und Jordanien haben eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Wiederinbetriebnahme der historischen Hijaz Railway unterzeichnet. Das Vorhaben zielt auf die Reaktivierung einer strategisch bedeutsamen Eisenbahnverbindung, welche nicht nur der regionalen Integration dient, sondern auch wirtschaftliche Entwicklung und logistische Effizienz fördern soll.
Im Rahmen des Treffens Mitte September 2025 in Amman vereinbarten die drei Staaten eine abgestimmte Vorgehensweise: Die Türkei wird einen umfassenden Projektplan vorlegen und den Wiederaufbau eines rund 30 Kilometer langen Streckenabschnitts auf syrischem Staatsgebiet koordinieren. Jordanien übernimmt die technische Evaluierung der Betriebs- und Wartungsinfrastruktur. Darüber hinaus soll geprüft werden, inwiefern eine Anbindung der Türkei an den jordanischen Hafen Aqaba am Roten Meer ermöglicht werden kann.
Das Projekt gilt als Signal für eine verstärkte regionale Kooperation – insbesondere im Kontext der Wiederherstellung von Verkehrsnetzen, welche durch Konflikte und politische Instabilität unterbrochen wurden. Neben infrastrukturellen und wirtschaftlichen Vorteilen betonen die Beteiligten auch den kulturellen und symbolischen Wert des Vorhabens.
Die Hijaz Railway wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter der osmanischen Verwaltung errichtet, mit dem Ziel eine durchgehende Verbindung von Damaskus nach Medina zu schaffen. Nach schweren Beschädigungen infolge militärischer Auseinandersetzungen und geopolitischer Umbrüche wurde der Betrieb eingestellt. Die aktuelle Initiative knüpft an dieses historische Erbe an und überführt es in ein zukunftsorientiertes Infrastrukturkonzept.