Japans Wirtschaft übertrifft Erwartungen im zweiten Quartal 2025
Japans Wirtschaft hat im zweiten Quartal 2025 ein deutlich stärkeres Wachstum verzeichnet als zunächst angenommen. Laut revidierten Zahlen des Kabinettsbüros stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Zeitraum April bis Juni um annualisierte 2,2 %, gegenüber der ursprünglichen Schätzung von 1,0 %. Damit wächst die japanische Volkswirtschaft bereits das fünfte Quartal in Folge, trotz geopolitischer Unsicherheiten und wirtschaftlicher Belastungen durch US-Zölle.
Robuste Nachfrage stützt Konjunktur
Die positive Entwicklung ist vor allem auf eine kräftige Konsumnachfrage zurückzuführen. Die privaten Konsumausgaben wurden auf +0,4 % nach oben korrigiert (zuvor +0,2 %) und spiegeln eine zunehmende Kaufbereitschaft der Haushalte wider. Auch die Kapitalinvestitionen im zweiten Quartal blieben mit +0,6 % positiv, wenn auch geringer als ursprünglich angenommen. Die Nettoexporte trugen 0,3 % zum Wachstum bei.
Trotz eines Rückgangs der Exporte in den letzten drei Monaten bis Juli – darunter ein Rückgang um 10,1 % bei US-Ausfuhren (bei US-Fahrzeugexporten sogar von 28,4 %) – zeigen sich japanische Unternehmen widerstandsfähig. Viele Fahrzeughersteller halten ihre Exportvolumina durch Preissenkungen stabil, was jedoch zu einem Rückgang der Gewinnmargen führt: Die Automobilbranche verzeichnete im zweiten Quartal einen Rückgang des Vorsteuergewinns um 11,5 %.
Japan verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 einen Leistungsbilanzüberschuss von 14,60 Billionen Yen (ca. 99,1 Mrd. USD), ein Plus von 9,1 % gegenüber dem Vorjahr. Die Exporte stiegen um 2,3 %, vor allem bei Halbleitern. Auch der Reiseverkehr boomte: 21,5 Mio. ausländische Besucher sorgten für einen Rekordüberschuss.
Lohnentwicklung zeigt erste positive Signale
Im Juli stiegen die nominalen Löhne so stark wie seit sieben Monaten nicht mehr, und auch die realen Löhne legten leicht zu. Die Haushaltsausgaben stiegen den dritten Monat in Folge, was die Hoffnung der Bank of Japan auf eine konsumgetriebene Preisentwicklung stützt.
Die Bank of Japan hält an ihrer vorsichtigen geldpolitischen Linie fest. Eine Zinserhöhung wird nur bei stabiler Preis- und Wachstumsentwicklung erwartet. Ein kürzlich abgeschlossenes Handelsabkommen mit den USA, das die Zölle auf japanische Autoexporte senkt, könnte mittelfristig zur Stabilisierung beitragen.
Politisch steht Japan vor einem Wendepunkt: Premierminister Shigeru Ishiba kündigte seinen Rücktritt an, was Unsicherheit über die künftige Wirtschaftspolitik mit sich bringt.
Fazit
Japans Wirtschaft zeigt sich momentan trotz globaler Unsicherheiten robust. Die Kombination aus resilientem Konsum, stabilen Exporten und moderater Lohnentwicklung lässt auf eine Fortsetzung des Aufschwungs hoffen – vorausgesetzt, externe Belastungen bleiben begrenzt.
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