EU-Recovery für Tschechien

So können österreichische Unternehmen von den Aufbau- und Resilienzplänen profitieren

Lesedauer: 2 Minuten

Tschechische Republik

RRF-Investitionen für Tschechien

Tschechien hat für die zugesagten EU-RRF-Mittel in Höhe von ca. Euro 7 Mrd. und zusätzlichen nationalen Mitteln von Euro 449 Mio. mit dem nationalen Aufbauplan (National Recovery and Resiliance Plan - NRRP) ein breites Programm von Reformen und Investitionen aufgestellt. Alle Maßnahmen im Rahmen des Plans müssen bis 2026 abgeschlossen sein (Details s. EU.Recover-Webinar: Tschechien und Slowakei).

Stand der Umsetzung

Die erste Zahlung in Höhe von Euro 928 Mio. erhielt Tschechien im März 2023 für die erfolgreiche Umsetzung von Reformmaßnahmen in Bereichen wie digitale Bildung, elektronische Gesundheitsdienste, Transparenz des Systems zum Umgang mit Interessenkonflikten und Investitionen in den Wiederaufbau der Verkehrsinfrastruktur.

Die endgültige Fassung des aktualisierten nationalen Aufbauplans einschließlich des RRF-Darlehens enthält eine Erhöhung der finanziellen Unterstützung für zusätzliche Investitionen und Reformen im Bereich der digitalen und grünen Transformation vor und wurde vom EU-Rat im Oktober 2023 genehmigt.

Ende 2023 reichte Tschechien den zweiten und dritten Antrag auf Auszahlung von RRF-Mitteln ein. 

Den zweiten Antrag hat die Europäische Kommission im April 2024 endgültig genehmigt, sodass Tschechien eine Auszahlung von weiteren 702 Mio. Euro aus dem außerordentlichen Wiederaufbaufonds erhält

Thematische Schwerpunkte in Tschechien

Tschechiens konzentriert sich im Wesentlichen auf die Bereiche Klima, digitale Transformation sowie „soziale Resilienz“.

Der Aufbauplan umfasst sieben Säulen:

  • digitale Transformation
  • grüne Transformation und physische Infrastruktur
  • Bildung und Arbeitsmarkt
  • Forschung, Entwicklung und Innovation
  • Institutionen, Regulierung und Unternehmensförderung in Reaktion auf Covid
  • Gesundheit und
  • REPowerEU

Zur Bewältigung der Klimaherausforderungen plant Tschechien die Erhöhung des Anteils nachhaltiger Verkehrsmittel, die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden, den Ersatz von Kohlekesseln in Haushalten sowie durch besseren Hochwasserschutz und verstärkte Wiederaufforstung.

Die digitale Transformation will Tschechien unter anderem durch Investitionen in leistungsfähigere Netze, den Ausbau von E-Government-Diensten, Erhöhung der Cybersicherheit und E-Health beschleunigen.

In den Bereich „soziale Resilienz“ fallen z.B. Projekte für den Ausbau von Sozial- und Kinderbetreuungseinrichtungen, in den Bereichen Bildung und Wohnungswesen, sowie Investitionen in eine bessere Gesundheitsversorgung.

Zugang für österreichische Unternehmen

Die österreichische Wirtschaft ist in Tschechien mit ca. 1.800 Niederlassungen und mehreren Tausend österreichischen Unternehmen mit regelmäßigen Geschäftsbeziehungen in praktisch allen Sektoren gut aufgestellt.

Österreichische Unternehmen bzw. ihre lokalen Niederlassungen können sich direkt und auch indirekt via Ausschreibungen an geförderten Projekten beteiligen. Die zuständigen Behörden veröffentlichen regelmäßig konkrete Fördermöglichkeiten mit den jeweiligen Förderperioden. Die Antragstellung für RRF-Förderungen erfolgt für die jeweiligen Teilbereiche über die zuständigen Ministerien. Fördernehmer erhalten nach erfolgreicher Antragstellung (Prozessdauer ca. 4-7 Monate) die beantragten Kosten im Nachhinein rückerstattet. Für die richtige Beantragung von förderwürdigen Projekten empfiehlt sich dringend die Zusammenarbeit mit lokalen EU-Förderberater:innen.

Weitere Informationen

Gerne unterstützt das AußenwirtschaftsCenter Prag auch individuell bei Vorhaben und Projekten in Tschechien.

Stand: 12.12.2023

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