Kollektivvertrag Gehaltsabschluss Holzverarbeitende Industrie, Angestellte, gültig ab 1.5.2022
- Gültigkeit:
- 1.5.2022 - 30.4.2023
- Gilt für:
- Österreichweit
2022
Kollektivvertrag
abgeschlossen zwischen dem Fachverband der Holzindustrie Österreichs einerseits und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund, Gewerkschaft GPA, Wirtschaftsbereich Stein/Keramik/Holz/Säge, andererseits.
Artikel I − Geltungsbereich:
Der Kollektivvertrag gilt:
Räumlich: für alle Bundesländer;
Fachlich: für alle Mitgliedsfirmen des Fachverbandes der Holzindustrie; für Mitgliedsfirmen, die gleichzeitig auch einem anderen als dem oben genannten vertragschließenden Fachverband angehören, ist in Zweifelsfällen die Vertragszugehörigkeit einvernehmlich zwischen den beteiligten
Fachverbänden und der Gewerkschaft GPA, Wirtschaftsbereich Stein/Keramik/Holz/Säge, festzustellen. Bei dieser Feststellung ist davon auszugehen, welcher Produktionszweig überwiegend ausgeübt wird;
Persönlich: für alle jene dem Angestelltengesetz unterliegenden Dienstnehmer, auf welche der Rahmenkollektivvertrag für Angestellte der Industrie, in der jeweils geltenden Fassung, anzuwenden ist.
Artikel II − Erhöhung der IST-Gehälter
(1) Das tatsächliche Monatsgehalt (IST-Gehalt) der Angestellten - bei Provisionsvertretern ein etwa vereinbartes Fixum - ist mit Wirkung ab 1. Mai 2022 um 4,01 % zu erhöhen.
Berechnungsgrundlage für diese Erhöhung ist das April-Gehalt 2022. Angestellte, die nach dem 28. Februar 2022 in eine Firma eingetreten sind, haben keinen Anspruch auf Erhöhung ihres IST-Gehaltes.
(2) Andere Bezugsformen als Monatsgehalt (Fixum), wie zum Beispiel Provisionsbezüge, Mindestprovisionen, Mindestgarantien bei Provisionsbeziehern, Prämien, Sachbezüge, usw., bleiben unverändert.
Artikel III − Mindestgrundgehälter
(1) Die sich aus der nachstehenden Gehaltsordnung ergebenden Mindestgrundgehälter (Artikel VI) gelten ab 1. Mai 2022.
(2) Bei Inkrafttreten der neuen Mindestgrundgehälter ist zu prüfen, ob das tatsächliche Gehalt dem neuen, ab 1. Mai 2022 geltenden Mindestgrundgehalt entspricht. Ist dies nicht der Fall, so ist das tatsächliche Monatsgehalt des Angestellten so aufzustocken, dass es den kollektivvertraglichen Mindestgehaltsvorschriften entspricht.
Artikel IV − Überstundenpauschalien
Überstundenpauschalien sind um den gleichen Prozentsatz zu erhöhen, um den sich das Monatsgehalt des Angestellten auf Grund der Vorschriften der Artikel II und III effektiv erhöht.
Artikel V − Rahmenrechtliche Änderungen für den Kollektivvertrag
der holzverarbeitenden Industrie und den Kollektivvertrag der Sägeindustrie
(1) § 4 Z. 9 der Holzverarbeitenden Industrie sowie der Sägeindustrie lautet wie folgt:
Der 24. Dezember und der 31. Dezember sind unter Fortzahlung des Entgeltes für die Normalarbeitszeit arbeitsfrei.
(2) § 18 lit. a) der Holzverarbeitenden Industrie sowie der Sägeindustrie lautet:
a) Das monatliche Lehrlingseinkommen für Lehrlinge beträgt ab 1. Mai 2022 im
Lehrjahr | Tabelle I in Euro | Tabelle II in Euro*) |
---|---|---|
1. Lehrjahr | 755,24 | 971,02 |
2. Lehrjahr | 971,02 | 1.262,33 |
3. Lehrjahr | 1.224,87 | 1.523,34 |
4. Lehrjahr | 1.708,91 | 1.770,70 |
*) für Lehrverhältnisse die nach Vollendung des 18. Lebensjahres beginnen
bzw. mit Reifeprüfung.
