
USA: Neue 25-prozentige US-Zölle auf Stahl und Aluminium
Die neuen Zölle sind per 12.März 2025 in Kraft getreten
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USA Metalle/VerarbeitungUS-Präsident Trump hat am 10. Februar 2025 Zölle in Höhe von 25% auf Stahl- und Aluminiumimporte aus allen Ländern (inkl. EU, Kanada und Mexiko etc.) angekündigt.
Mit 12. März 2025 (12:01 a.m. Eastern time on March 12, 2025) sind die Zölle von 25% auf Stahl- und Aluminiumimporte aus allen Ländern in Kraft getreten.
Die im Annex der neuen Proklamationen zu Stahl- und Aluminiumzöllen genannten Produkte sind eine weit umfangreichere Liste als die ursprünglich von den Stahl- und Aluminiumzöllen betroffenen Warengruppen. Es sind dies für Aluminiumderivate 118 zehnstellige HS codes plus fünf achtstellige HS codes, sowie für Stahlderivate 167 achtstellige HS codes.
Angeführte Aluminiumderivate, die nicht unter Kapitel 76 des HTSUS fallen, treten in Kraft, sobald der Handelsminister öffentlich bekannt gegeben hat, dass angemessene Systeme zur vollständigen, effizienten und zweckmäßigen Bearbeitung und Erhebung der Zolleinnahmen für die betreffenden Artikel vorhanden sind.
Stahl- und Aluminiumzölle die bereits 2018 in der Proclamation 9704 & 9705 eingeführt wurden sowie die in der 2020 erfolgten Proclamation 9980 angekündigten Produktgruppen sind seit seit 12. März 2025 wieder in Kraft.
Die bisher geltenden Abkommen mit einzelnen Ländern wie Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, EU, Japan, Mexiko, Südkorea, Ukraine und UK werden somit beendet und auch das bisher für die EU geltende Quotensystem gilt ab 12.3.2025 nicht mehr.
Die Zölle sollen gemäß Präsident Trump die US-Industrie schützen und stärken und berufen sich auf die sog. Section 232 – Gründe der nationalen Sicherheit. Ungefähr ein Viertel des in den USA verwendeten Stahls wird importiert, der Großteil davon aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada oder engen Verbündeten in Asien und Europa.
Die EU wird mit 1. April 2025 Gegenzölle im Wert von 26 Mrd. Euro einführen und hat weitere Gegenzölle für Mitte April angekündigt. Kanada und China haben bereits Gegenzölle eingeführt.
Hintergrund und Vorgeschichte
Während seiner ersten Amtszeit verhängte US-Präsident Trump auf der Grundlage von Abschnitt 232 des Trade Expansion Act von 1962 Zölle in Höhe von 25 % auf Stahl und 10 % auf Aluminium. Die Regierung Biden behielt diese auf Basis der nationalen Sicherheit erlassenden Zölle weitgehend bei, während sie mit einigen Partnern, darunter der Europäischen Union, Abkommen aushandelte, um diese Zölle auszusetzen und stattdessen zollfreie Importkontingente einzusetzen. Dieses Quotensystem gilt theoretisch von Seiten der USA bis Ende Dezember 2025. Das Aussetzen der Gegenmaßnahmen der EU ist bis 31. März 2025 befristet.
Der US-Präsident plant außerdem in Kürze gegenseitige Zölle („reciprocal tariffs”) gegen nicht näher bezeichnete Länder und Warengruppen anzukündigen. Das bedeutet, dass die USA Einfuhrzölle auf Produkte in derselben Höhe erheben würden, wenn ein anderes Land Zölle auf dieselben US-Waren erhoben hat.
Stand: 12.03.2025