Wirtschaft protestiert gegen Förderstopp
KWF-Programme sollen aus Budgetgründen mit sofortiger Wirkung „pausiert“ werden. WK-Präsident Mandl verweist auf die kritische Konjunkturlage und verlangt von der Landesregierung eine Sonderdotierung.
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Heute Vormittag informierte KWF-Chef Roland Waldner, dass der Konjunkturbonus des KWF mit heutigem Datum „völlig eingestellt“ und die Förderungen Digitalisierungs.IMPULS, KLEIN.Invest, Produktion.Invest, Tourismus KMU.Invest und Wachstum.Finanzierung für 2025 „pausiert“ werden. Als Grund gibt der KWF die enorme Zahl von 800 offenen Projekten sowie signifikant höhere angefragte Fördervolumina an. WK-Präsident Jürgen Mandl ist verwundert: „Vorgestern reden wir bei der Investitions- und Konjunkturkonferenz darüber, dass Kärnten dringend den Impulsmotor zünden muss, um in den Aufschwung zu starten - und heute zieht der KWF die Reißleine, weil ihm das Geld ausgeht? Professionelle Standortpolitik schaut anders aus.“
Im Gegensatz zu vergangenen Jahren, in denen die Fördertöpfe des KWF nicht ausgeschöpft werden konnten und Fördermittel mangels Investitionen ungenutzt liegenblieben, wertet Mandl die deutliche Zunahme an Förderprojekten nicht nur als erfreuliches Lebenszeichen der Kärntner Wirtschaft, die nach schwachen Jahren offenbar wieder Fahrt aufnehmen wolle. Die Antragsflut sei auch ein Hinweis darauf, dass die neue Vertriebsorientierung des KWF fruchte, so Mandl: „KWF-Chef Waldner ist in den vergangenen Monaten mit Unterstützung der Wirtschaftskammer bei einer Tour durch die Bezirke – offenbar sehr erfolgreich – mit den Förderprogrammen aktiv auf die Unternehmerinnen und Unternehmer im Land zugegangen. Ich gehe davon aus, dass die Antragsflut auch mit dieser neuen Beziehungsqualität zwischen Wirtschaft und Fördereinrichtung zu tun hat.“
Unverständlich sei es allerdings, dass nun wichtige Förderprogramme und ausgerechnet der Konjunkturbonus in dem Moment eingestellt werden sollten, in dem die Konjunktur erste Anzeichen der Erholung zeige. „Im Sinne unserer Forderung nach konjunkturstärkenden Maßnahmen für Kärnten verlange ich von der Landesregierung, in Form einer Sonderdotierung des KWF dafür zu sorgen, dass das zarte und überaus wertvolle Pflänzchen der Investitionen in den Wirtschaftsstandort Kärnten nicht im Keim erstickt wird.“ Bereits eingelangte Anträge seien jedenfalls ordnungsgemäß abzuwickeln, das sei wohl eine Selbstverständlichkeit, schloss Mandl.