
Pflege hat Zukunft – Wirtschaftskammer Kärnten auf der Pflege- & Gesundheitsberufemesse 2025
Am 12. und 13. Mai 2025 findet erstmals in Klagenfurt eine große Fachmesse für Pflege- und Gesundheitsberufe statt. Die Wirtschaftskammer Kärnten (WK) ist als Interessenvertretung der 36 Alten- und Pflegeheime des Landes mit einem eigenen Stand vertreten. Ziel ist es, über Berufsbilder, Ausbildungswege und Betreuungsangebote zu informieren sowie das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung der Pflege zu stärken.
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Ein Sturz, eine Krankheit oder das fortschreitende Alter können das Leben grundlegend verändern. Pflegebedürftigkeit betrifft nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihre Familien. In solchen Situationen sind verlässliche Informationen und schnelle Hilfe entscheidend. Die Pflege- & Betreuungsmesse Kärnten bietet einen umfassenden Überblick über Pflegeangebote, rechtliche Rahmenbedingungen und Unterstützungsleistungen für Betroffene und Interessierte. Die WK Kärnten informiert am Messestand praxisnah und zielgruppengerecht: Pflegekräfte berichten aus dem Berufsalltag, erklären Ausbildungswege – darunter auch die neue Pflegelehre – sowie Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Angehörige erhalten Einblick in Betreuungsformen, Unterbringungsoptionen und Leistungsangebote der Pflegeheime in Kärnten.
Pflege und Reha: Vielfältige Berufsperspektiven
Christian Polessnig, Berufsgruppensprecher der Alten- und Pflegeheime der Fachgruppe Gesundheitsbetriebe in der Wirtschaftskammer Kärnten: „Diese Messe ist eine wichtige Plattform, um fundiert über Pflegeberufe zu informieren und das gesellschaftliche Bewusstsein für die Bedeutung der Pflege zu stärken. Unsere Fachkräfte stehen für persönliche Gespräche bereit und geben Einblicke in den Alltag der Einrichtungen sowie die Ausbildungsmöglichkeiten – insbesondere in Bezug auf die neue Pflegelehre. Pflege und Reha bieten eine Vielzahl an spannenden beruflichen Chancen. Die Teilnahme an der Messe ist für uns ein wichtiger Beitrag, um der Pflege jene Aufmerksamkeit und Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie verdient.“
Geballtes Wissen bei Fachvorträgen
Zudem gestaltet die Berufsgruppe der Alten- und Pflegeheime zwei Fachvorträge auf der Messebühne: „Demenz und Alzheimer in der Praxis“ und „Ein Tag in der Pflege“. Die Vorträge richten sich an Fachkräfte, Quereinsteiger:innen, junge Menschen in Ausbildung sowie Angehörige, die einen Pflegeplatz suchen. Ziel ist es, aufzuklären, Vertrauen zu schaffen und die Attraktivität des Pflegeberufs zu stärken. Der Bedarf an qualifiziertem Personal wächst stetig – ebenso wie der Anspruch an qualitativ hochwertige Pflege.
Qualitativ hochwertige Pflege hat ihren Preis
In Kärnten stehen rund 6.000 Alten- und Pflegebetten zur Verfügung – etwa 4.000 davon befinden sich in den 36 Alten- und Pflegeheimen unter der Trägerschaft der WK Kärnten. Hochwertige Pflege erfordert qualifiziertes Personal und ausreichend finanzielle Mittel. Derzeit arbeiten mehr als die Hälfte dieser Einrichtungen defizitär. Hauptgrund ist die seit über zehn Jahren ausbleibende Anpassung der Heimtarife durch das Land Kärnten. Zur Kostendeckung fehlen pro Pflegebett monatlich rund 580 Euro.Berufsgruppensprecher Polessnig zeigt sich besorgt: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass der derzeitige Sockelbetrag in Kärnten nach wie vor nicht kostendeckend ist. Trotz intensiver Verhandlungen haben wir seit über eineinhalb Jahren keine Lösung erzielen können.“
Existenz von Heimbetreibern gefährdet
Von den rund 5.500 Pflegeplätzen in Kärnten werden etwa 4.000 von privaten oder gemeinnützigen Trägern betrieben. Diese Einrichtungen klagen über Investitionsstaus, fehlende Rücklagen und denken zum Teil über eine Umnutzung ihrer Gebäude – etwa in Eigentumswohnungen – nach. Besonders gefährdet sind kleinere, familiengeführte Heime im ländlichen Raum. Hier droht ein Verlust der wohnortnahen Pflegeversorgung. Sollte es zu keiner zeitnahen politischen Lösung kommen, droht laut Polessnig ein flächendeckender Versorgungsengpass: „Ohne Anpassung durch das Land Kärnten ist die Existenz sämtlicher Heimbetreiber – unabhängig von deren Trägerschaft – gefährdet. Für viele Einrichtungen könnte dies das endgültige Aus bedeuten.“
Kritik gibt es zudem an der ungleichen Behandlung im Vergleich zu anderen Bundesländern: In der Steiermark etwa liegt die tägliche Pflegevergütung deutlich höher. Anders als öffentliche Einrichtungen erhalten private und gemeinnützige Heime zudem keine finanzielle Absicherung in Form einer Abgangsdeckung.