Asra Malloul und Patrick Sohnegg
© Nunner Logistics

Der Lehrlingsmangel ist bei Nunner Logistics kein Thema

Seit vier Monaten macht Asra Malloul bei Nunner Logistics eine Lehre. Für Geschäftsführer Patrick Sohnegg ein voller Gewinn.   

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Aktualisiert am 05.08.2023

Mit Kunden reden, Routen planen und Aufträge schreiben, das mag Asra Malloul an ihrem Job am liebsten. Seit vier Monaten absolviert die aus Syrien stammende Grazerin eine Lehre als Speditionskauffrau bei der Firma Nunner Logistics in Tillmitsch. „Es ist ein sehr spannender Job, der viel Konzentration erfordert und auch sehr stressig sein kann. Wenn man aber Freude daran hat, kann man alles schaffen“, erzählt Malloul.

Jugendliche und Unternehmen zusammenbringen

Auf das Unternehmen aufmerksam wurde sie durch das im Jahr 2022 ausgerollte Projekt der Caritas Steiermark „Vielfalt.qualifiziert“. Die Initiative richtet sich an Jugendliche mit Fluchterfahrung und an steirische Unternehmen. Seit Jahresanfang werden 100 Jugendliche betreut. Zugleich steht die Organisation mit 83 Unternehmen in Kontakt – zehn davon im Bezirk Leibnitz. „Migrantische Jugendliche sind gute Arbeitskräfte, die für ihre oft durch Flucht ausgelösten Bildungslücken nichts können. Viele von ihnen sind sehr motiviert. Das erkennen auch immer mehr Unternehmer, die immer offener werden“, erklärt Petra Kaspar-Buchegger von der Caritas Steiermark. 

Je mehr Vielfältigkeit es in einem Unternehmen gibt, desto krisenfester ist es.

Einer von ihnen ist Geschäftsführer Patrick Sohnegg. Lange war er auf der Suche nach einer Initiative, die junge Menschen unabhängig von ihrer Herkunft fördert. „Ich möchte Jugendlichen die gleichen Chancen bieten, die mir gegeben wurden. Mit 15 Jahren wusste ich noch nicht, wo ich im Leben stehen werde“, erklärt er. Seit 2019 bildet Nunner Logistics drei Lehrlinge pro Jahr aus. Das funktioniere gut. Auch mit seinem Lehrling Asra Malloul ist der Geschäftsführer zufrieden. Er hofft, dass sie nach Abschluss der Lehre der Firma erhalten bleiben wird: „Je mehr Vielfältigkeit es in einem Unternehmen gibt, desto krisenfester ist es“, sagt Sohnegg. 

Flexibilität ist gefragt

Doch treffen Kulturen aufeinander, so ist auch Flexibilität gefordert: Dreimaliges Beten am Tag gehört für die junge Frau zum Arbeiten dazu. Für Sohnegg kein Problem: Der Jugendlichen wird ein eigener Gebetsraum zur Verfügung gestellt. Durch das ihr entgegengebrachte Verständnis fühlt sich Malloul im Unternehmen wohl: „Ich habe viel Freude an meinem Job. Nach der Lehre möchte ich gerne in der Firma bleiben.“