Neue US-Zölle für US-Handelspartner weltweit
Gültig ab 7. August 2025 für fast alle US-Handelspartner
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Seit dem 7. August 2025 gelten für fast alle US-Handelspartner neue Einfuhrzölle (siehe Executive Order vom 31.7.2025).
Länder mit einem Handelsüberschuss, d. h. Länder, in die die Vereinigten Staaten mehr exportieren als sie importieren, verbleiben bei einem Zollsatz für Waren von 10 %.
Für Länder, mit denen die Vereinigten Staaten ein Handelsdefizit haben, wird ein Zollsatz festgelegt, der zwischen 10 % und 41 % liegt. Diese Länder finden sich im Anhang 1 der Exekutivverordnung (siehe Liste unten). Anhang 1 ist nur eine Zeitaufnahme, da die USA Abkommen mit allen US-Handelspartnern abschließen wollen und sich dementsprechend die Zollsätze verändern können.
Die US-Zollverwaltung, U.S. Customs and Border Protection hat folgende Anleitung für den Import von Waren auf Basis der Verordnung vom 31.07.2025 veröffentlicht: CSMS # 65829726 - GUIDANCE: Reciprocal Tariff Updates Effective August 7, 2025.
Zusätzlich zu den Zöllen sieht die Verlautbarung auch eine Strafe von 40 % auf so genannte „Umladungen“ („transshipments“) vor. Dabei handelt es sich um Waren, die aus einem Hochzollland in ein Niedrigzollland verschifft und dann wieder in die Vereinigten Staaten zurückgeschickt werden.
Für einige Länder gelten separate Verordnungen. Weiters werden laufend Abkommen mit US-Handelspartnern verhandelt, welche die Exekutivverordnung vom 31.7.2025 zu den reziproken Einfuhrzöllen abändern.Wir erwähnen hier einige davon.
Für Kanada gilt ein Zollsatz von 35 % mit Ausnahmen im Rahmen des Abkommens zwischen den Vereinigten Staaten, Mexiko und Kanada (siehe Exekutivverordnung von 31.7.2025).
Mexiko konnte am 31.7.2025 für 90 Tage das bestehende Handelsabkommen mit den USA verlängern. Der Einfuhrzoll von 25 % auf Autos aus Mexiko bleibt bestehen (siehe Exekutivverordnung von 31.7.2025).
Für Brasilien gilt ein zusätzlicher Zollsatz von 40 % (für viele Waren insgesamt 50 % - siehe Exekutivverordnung von 30.7.2025).
Am 1.8.2025 wurde ein zusätzlicher Zollsatz von 25 % für Waren aus Indien – gültig ab 27.8.2025 – verkündet (siehe Executivverordnung von 6.8.2025). Grund dieser Zölle sind die Käufe russischen Öls durch Indien. Für viele indische Produkte verdoppelt sich dadurch der Zoll und beträgt nun 50 %.
Die Pause im Zollstreit mit China wurde am 11.08.2025 durch eine Exekutivverordnung verlängert, die die bereits bestehenden, erhöhten reziproken Zölle für weitere 90 Tage – bis zum bis zum 10.11.2025 – ausgesetzt hat (siehe Exekutivverordnung von 11.8.2025). Mit der Exekutivverordnung vom 4.11.2025 wurde dieser 10-%ige reziproke Zoll bis zum 10.11.2026 beibehalten. Gleichzeitig wurde der Fentanyl-Zoll von 20 % auf 10 % reduziert, wirksam ab 10.11.2025 (siehe eine weitere Exekutivverordnung von 4.11.2025).
Am 14. November 2025 wurde mit der Schweiz (und Liechtenstein) eine Rahmenvereinbarung verhandelt, die die Absicht festhält, den maximalen Einfuhrzollsatz auf 15 % festzulegen (ausgenommen Section 232-Zölle.)
Die hier erwähnten Zölle gegenüber US-Handelspartnern werden derzeit vor dem Supreme Court auf ihre Verfassungsmäßigkeit überprüft und sind von den auf Grundlage von Section 232 eingeführten Zöllen (u. a. auf Autos, LKW, Stahl, Aluminium oder Kupfer) zu unterscheiden, deren Verfassungsmäßigkeit nicht in Frage gestellt wird.
Somit gelten Stahl- und Aluminiumzölle von 50 % weiterhin für alle Länder außer jener Länder, die im Rahmen einer bilateralen Grundsatzvereinbarung oder eines Abkommens einen anderen Zollsatz festgesetzt haben (z.B. Großbritannien). Ein 50 % Zollsatz für Waren aus Kupfer gilt ebenfalls für alle US-Handelspartner.
Annex I – Stand 31.7.2025
| Countries and Territories | Reciprocal Tariff, Adjusted |
|---|---|
| Afghanistan | 15 % |
| Algeria | 30 % |
| Angola | 15 % |
| Bangladesh | 20 % |
| Bolivia | 15 % |
| Bosnia and Herzegovina | 30 % |
| Botswana | 15 % |
| Brazil | 10 % |
| Brunei | 25 % |
| Cambodia | 19 % |
| Cameroon | 15 % |
| Chad | 15 % |
| Costa Rica | 15 % |
| Côte d`Ivoire | 15 % |
| Democratic Republic of the Congo | 15 % |
| Ecuador | 15 % |
| Equatorial Guinea | 15 % |
| European Union: Goods with Column 1 Duty Rate[1] > 15 % | 0 % |
| European Union: Goods with Column 1 Duty Rate < 15 % | 15 % minus Column 1 Duty Rate |
| Falkland Islands | 10 % |
| Fiji | 15 % |
| Ghana | 15 % |
| Guyana | 15 % |
| Iceland | 15 % |
| India | 25 % |
| Indonesia | 19 % |
| Iraq | 35 % |
| Israel | 15 % |
| Japan | 15 % |
| Jordan | 15 % |
| Kazakhstan | 25 % |
| Laos | 40 % |
| Lesotho | 15 % |
| Libya | 30 % |
| Liechtenstein | 15 % |
| Madagascar | 15 % |
| Malawi | 15% |
| Malaysia | 19 % |
| Mauritius | 15 % |
| Moldova | 25 % |
| Mozambique | 15 % |
| Myanmar (Burma) | 40 % |
| Namibia | 15 % |
| Nauru | 15 % |
| New Zealand | 15 % |
| Nicaragua | 18 % |
| Nigeria | 15 % |
| North Macedonia | 15 % |
| Norway | 15 % |
| Pakistan | 19 % |
| Papua New Guinea | 15 % |
| Philippines | 19 % |
| Serbia | 35 % |
| South Africa | 30 % |
| South Korea | 15 % |
| Sri Lanka | 20 % |
| Switzerland | 39 % |
| Syria | 41 % |
| Taiwan | 20 % |
| Thailand | 19 % |
| Trinidad and Tobago | 15 % |
| Tunisia | 25 % |
| Turkey | 15 % |
| Uganda | 15 % |
| United Kingdom | 10 % |
| Vanuatu | 15 % |
| Venezuela | 15 % |
| Vietnam | 20 % |
| Zambia | 15 % |
| Zimbabwe | 15 % |