(3) § 18 b. (neu) "Vorbereitungslehrgänge für die Berufsreifeprüfung in der Arbeitszeit" der Holzverarbeitenden Industrie sowie der Sägeindustrie lautet:
Für Lehrlinge sind Zeiten von vorbereitenden Kursen zur Absolvierung der Berufsreifeprüfung ("Lehre mit Matura") im Ausmaß von bis zu 8 Stunden pro Woche auf die wöchentliche Normalarbeitszeit anzurechnen. Besucht der Lehrling Vorbereitungskurse in einem geringeren Ausmaß, so sind nur die realen
Stunden anzurechnen. Kurszeiten, die außerhalb der wöchentlichen Normalarbeitszeit liegen, werden grundsätzlich nicht abgegolten. Wenn jedoch Kurszeiten außerhalb der wöchentlichen Normalarbeitszeit stattfinden und gefördert werden, dann werden diese geförderten Stunden im Verhältnis 1:1 abgegolten. Aus der Anrechnung von Zeiten für vorbereitende Kurse zur Absolvierung der Berufsreifeprüfung auf die wöchentlichen Normalarbeitszeit kann kein Anspruch auf Mehr- und Überstunden entstehen.
Der Anspruch auf Anrechnung auf die Arbeitszeit erlischt, wenn der Lehrling die vom Programm Lehre mit Matura geforderte Mindestanwesenheit von 75 % pro Kurs zur Vorbereitung einer der 4 Teilprüfungen (Mathematik, Deutsch, Englisch, Fachgegenstand) unentschuldigt unterschreitet (Krankheit bzw. dringende
Anwesenheit im Betrieb gelten in jedem Fall nicht als unentschuldigte Abwesenheit). Auf Wunsch des Lehrbetriebes sind Bestätigungen über den Besuch der Lehre mit Matura Kurse vorzuweisen. Innerhalb von 2 Jahren ab Eintritt in das Lehre mit Matura-Programm ist die positive Absolvierung mindestens einer der 4 Teilprüfungen vorzuweisen. Diese Bestimmung kommt nicht zur Anwendung, wenn der Lehrling glaubhaft nachweisen kann, dass die positive Ablegung nicht durch Handlungen in seinem Wirkungsbereich
verzögert wurde (Krankheit bzw. kein durch die Trägerorganisation angebotener zeitlich entsprechender Termin). Sollte die Förderung des Lehrlingseinkommens für die aufgewendete Zeit wegfallen, endet auch dieser Anspruch. Günstigere betriebliche Übungen, bzw. betriebliche Vereinbarungen bleiben aufrecht.
(4) Im Anhang II "Zusatzkollektivvertrag Reisekostenregelung für Inlandsdienstreisen" für die Holzindustrie wird im § 3 Absatz 5 das Taggeld auf € 41,40 erhöht wie folgt:
für Angestellte der Verwendungsgruppe | Taggeld mindestens | Nachtgeld mindestens | volle Reiseaufwands- Entschädigung (Tag- und Nachtgeld) |
---|---|---|---|
I bis VI MI bis MIII | € 41,40 | € 15,46 | € 56,86 |
Artikel VI − Gehaltsordnung
Gemäß § 19 (3) des Rahmenkollektivvertrages für die Angestellten der Industrie für die Mitgliedsfirmen des Fachverbandes der Holzindustrie.
a) Holzverarbeitende Industrie gültig ab 1.5.2022
Verwendungsgruppen | I | II | III | IV |
---|---|---|---|---|
1. und 2.V.-G.-J. | 1 722 76 | 1 802 80 | 2 155 50 | 2 792 94 |
nach 2 V.-G.-J . | 1 751 62 | 1 874 38 | 2 255 52 | 2 916 43 |
nach 4 V G J | 1 812 24 | 1 945 96 | 2 355 54 | 3 039 92 |
nach 6 V.-G.-J. | 2 017 54 | 2 455 56 | 3 163 41 | |
nach 8 V.-G.-J. | 2 089 12 | 2 555 58 | 3 286 90 | |
nach 10 V.-G.-J. | 2 160 70 | 2 655 60 | 3 410 39 |
