Andreas Jäger, Jürgen Mandl, Herta Stockbauer, Meinrad Höfferer
© WKK | Waschnig

Geballtes Wissen zum Thema Nachhaltigkeit

Volles Haus beim ersten Nachhaltigkeitstag der Kärntner Wirtschaft, veranstaltet von der Wirtschaftskammer Kärnten und der BKS Bank. Kärntens Unternehmen bekennen sich zum Thema Nachhaltigkeit und nutzten die Gelegenheit, sich umfassend zu informieren.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 18.03.2024

Wo Nachhaltigkeit draufsteht, muss auch Nachhaltigkeit drin sein. Das schreibt die EU mit den ESG-Kriterien und der EU-Taxonomie-Verordnung den Unternehmen vor und verlangt von ihnen den Nachweis für ökologisches Wirtschaften. Auch immer mehr Kärntner Unternehmen sind von den Vorgaben aus Brüssel betroffen. Für viele ist es eine Herkulesaufgabe, sich im Dschungel der Vorschriften zurechtzufinden. Damit die Betriebe zu diesem breiten Themenkomplex bestens informiert sind, veranstaltete die Wirtschaftskammer Kärnten gemeinsam mit der BKS Bank den ersten Nachhaltigkeitstag. Dieser bot interessierten Wirtschaftstreibenden die Gelegenheit, sich über die ökologische Transformation zu informieren und auszutauschen. „Eine nachhaltige Entwicklung des Wirtschaftsstandortes ist nicht nur für das Klima wichtig, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Wir müssen gemeinsam und in Verantwortung für die nächste Generation unsere Zukunft nachhaltig gestalten, ohne dabei die wirtschaftlichen Aspekte aus den Augen zu verlieren“, betonte Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten in seiner Begrüßung.

Die mehr als 200 Besucher:innen waren sich bewusst, dass dies ein schwieriges und auch sehr herausforderndes Unterfangen sein wird, das nur im Schulterschluss von Wirtschaft, Politik und jedem Einzelnen gelingen kann. Auch wenn die Unternehmen bereits sehr gut aufgestellt sind, es ist noch viel Vorarbeit zu leisten, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Mandl: „Die Wirtschaftskammer Kärnten unterstützt ihre Mitgliedsbetriebe bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien. Ich empfehle jedem Unternehmen, dieses kostenlose Service in Anspruch zu nehmen, um gemeinsam einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiges Wirtschaften zu setzen.“

Ab 2025: Nachhaltigkeitsbericht keine Kür, sondern Pflicht

Zusätzlich zum Finanzbericht müssen Unternehmen ab 250 Mitarbeitern, 50 Millionen Euro Nettoumsatz oder 25 Millionen Euro Bilanzsumme ab dem Jahr 2025 nichtfinanzielle Informationen im Lagebericht des Geschäftsberichtes veröffentlichen. Diese müssen vom Wirtschaftsprüfer geprüft werden. Ein Jahr später gilt dies auch für börsennotierte KMUs. Eines ist allen klar: Wer sein Unternehmen nachhaltig ausrichtet, wird auch in Zukunft erfolgreich sein.

Vorreiterin in Sachen Nachhaltigkeit ist die BKS Bank, die bereits zum dritten Mal in Folge von einer Fachjury mit dem ASRA für ihren Nachhaltigkeitsbericht ausgezeichnet wurde. „Jedes Unternehmen muss sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sein und einen Beitrag zu den großen globalen Herausforderungen wie dem Klimaschutz leisten. Jetzt gilt es, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Eine transparente Berichterstattung ist eine wichtige Informationsquelle für Investoren und Kunden. Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich. Mit dem Nachhaltigkeitsbericht zeigt das Unternehmen, welchen Einfluss es auf Gesellschaft und Umwelt hat. Nachhaltigkeit ist nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern auch eine Chance für Unternehmen“, so Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank. 

Vielfältiges Programm

Das Programm des ersten Nachhaltigkeitstages war vielfältig und bot Unternehmern aus allen Branchen wertvolle Informationen und Impulse. Im Rahmen einer Fachausstellung mit 13 hochkarätigen Ausstellern beantworteten Experten Fragen zu den Themen Berichtswesen, Ökobilanzen oder Energieverbrauch. Im Fokus standen Förderungen, Softwarelösungen für das Reporting oder welche Daten für die Erstellung einer Klimabilanz benötigt werden. Großer Andrang herrschte auch bei den fünf Workshops. Wie man mit gutem Gewissen Geld anlegen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft leisten kann, war Thema des Workshops von Gisela Levovnik-Gradnitzer, Nachhaltigkeitsexpertin der BKS Bank. Timo Goßler, Leiter der Abteilung für Nachhaltigkeit bei Grant Thornton Austria, wiederum gab wertvolle Tipps zu den gesetzlichen Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Das Expertenduo Alexander Schwarzfurtner und Matthias Breznik von BEEsark erläuterte, wie Unternehmen eine stärkere, profitablere und nachhaltigere Zukunft gestalten können. Daniela Fuks und Gerhard Jannach von easyESG informierten, was ESG bedeutet und welche Chancen und Pflichten die Offenlegungspflicht für KMUs mit sich bringt. Berndt Triebl vom Energieforum Kärnten sprach über die Chancen und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft.

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