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Portrait von Nika Basic. Im Hintergrund zu sehen sind die Kärntner Fahne und die EU-Fahne
© WKK | Helge Bauer

„Kärntens Gründerinnen sind unser Wirtschaftsmotor von morgen“

Der aktuelle GEM-Report 2024/25 zeigt: Kärnten verzeichnet österreichweit die höchste Quote bei Jungunternehmer und liegt mit 8,5 Prozent knapp über dem Bundesdurchschnitt. Frauen treiben diese Entwicklung maßgeblich voran. Laut Studie entsteht fast jede zweite Unternehmensgründung durch eine Frau – ein europäischer Spitzenwert. Um dieses Potenzial zu entfalten, braucht es jetzt mutige Wirtschaftspolitik, gezielte Förderung und mehr Sichtbarkeit für Gründerinnen.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 11.08.2025

Kärnten hat die Nase vorn: Laut des aktuellen Global Entrepreneurship Monitor (GEM) 2024/2025, der der Politik seit 1999 wichtige Hinweise zur Entwicklung des Unternehmertums liefert, weisst das südlichste Bundesland die höchste Quote bei Jungunternehmern in ganz Österreich auf. Zuwachs gab es auch in der Vorgründungsphase, wo 7,2 Prozent der Befragten laut Studie bereits konkret an einer Unternehmensgründung arbeiten. Auch in der Gesamtbewertung der unternehmerischen Aktivität erreicht Kärnten mit 17,8 Prozent den bundesweiten Spitzenwert. „Kärnten sticht mit einem hohen Anteil an Personen in der Vorgründungsphase positiv hervor und erreicht Spitzenränge bei der Rate der Vorgründungen, der Rate der Jungunternehmen und der gesamten unternehmerischen Aktivität. Diese positive Entwicklung setzt sich seit der Erholung vom tourismusbedingten, stärkeren Einbruch während der Pandemie 2020 fort und signalisiert eine nachhaltige Dynamik“, unterstreicht Nika Basic, WK-Vizepräsidentin und Landesvorsitzende der Jungen Wirtschaft Kärnten. Die Kluft zwischen männlichen und weiblichen Gründungen ist so gering wie in kaum einem anderen Land Europas. „Fast jede zweite Gründung in Österreich wird heute von einer Frau gestartet – das ist ein historischer Höchststand. Und Kärnten ist hier ganz vorne mit dabei“, betont Basic.

Gründerinnen im Aufwind – aber noch nicht im Ziel

Kärntens Gründerinnen zeigen, dass Mut, Innovationskraft und Eigenverantwortung längst keine Männerdomänen mehr sind – und sie prägen damit den Wirtschaftsstandort Kärnten aktiv mit. Trotzdem zeigen die Studienergebnisse auch: Die Angst vor dem Scheitern und strukturelle Barrieren bremsen viele potenzielle Gründerinnen aus, insbesondere junge Frauen mit Betreuungspflichten oder unsicherer Einkommenslage. „Wir brauchen eine Gründungsumgebung, die nicht nur lobt, wenn es geschafft ist, sondern Sicherheit gibt, bevor der erste Schritt gemacht wird“, fordert Basic. Dazu zählen bessere Kinderbetreuung, digitale One-Stop-Gründungen, flexible Förderinstrumente und mehr Risikokapital speziell für Gründerinnen.

Gründen mit Haltung - Nachhaltigkeit und Verantwortung zählen

Kärntens Jungunternehmerinnen punkten laut GEM-Studie mit einem klaren Wertekompass: Zwei Drittel beziehen Nachhaltigkeit und soziale Aspekte in ihre Geschäftsentscheidungen ein. „Unsere Gründerinnen wollen nicht nur wirtschaftlich erfolgreich sein, sondern gesellschaftlich etwas bewegen. Diese Haltung braucht Bühne und politische Rückendeckung“, so Basic.

Die Daten belegen: Gründerinnen in Kärnten sind heute so gut ausgebildet wie nie zuvor. Doch Know-how allein reicht nicht. „Wir müssen das Wissen, das unsere jungen Frauen an FHs und Unis mitnehmen, in Unternehmen übersetzen – durch gezielte Coaching-Programme, Netzwerke, Role Models und weniger Bürokratie“, fordert die JW-Vorsitzende.

Technologie braucht Frauen & gezielte Förderungen

Während Kärnten stark in Handwerk, Gewerbe und Tourismus ist, fehlen technologie- und wissensintensive Gründungen. Besonders Frauen sind hier unterrepräsentiert. Basic: „Wir müssen jungen Unternehmerinnen in Tech- und Innovationsfeldern aktiv Türen öffnen.“ Erreicht werden können dies durch Spin-off-Förderungen, Kooperationen mit Forschungseinrichtungen und gezielte Innovationsfinanzierung.

„Kärnten ist das Land der Gründungschancen – und unsere jungen Unternehmerinnen sind der beste Beweis dafür. Sie gründen mit Haltung, mit Weitblick und mit Verantwortung. Wenn wir ihnen den Rücken stärken, kann daraus nicht nur ein Unternehmen, sondern ein echter Motor für Kärntens Zukunft werden“, so Basic. Was es jetzt braucht ist eine klare Wirtschaftspolitik mit Gründerinnenfokus: weniger Hürden, mehr Kapital, gezielte Förderung und vor allem Sichtbarkeit. Denn wer sieht, dass es andere geschafft haben, traut sich selbst auch zu gründen.

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