Verwendungsgruppen | IVa | V | Va | VI |
---|---|---|---|---|
1. und 2.V.-G.-J. | 3 072 17 | 3 661 65 | 4 027 90 | 5 396 82 |
nach 2 V.-G.-J . | 3 207 33 | 3 829 43 | 4 212 39 | 5 765 26 |
nach 4 V G J | 3 342 49 | 3 997 21 | 4 396 88 | 6 133 70 |
nach 6 V.-G.-J. | 3 477 65 | 4 164 99 | 4 581 37 | 6 502 14 |
nach 8 V.-G.-J. | 3 612 81 | 4 332 77 | 4 765 86 | 6 870 58 |
nach 10 V.-G.-J. | 3 747 97 | 4 500 55 | 4 950 35 |
Gruppe Meister
Verwendungsgruppen | M I | M II o. F. | M II m. F. | M III |
---|---|---|---|---|
1. und 2.V. G J | 2.133,77 | 2.606,74 | 2.752,61 | 3.076,80 |
nach 2 V.-G.-J. | 2.202,41 | 2.702,33 | 2.857,76 | 3.207,60 |
nach 4 V.-G.-J. | 2.271,05 | 2.797,92 | 2.962,91 | 3.338,40 |
nach 6 V.-G.-J. | 2.339,69 | 2.893,51 | 3.068,06 | 3.469,20 |
nach 8 V.-G.-J. | 2.408,33 | 2.989,10 | 3.173,21 | 3.600,00 |
nach 10 V. G. J | 2.476,97 | 3.084,69 | 3.278,36 | 3.730,80 |
b) Sägeindustrie gültig ab 1.5.2022
Verwendungsgruppen | I | II | III | IV | V | VI |
1. und 2. V G J | 1.722,76 | 1.736,94 | 1.986,78 | 2.547,52 | 3.329,17 | 5.171,51 |
nach 2 V. G. J | 1.722,76 | 1.811,27 | 2.097,35 | 2.673,09 | 3.498,99 | 5.537,10 |
nach 4 V. G. J | 1.764,72 | 1.885,58 | 2.207,94 | 2.798,66 | 3.668,81 | 5.902,69 |
nach 6 V.-G.-J. | 1.812,41 | 1.959,89 | 2.318,52 | 2.924,23 | 3.838,62 | 6.268,28 |
nach 8 V.-G.-J. | 1.860,08 | 2.034,21 | 2.429,11 | 3.049,80 | 4.008,43 | 6.633,87 |
nach 10 V.-G.-J. | 1.907,76 | 2.108,52 | 2.539,70 | 3.175,37 | 4.178,25 | |
nach 12 V G J | 1.955,44 | 2.182,84 | 2.650,27 | 3.300,94 | 4.348,07 | |
nach 14 V G J | 2.003,11 | 2.257,15 | 2.760,86 | 3.426,51 | 4.517,89 | |
nach 16 V.-G.-J. | 2.050,80 | 2.331,46 | 2.871,44 | 3.552,08 | 4.687,70 | |
nach 18 V.-G.-J. | 2.098,48 | 2.405,78 | 2.982,03 | 3.677,65 | 4.857,51 |
Gruppe Meister
Verwendungsgruppen | M I | M II o. F. | M II m. F. | M III |
---|---|---|---|---|
1. und 2. V.-G.-J. | 1.994,59 | 2.401,55 | 2.534,46 | 2.767,44 |
nach 2 V.-G.-J. | 2.059,14 | 2.492,27 | 2.638,97 | 2.888,33 |
nach 4 V.-G.-J. | 2.123,70 | 2.582,98 | 2.743,49 | 3.009,22 |
nach 6 V.-G.-J. | 2.188,25 | 2.673,70 | 2.848,01 | 3.130,11 |
nach 8 V.-G.-J. | 2.252,80 | 2.764,42 | 2.952,53 | 3.251,00 |
nach 10 V.-G.-J. | 2.317,36 | 2.855,12 | 3.057,05 | 3.371,90 |
nach 12 V.-G.-J. | 2.381,91 | 2.945,84 | 3.161,57 | 3.492,79 |
nach 14 V.-G.-J. | 2.446,46 | 3.036,56 | 3.266,08 | 3.613,68 |
nach 16 V.-G.-J. | 2.511,02 | 3.127,27 | 3.370,60 | 3.734,57 |
nach 18 V.-G.-J. | 2.575,57 | 3.217,99 | 3.475,12 | 3.855,46 |
Artikel VII
Geltungsbeginn dieses Kollektivvertrages ist der 1. Mai 2022.
Wien, am 5.4.2022
FACHVERBAND DER HOLZINDUSTRIE ÖSTERREICHS
Der Fachverbandsobmann:
Mag. Herbert Jöbstl
Der Geschäftsführer:
Mag. Heinrich Sigmund, MSc
ÖSTERREICHISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
GEWERKSCHAFT GPA
Die Vorsitzende:
Barbara Teiber, MA
Der Bundesgeschäftsführer:
Karl Dürtscher
ÖSTERREICHISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
GEWERKSCHAFT GPA
WIRTSCHAFTSBEREICH, STEIN & KERAMIK, HOLZ, SÄGE
Der Vorsitzende:
Peter Kraihamer
Der Wirtschaftsbereichssekretär:
Georg Grundei diplômé