Auspuff eines Autos
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„Ohne E-Fuels sind die Klimaziele nicht erreichbar“

E-Fuels haben Potential. Davon ist die Unternehmensplattform „eFuel Alliance“ überzeugt. Von einer Electric-Only-Strategie hält man hingegen nichts. 

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Aktualisiert am 14.09.2024

Die Zeit drängt. Mit dem Übereinkommen von Paris verständigten sich die EU-Staaten, bis 2050 die Klimaneutralität zu erreichen. Wie das ambitionierte Vorhaben jedoch ungesetzt kann, darüber scheiden sich die Geister. Synthetische Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, die aus Sonnen- oder Windenergie gewonnen werden, sind für viele ein wichtiger Teil der Lösung.

Erst Ende Jänner debattierten Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über ihren Einsatz beim zweiten internationalen Wiener eFuel Kongress. Conclusio: Mit Elektromobilität allein wird es nicht gehen. „Auch wenn ab 2035 Verbrennermotoren nicht mehr neu zugelassen werden, wird die Masse der Autos auf der Straße noch immer so betrieben werden“, erklärt Stephan Schwarzer, Generalsekretär der eFuel Alliance Österreich.

Für ihn ist klar: „Es ist eine Illusion, dass unsere Mobilität alleine mit dem Stromnetz aufrechterhalten werden kann. Die E-Mobilität wird ihren Weg machen, doch die Umstellung wird noch gut 30 Jahre dauern. Pkw müssen aber schon früher klimaneutral werden.“ Kritiker halten dagegen, dass E-Fuels in der Herstellung zu teuer sind. Derzeit kostet ein Liter etwa vier Euro. Zugleich wird auch die Energiebilanz kritisiert. So berechnete der Verband deutscher Elektrotechniker, dass eine Windkraftanlage, die 1.600 Elektroautos mit Strom beliefert, nur 250 E-Fuel-Autos versorgen kann.

Stephan Schwarzer, Magnus Brunner, Karlheinz Kopf, Jürgen Roth
© Robert Harson/Foto Weinwurm Diskutierten bei der internationalen eFuel Konferenz in Wien (v. l.): Stephan Schwarzer, Magnus Brunner, Karlheinz Kopf, Jürgen Roth.

Die Zahlen sind Schwarzer bekannt, doch er hält dagegen, dass die Kosten reduziert werden können, sobald die Produktion in die Gänge kommt. Zudem sieht er Potentiale außerhalb Europas: „Der Vergleich der versorgten Autos hinkt, denn an idealen Standorten in Südamerika oder Afrika ist der Stromertrag im Vergleich zu Mitteleuropa zwei bis vier Mal so hoch. Dies vernachlässigen die Vergleiche der Energiebilanz. In Afrika und Südamerika gibt es teilweise karges Land ohne ein Stromnetz. Der dort produzierte Strom könnte somit nur für E-Fuels genutzt werden oder gar nicht.“

Ähnlich sieht das Jürgen Roth, Vorstandsvorsitzender der eFuel Alliance: „Es ist Aufgabe der Politik, das Ziel vorzugeben und nicht die Technologie.“