Nachhaltigkeits-Bild
© Adobe Stock/Nuttapong punna

Neue Berichtspflicht über Nachhaltigkeitsaktivitäten

Ab 2025 gilt eine neue EU-Informationspflicht für Betriebe über ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Ein eigenes Portal hilft bei der Klimabilanz.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 29.02.2024

CSRD, ESRS, Esg: An geheimnisvollen Abkürzungen mangelt es nicht, wenn es darum geht, den Weg Richtung mehr Nachhaltigkeit auszuschildern. So schreibt die Europäische Union in ihrer Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) Unternehmen ab 2025 eine Informationspflicht über Nachhaltigkeitsmaßnahmen vor. Darin enthalten sind seit Juli die zwölf European Sustainability Reporting Standards (ESRS) – die sich wiederum an den esg-Kriterien (Environmental, Social and Governance) orientieren. Was nach bürokratischem Mehraufwand klingt (und auch ist), soll ein nachhaltigeres Geschäftsverhalten anstoßen. 

Schlagend wird die neue CSRD zwar zunächst nur für jene großen Unternehmen, die bisher schon unter das Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz gefallen sind – sie müssen erstmals für das Geschäftsjahr 2024 entsprechend umfassend berichten. Gefordert ist unter anderem eine transparente Darstellung sämtlicher Nachhaltigkeitsfaktoren sowie deren Geschäftschancen und -risiken. Bis 2028 wird die CSR-Richtlinie schrittweise aber auch für KMU gültig. Um Unternehmen bei den ersten Schritten in die Welt des ESG-Datenmanagements zu unterstützen, bietet die Wirtschaftskammer unter https://wk.esg-portal.at ein kostenloses Tool zum Erstellen einer Klimabilanz. 

Mit CSRD setzt sich Europa im internationalen Wettlauf um Standards an die Spitze.


Rechner fürs CO2-Sparen

In einem ersten Schritt können sie dabei sämtliche verfügbaren Daten zu den Bereichen Energie, Mobilität und Transport, Materialien und Abfall eingeben. Per Mausklick erhält man eine strukturierte Auswertung inklusive grafischer Darstellungen. Anhand dieser automatisch generierten Visualisierung errechnet der Klimaindikator automatisch, wie viel Treibhausgasemissionen pro Jahr im Betrieb eingespart werden müssten, um bis 2040 klimaneu­tral zu sein.

Abseits dieser individuellen Net-Zero-Strategie zur Senkung der CO2-Emmissionen können durch die Erfassung aller klimarelevanten Aktivitäten zumeist auch allgemeine firmeninterne Effizienzpotentiale gehoben werden. Jedenfalls haben Klima- und Nachhaltigkeitsdaten immer öfter Einfluss auf die Vergabe von Aufträgen, Finanzierungen sowie Förderungen. Unternehmen, die proaktiv agieren, können sich so einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten. Ausgeschöpft wird das Potential jedoch noch nicht. So hat PwC Österreich die ESG-Performance der 155 umsatzstärksten österreichischen Unternehmen analysiert: 27 Prozent der Betriebe zeigen demnach noch keine Transparenz in Bezug auf die ESRS.