
WKÖ-Klacska: Berufskraftfahrerinnen und -fahrer sichern unsere tagtägliche Versorgung
Am 9. Mai ist internationaler Tag der Berufskraftfahrer:innen – Betriebe spüren jedoch, dass der Beruf immer mehr zum Mangelberuf wird
Lesedauer: 2 Minuten
„Berufskraftfahrer:innen tragen wesentlich dazu bei, dass unsere Versorgungssicherheit gewährleistet ist. Sie sind somit enorm wichtige Systemerhalter:innen“, erinnert Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), vor dem morgigen internationalen Tag der Berufskraftfahrer:innen. Egal ob Lkw-Lenker:innen oder auch Linien-, Reise- oder Schulbusfahrer:innen – ohne sie könnte unser gewohnter Standard in vielen Bereichen nicht aufrechterhalten werden. Anders als der Beruf Buslenker:in scheint Lkw-Lenker:in allerdings noch nicht auf der Mangelberufsliste auf. Dabei wäre das laut Klacska dringend nötig.
„Wir wissen, dass in den nächsten zehn Jahren rund 25 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Branche verlassen werden, einfach aufgrund der Altersstruktur“, so Klacska. Und da geburtenschwache Jahrgänge nachrücken, können diese die vielen Pensionierungen nicht wettmachen. „Spätestens in ein paar Jahren wird es daher notwendig sein, den Beruf Lkw-Lenker:in auf die Mangelberufsliste zu setzen, sodass wir leichter Drittstaatsangehörige rekrutieren können“, ist Klacska überzeugt.
Mehr Frauen und mehr 17-Jährige ansprechen
Verbesserungen an der Infrastruktur, wie ausreichende und ansprechende Rastplätze, sind Klacska zufolge zwar wichtig, reichen aber nicht aus – „zumal Österreich hier ohnehin gut unterwegs ist und die Rastplätze der Asfinag im internationalen Vergleich schon sehr gut ausgestattet sind“. Notwendig sei es zudem, auch mehr Frauen anzusprechen. Dies soll vor allem durch eine Imageverbesserung des Berufs gelingen. „Entgegen dem Bild, das viele vor Augen haben, sind hierzulande die wenigsten im Fernverkehr unterwegs, sondern ganz im Gegenteil: 70 Prozent fahren im Umkreis von 150 Kilometer und die Hälfte sogar im Umkreis von weniger als 50 Kilometer“, schildert Klacska aus der Praxis. Der bei weitem überwiegende Teil sei somit im Regional- und Zustellverkehr tätig. „Das heißt, Berufskraftfahrer:in ist ein sehr familienfreundlicher Beruf“, sagt Klacska. Diese Tatsache sowie jene, dass die Branche flexible Arbeitszeitmodelle biete, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern, gelte es unter den Arbeitssuchenden bekannter zu machen. „Aber auch in punkto Sicherheit sind unsere modernen Fuhrparks top ausgestattet“, betont Klacska.
Außerdem möchte der Bundesspartenobmann wieder mehr junge Leute für den Beruf gewinnen. Dazu soll ermöglicht werden, dass – analog zum L17 für den PKW – auch im LKW-Bereich das Mindestalter für den Führerschein sinkt. Schließlich sieht auch die Reform der EU-Führerscheinrichtlinie vor, das Mindestalter für Berufskraftfahrer:innen auf 17 Jahre abzusenken, wenn neben den 17-jährigen Lenker:innen ein erfahrener Berufskraftfahrer bzw. eine erfahrene Berufskraftfahrerin ein Jahr lang bis zum 18. Geburtstag begleitend mitfährt. Dieses begleitende Fahren gewährleiste die Sicherheit „und mit dem Startzeitpunkt 17 Jahre sind wir näher beim Zeitpunkt, an dem sich Jugendliche für eine Berufsausbildung entscheiden. Denn wenn sie schon bald selber fahren können, macht das den Beruf Lkw-Lenker:in für junge Leute wesentlich attraktiver“, so Klacska.
(PWK155/DFS)