Kärnten glänzte in Paris: Wirtschaftsdelegation überzeugte bei den Olympischen Spielen
Die Wirtschaftskammer Kärnten und das Land Kärnten haben im Rahmen einer Delegationsreise nach Paris mit 30 Unternehmer:innen einen Marathon an Terminen und Veranstaltungen absolviert und dabei mit allen Vorzügen und Stärken den Wirtschaftsstandort Kärnten ins Scheinwerferlicht der olympischen Welt gerückt. Jubelstimmung vor der Abreise über die Goldmedaille von Lara Vadlau/Lukas Mähr im Segelwettbewerb.
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Olympische Spiele sind bekanntlich nicht nur ein sportliches Großereignis, sondern auch eine Bühne, auf der sich Vertreter:innen aus Wirtschaft, Politik und Sport aus aller Welt treffen. Genau diese Chance nutzte eine 50-köpfige Wirtschaftsdelegation aus Kärnten, angeführt von WK-Präsident Jürgen Mandl und LR Sebastian Schuschnig, die diese Woche abseits von sportlichen Höchstleistungen einen Marathon an Terminen und Veranstaltungen in der olympischen Stadt Paris absolvierte.
Mit 30 mitgereisten Wirtschaftstreibenden wurde die Werbetrommel für die wirtschaftliche (Höchst-)Leistungsfähigkeit der heimischen Unternehmen gerührt und zahlreiche neue Kontakte geknüpft. „Die Sichtbarkeit unserer Unternehmen bei den Olympischen Spielen ist von entscheidender Bedeutung. Es ist eine Chance, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und unsere Position am Weltmarkt zu festigen“, unterstrich WK-Präsident Jürgen Mandl.
Für LR Schuschnig steht nach der Reise fest: „Kärntens Wirtschaft braucht sich im internationalen Vergleich nicht zu verstecken. Unsere optimale geografische Lage im Herzen Europas, in nächster Nähe zu europäischen Großstädten und wichtigen Häfen, macht Kärnten zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort mit hoher Lebensqualität. Wir haben das Netzwerk sowie die internationale Bühne der Olympischen Spiele genutzt, um unser Bundesland und unseren starken Wirtschaftsstandort einem breiten Publikum zu präsentieren.“
Internationales Rampenlicht mit Chancen zur Erschließung neuer Märkte
Im Rahmen eines WKÖ-Workshop zum Thema „Innovation & Start-ups“ nutzten die mitgereisten Unternehmer:innen die Gelegenheit, um mit französischen Start-up-Unternehmen mögliche Geschäftsbeziehungen auszuloten. Frankreich boomt als Start-up-Standort und lockt junge Unternehmen mit ebenso unbürokratischen wie großzügigen Finanzierungshilfen. „Die Innovationskraft und Dynamik der französischen Start-up-Szene bietet wertvolle Impulse für Kärnten. Wir sind gespannt auf die zukünftige Zusammenarbeit und neue Synergien“, so WK-Präsident Mandl.
Auf dem Programm stand auch ein Treffen mit Johannes Strasser, dem Ständigen Vertreter Österreichs bei der OECD in Paris: „Unsere Aufgabe ist es, die globale wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung voranzutreiben, indem wir uns aktiv an wichtigen Diskussionen und Entscheidungen beteiligen. Dabei unterstützen wir die Umsetzung der OECD-Richtlinien in Österreich und fördern den Austausch von Best Practices zwischen den Mitgliedsländern.“
Kärnten-Abend: Höhepunkt
Höhepunkt der Delegationsreise war der Kärnten-Abend im Österreich-Haus, bei dem auch der ehemalige fünffache Olympia-Teilnehmer Fürst Albert II. von Monaco seine Aufwartung machte. ÖOC-Präsident Karl Stoss zeigte sich sehr über die Gastgeber aus dem südlichsten Bundesland erfreut und betonte die perfekt funktionierenden Synergien zwischen Kärnten und dem ÖOC. Ein ganz wichtiger Baustein, so Stoss, sei das Olympiazentrum in Klagenfurt, das seit vielen Jahren eine bedeutende Trainingsstätte für die erfolgreichen Sportler:innen ist. Auch die Kärnten Werbung und die BABEG, vertreten durch deren Geschäftsführer Klaus Ehrenbrandtner und Markus Hornböck, nutzten im „Maison d‘Autriche“ die Gelegenheit um Kärnten als Lebens-, Forschungs-, Technologie- und Wirtschaftsraum sowie Tourismusland zu positionieren.
