
WKÖ-Mrazek: "Werbekonjunktur schwächer, Index gibt im ersten Quartal 2025 um 10 Punkte nach"
WIFO-Werbeklimaindex mit deutlicher Eintrübung, Absturz bis fast auf die Nulllinie – "Maßnahmen für mehr Wettbewerbsfähigkeit und bessere Standortfitness rasch umsetzen"
Lesedauer: 1 Minute
"Im ersten Quartal 2025 ist der österreichische Werbeklimaindex im Vergleich zum vierten Quartal 2024 um 10 Punkte fast auf die Nulllinie gefallen. Die aktuelle Geschäftslage wird von den Unternehmen im April 2025 per Saldo mit minus 32 Punkten bewertet. Im Vergleich zum Januar dieses Jahres bedeutet dies einen Absturz um ganze 17 Punkte. Auch die Auftragslage hat sich verschlechtert: 53 Prozent der Unternehmen berichten von unzureichenden Auftragsbeständen", analysiert Michael Mrazek, Obmann des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die Ergebnisse des aktuellen WIFO-Werbeklimaindex‘. Die Erhebungen dafür haben im April 2025 stattgefunden.
Mangelnde Nachfrage nach wie vor Haupthemmnis der Geschäftstätigkeit
Zwar hat sich die Nachfrage nach Werbe- und Kommunikationsdienstleistungen in den ersten drei Monaten dieses Jahres leicht verbessert und liegt nun bei 5 Punkten. Der Mangel an Nachfrage wird jedoch immer häufiger als Haupthemmnis der Geschäftstätigkeit genannt – zuletzt von 58 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer. Die Nachfrageerwartungen für die kommenden drei Monate fallen skeptisch aus. Der Saldo liegt bei minus 7 Punkten. Die Beschäftigungseinschätzung befindet sich mit einem Wert von minus 23 Punkten auf einem Rekordtief. Nur 7 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer gaben an, in den vergangenen drei Monaten neue Mitarbeiter eingestellt zu haben, während 30 Prozent gezwungen waren, Personal abzubauen. Auch die Beschäftigungserwartungen fallen per Saldo skeptisch aus.
Ausblick: Konjunktureinschätzungen bleiben generell verhalten
"Auch die unternehmerischen Erwartungen für die kommenden Monate zeigen keine Anzeichen für positive Veränderungen. So deutet der Ausblick im WIFO-Konjunkturtest für April 2025 auf eine weiterhin verhaltene Konjunkturdynamik im Dienstleistungssektor hin. Die Einschätzungen zur aktuellen Beschäftigungslage und Nachfrage fallen geringfügig schlechter aus als im Monat davor. Insgesamt meldeten 68 Prozent der Dienstleistungsunternehmen aller Branchen zumindest ausreichende Auftragsbestände. Verglichen damit sind die Auftragsbücher in der Werbebranche weniger gut gefüllt", sagt Agnes Kügler, Konjunkturexpertin des WIFO.
Werbekonjunktur im EU-Vergleich: Österreich im besseren Mittelfeld
Europaweit zeigt der Vertrauensindikator des WIFO-Werbeklimaindex eine schwächer werdende Werbekonjunktur. Österreich liegt dabei im besseren Mittelfeld. Während sich Belgien, Finnland und Litauen verbessern, sind die Konjunktureinschätzungen vor allem in Estland, Schweden und Ungarn pessimistisch.
"Gemeinsam mit der Bundesregierung müssen nun rasch Maßnahmen in Richtung Wettbewerbsfähigkeit und Standortfitness umgesetzt werden. Dazu gehören eine zukunftsorientierte Medien- und Kommunikationspolitik, effektiver Bürokratieabbau, die Stärkung des Werbemarktes, Fachkräftesicherung sowie attraktive Rahmenbedingungen, damit weiterhin in heimische Inhalte investiert wird", so WKÖ-Fachverbandsobmann Michael Mrazek.
Die Präsentation zum WIFO Werbeklimaindex für das 1. Quartal 2025 ist unter https://tinyurl.com/yppxt3ep zu finden.
(PWK176/JHR)