Andreas Gruber im Gespräch über seine neue Aufgabe als Geschäftsführer der BI Metalltechniker
Interview über Ziele, Herausforderungen und Chancen für die Branche
Lesedauer: 3 Minuten
Mit 1. Oktober hat MMst. Dipl.-Ing. Andreas Gruber die Funktion des Bundesinnungsgeschäftsführers übernommen. Im folgenden Interview spricht er über seinen Start in die neue Aufgabe, seine Perspektiven für die Zukunft und darüber, welche Themen ihm besonders am Herzen liegen.
Metalltechnik.at: Sie sind Geschäftsführer der drei Innungsgruppen Metalltechnik, Mechatronik und Fahrzeugtechnik. Wie würden Sie Ihre ersten drei Monate im neuen Job beschreiben und welche Themen standen besonders im Fokus?
Andreas Gruber: Fordernd, aber darum macht man ja diesen Job. Vordergründig waren die Kollektivvertragsverhandlungen, bei denen wir für unsere Betriebe und deren Mitarbeiter:innen einen für beide Seiten fairen Abschluss erzielen konnten. Zusätzlich zu den alltäglichen Themen (Anfragen zu Gewerberechtsthemen, Begutachtung von Gesetzesentwürfen, Mitwirkung bei Themen der Aus- und Weiterbildung, usw.) war auch der Antrag an die unabhängigen Schiedskommission für das Metallgewerbe zu erstellen. Viele neue Themen, die den Tag wie im Flug vergehen lassen.
Metalltechnik.at: Welche fachlichen und organisatorischen Stärken aus Ihrem bisherigen Berufsweg möchten Sie besonders für unsere drei Innungen nutzen?
Andreas Gruber: Vermutlich macht es die Mischung, einerseits die solide praktische Grundausbildung im Handwerk ergänzt um das Wissen, dass man sich im Studium aneignen kann. Ich hatte und habe wirklich gute „Lehrmeister“ die mir Beharrlichkeit, kritisches Denken sowie Sachen zu hinterfragen und eine gewisse Neugier auf meinen Weg mitgegeben haben. Danke dafür!
Metalltechnik.at: Welche Ziele möchten Sie im kommenden Jahr für die Branchen setzen – und wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen und Chancen?
Andreas Gruber: Ich möchte gemeinsam mit meinen Kolleg:innen unsere Geschäftsstelle weiterentwickeln. Ich sehe uns als Dienstleister für unsere Kolleg:innen der Landesinnungen, zugleich aber auch als unterstützende Ansprechpartner, wenn es um diffizile Fragestellungen von Mitgliedsbetrieben geht - Gemeinsam schaffen wir das. Herausfordernd ist aus meiner Sicht die überbordende Bürokratie, man sollte sich wieder mehr auf das Wesentliche konzentrieren. Chancen gibt es unzählige, man muss sie nur nutzen.
Metalltechnik.at: Die Innungen leben vom Austausch mit Betrieben, Berufsschulen und Partnern. Wie möchten Sie die Zusammenarbeit künftig weiter stärken – gibt es neue Formate oder Projekte, die Sie vorantreiben wollen?
Andreas Gruber: Wir haben bereits gute Kontakte, einerseits über unsere Kolleg:innen in den Landesinnungen, andererseits direkt. Nichtsdestotrotz ist es mir ein Anliegen bei Veranstaltungen, bei welchen unsere Berufsgruppen vertreten sind, präsent zu sein. Auch hier müssen wir zeigen, dass wir unterstützen, wo immer wir auch gebraucht werden.
Metalltechnik.at: Stichwort Fachkräftesicherung. Welche Maßnahmen sind Ihnen besonders wichtig, um die Aus- und Weiterbildung in unseren Gewerben weiter zu stärken?
Andreas Gruber: Die fortwährende Überarbeitung der Ausbildungs- und Prüfungsordnungen ist hier vermutlich der wichtigste Schritt, den wir gemeinsam mit den Sozialpartnern machen können. Wir müssen mit der Expertise der Praktiker auf die oft üppig befüllten Berufsbilder schauen, du uns die Frage stellen, ob man die angesammelten Inhalte tatsächlich in der vorgegebenen Zeit vermitteln kann. Wenn die Inhalte so attraktiv sind, dass junge Menschen das Handwerk attraktiv finden und unsere Betriebe mit ihren qualifizierten Ausbildner:innen diese dann auch noch mit Freude vermitteln, dann haben wir einen Meilenstein erreicht.
Metalltechnik.at: Zum Jahresende interessiert uns auch der Mensch hinter der Funktion: Was wünschen Sie sich persönlich und beruflich für das kommende Jahr – und welche Botschaft möchten Sie unseren Mitgliedern zu Weihnachten und zum Jahreswechsel mitgeben?
Andreas Gruber: Meine Wünsche sind simpel: Gesundheit, Erfolg und ein kleines Stück vom Glück. Meine Botschaft: was zählt sind nicht die Titel oder der Reichtum – man sollte „ein Mensch“ sein/bleiben.