WKÖ Trefelik zu überzogener Forderung der vida: „Können bei KV nicht mit zweierlei Maß messen“
Die Forderung von 3,5 % Lohnerhöhung ist fern jeder wirtschaftlichen Realität
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„Es gibt nur einen Handel mit Mitarbeiter:innen, die in unterschiedlichsten Bereichen geographisch als auch aufgabentechnisch arbeiten. Gemeinsam sitzen wir in einem Boot, das derzeit leider durch „wirtschaftlich herausforderndes Wetter“ fährt“, sagt Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). In den letzten Jahren gab es zudem stete Bemühungen der vida zur Angleichung der Rechte der Arbeiter:innen an die der Angestellten in unterschiedlichen Regelungstiefen, entsprechend könne man beim KV-Abschluss nicht mit zweierlei Maß messen.
Dritte KV-Verhandlungsrunde Handel
„Ich bin sehr verwundert über die überzogene Forderung der Gewerkschaft vida, die sich in den Handelsdaten keinesfalls abbilden lässt“, so Trefelik nach der heutigen dritten Verhandlungsrunde über den Kollektivvertrag (KV) für die rund 140.000 Arbeiter:innen im heimischen Handel. Auch der stete Hinweis auf die Situation im Lebensmitteleinzelhandel ist nicht nachvollziehbar – da „nur“ rund 8.000 Mitarbeiter:innen im Lebensmitteleinzelhandel beschäftigt sind und man einen Kollektivvertrag für den gesamten Handel verhandle!
Die vida fordert nach wie vor 3,5 % KV-Erhöhung und hat zusätzliche Forderungen, über das ursprüngliche Forderungspapier hinausgehend, gestellt. Zu den heute dargelegten Forderungen gehören eine überproportionale Erhöhung der Zulagen und weitere zusätzliche freie Tage je nach Dienstzugehörigkeit.
Eine Erhöhung zu verlangen, die weit über dem erzielten Abschluss bei den Handels-Angestellten liegt, sei ein unverständliches Messen mit zweierlei Maß. „Die konjunkturelle Lage ist für alle dieselbe. Das schwierige Umfeld, mit dem die österreichischen Handelsunternehmen konfrontiert sind, ist beim KV der Handelsarbeiter:innen genauso zu berücksichtigen wie bei jenem der Angestellten“, betont Trefelik.
Die Arbeitgeber:innen bieten daher – analog zur KV-Erhöhung bei den Angestellten – ein Plus der KV-Löhne um 2,55 % und werden diese „Gleichbehandlung aller Mitarbeiter:innen im Handel“ auch den Mitgliedsbetrieben für 2026 empfehlen.
Wir haben es nach wie vor mit einer enorm hohen Zahl an Schließungen und Insolvenzen zu tun, die Arbeitslosigkeit im Handel steigt weiter. Trotz einzelner Lichtblicke sind wir von einer nachhaltigen Erholung noch weit entfernt. Es ist bedauerlich, dass die Verhandler:innen der vida diesen Tatsachen nicht ins Auge sehen wollen und wir daher heute erneut zu keiner Einigung finden konnten.
Rainer Trefelik
Obmann Bundessparte Handel WKÖ
(PWK511/DFS)