Kulinarisch wurden die geladenen Ehrengäste mit Kärntner Nudeln und Gebirgsgarnelen verwöhnt. Beeindruckt waren sie nicht nur von den Schmankerln, sondern auch von den sechs jungen Kärntner Tourismusschüler:innen, die während der Spiele im Österreich-Haus beschäftigt sind und die Besucher:innen kulinarisch verwöhnen. Mandl: „Die Kooperation mit der Tourismusschule Villach ist ein gelungenes Beispiel wie Schule und Wirtschaft Hand in Hand und über die Grenzen gelingt. Ich möchte nicht nur den jungen Menschen, sondern auch Direktorin Birgit Pipp und Kochlehrer Heinrich Strasser für ihren Einsatz und ihre Unterstützung danken.“
Kärnten-Frankreich: Erfolgreiche Entwicklung und Wachstum
Ziel der Reise war es auch, die bedeutenden wirtschaftlichen Beziehungen zu Frankreich zu stärken. Auf dem Programm stand daher auch ein Treffen mit Alexandre Missoffe, dem Direktor der Pariser Handelskammer, die über 900.000 Mitglieder vertritt. In intensiven Gesprächen wurden Themen wie die aktuelle Wirtschaftslage, Best-Practice-Beispiele für Serviceprodukte und Möglichkeiten einer engeren branchenspezifischen Zusammenarbeit zwischen Paris und Kärnten erörtert. Mandl: „Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Kärnten und Frankreich sind von großer Bedeutung und zeichnen sich durch ein kontinuierliches Wachstum aus. Im Jahr 2023 lag Frankreich mit einem beeindruckenden Exportvolumen von 330 Millionen Euro auf Platz 8 auf der Liste der Exportmärkte für Kärnten. Dies entspricht einer Steigerung von 7,1% im Vergleich zu 2022 und unterstreicht die zunehmende Bedeutung Frankreichs als Handelspartner für Kärntner Unternehmen.“
Auch im Importbereich zeigt sich eine positive Entwicklung: Frankreich belegt Platz 10 unter den wichtigsten Importländern Kärntens, mit einem Importvolumen von 142 Millionen Euro. Mandl: „Diese starken Handelsbeziehungen spiegeln das gegenseitige Vertrauen und die enge Zusammenarbeit zwischen Kärnten und Frankreich wider.“ LR Schuschnig: „Kärnten ist eine der führenden Exportregionen Österreichs und Frankreich ist für uns ein starker Wirtschaftspartner. Der Waren- und Fremdenverkehr zwischen Kärnten und Frankreich beläuft sich auf rund eine halbe Milliarde Euro. Unser Ziel ist es, diese Beziehungen weiter auszubauen. Dafür bot die Delegationsreise eine gute Möglichkeit."
Kärntner Unternehmen sind in zahlreichen Branchen tätig, von der High-Tech-Industrie über den Maschinenbau bis hin zur Umwelttechnologie. Diese Betriebe sind in den letzten Jahren wichtige Partnerschaften mit französischen Unternehmen eingegangen und tragen so zur Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Regionen bei. Mandl: „Kärnten zeichnet sich durch eine hohe Lebensqualität, gut ausgebildete Fachkräfte und die Nähe zu wichtigen Märkten aus. Diese Faktoren machen unsere Region zu einem attraktiven Standort für Unternehmen.“
Resümee aus Sicht der Wirtschaft
Für die mitgereisten Unternehmer war die Delegationsreise von großer Bedeutung. KommR Harald Kogler, CEO der Hirsch-Gruppe: „Wir betreiben dort fünf Dämmstoffwerke und Frankreich ist für die gesamte HIRSCH Gruppe nach Deutschland der zweitwichtigste Standort. Daher war es für uns selbstverständlich, die Kärntner Delegation nach Paris zu begleiten und beeindruckende Tage zu erleben. Beim Kärntner Abend standen anregende Gespräche und intensives Networking im Mittelpunkt." Auch für KommR Otmar Petschnig, WK-Vizepräsident und Geschäftsführer der Fleischmann & Petschnig Gruppe ist Frankreich ein interessanter Markt mit wichtigen Kunden: „Im Rahmen der Wirtschaftsreise war neben dem Netzwerken im Österreich-Haus vor allem das Start-up-B2B-Event ein wertvoller Beitrag für das Frankreich-Geschäft."
„Die Delegationsreise nach Paris war ein großer Erfolg. Das gemeinsame Engagement der Wirtschaftskammer Kärnten und des Landes Kärnten war es, die internationalen Wirtschaftsbeziehungen zu stärken und neue Geschäftsmöglichkeiten für Kärntner Unternehmen zu erschließen und diese damit in die internationalen Medaillenränge zu bringen“, so Mandls Resümee, der sich besonders über das Abschlussgeschenk „Made in Kärnten“, die Goldmedaille von Lara Vadlau/Lukas Mähr im Segelbewerb vor Marseille, freute. „Dieser herausragende Erfolg bringt Kärnten in den internationalen Fokus und erhöht die mediale Aufmerksamkeit - auch für den Wirtschaftsstandort Kärnten.“