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Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten Jürgen Mandl
© WKK/Helge Bauer

Mandl: Fachkräfteagentur ist ein österreichweites Vorzeigeprojekt

Sowohl die Anfrage als auch die Berichterstattung würden der Dimension des Problems nicht gerecht, kritisierte heute WK-Präsident Jürgen Mandl: „Ohne qualifizierten Zuzug ist der Standort tot.“

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 31.10.2025

Mit harter Kritik reagierte heute Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl auf eine Anfrage des Team Kärnten im Landtag und die Berichterstattung darüber. Offenbar seien sich viele Menschen in verantwortungsvollen Positionen in Kärnten der Dimension des demografischen Problems für Kärnten nicht bewusst, mahnt Mandl: „Wir warnen nicht ohne Grund seit Jahren davor, dass laut einer umfassenden, aktuellen Studie der FH Kärnten durch Abwanderung und Überalterung in den nächsten zehn Jahren 30.000, in den nächsten 20 Jahren 50.000 Arbeitskräfte fehlen werden. Bei derzeit laut AMS rund 220.000 Beschäftigten in der Kärntner Wirtschaft und im öffentlichen Dienst ist leicht vorstellbar, welchen Aderlass das für Wertschöpfung der Betriebe, aber auch für die Versorgung der Bevölkerung mit Gesundheits- und Pflegedienstleistungen bedeutet.“   

Mandl kritisiert „Scharlatanerie“

Daher sei die vom Land Kärnten mit Unterstützung der Wirtschaftskammer ins Leben gerufene Fachkräfteagentur nicht nur ein richtungweisendes Projekt, sondern eine österreichweit einzigartige Initiative, die von anderen Bundesländern mit ähnlichen Herausforderungen mit größtem Interesse verfolgt werde. Die internationale Fachkräfteakquise sei dabei ein hochkomplexes Aufgabengebiet, das nicht nur mit den unterschiedlichsten Qualifikationsregelungen in den jeweiligen Herkunftsländern, sondern auch mit der enormen Bürokratisierung in Österreich zu kämpfen habe. Mandl: „Jetzt einfach herzugehen und die Anlaufkosten nach zwei Calls durch die Zahl der vermittelten Personen zu dividieren, grenzt an Scharlatanerie. Diese Diskussion wird der Dimension der Aufgabe nicht gerecht.“ 

Betriebe zahlen für Fachkräftevermittlung

Mandl betonte, er habe angesichts der budgetären Schwierigkeiten der öffentlichen Hände Verständnis für eine besondere Kostensensibilität. Die aktuell schwache Konjunktur dämpfe zudem die momentane Arbeitskräftenachfrage der Betriebe, die dennoch ein aktiver Partner des Projekts seien und pro vermittelter Fachkraft 3.500 Euro an Kostenbeteiligung leisten würden. Zum Versuch, qualifizierte Zuwanderung nach Kärnten zu bringen, sieht Mandl keine Alternative: „Wir können jetzt weiter herumjammern, dass es keine qualifizierten Mitarbeiter in manchen Wirtschaftssektoren und – ganz dramatisch – in der Pflege gibt. Oder wir machen unsere Hausaufgaben und sorgen dafür, dass solche Leute von anderswo nach Kärnten kommen und helfen ihnen, hier Fuß zu fassen. Darauf zu warten, dass sich das Demografieproblem von selbst löst, wird nicht funktionieren. Dann ist der Lebens- und Wirtschaftsstandort tot.“

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