Pressekonferenz Handel
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Neun von zehn Steirern wollen heuer Weihnachtsgeschenke kaufen

Damit bleibt der Anteil jener, die ihren Liebsten am 24. Dezember etwas schenken wollen, konstant. Allerdings sinkt das geplante Budget von 310 Euro im Vorjahr auf 290 Euro. Unterm Strich geht die KMU Forschung Austria von einem Weihnachtsumsatz in der Höhe von 285 Millionen Euro für den steirischen Handel aus. 

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Aktualisiert am 17.11.2023

„Man spürt, dass die hohe Inflation das Budget vieler Konsumenten belastet. Umso wichtiger ist es, dass die Menschen sich bewusst sind, was sie mit ihrer Kaufentscheidung alles in den Händen halten: Wer im steirischen Handel einkauft, sichert Wertschöpfung und damit Arbeitsplätze im Land“, betont Gerhard Wohlmuth, Obmann der Sparte Handel in der WKO Steiermark. 50 Prozent der Steirer wollen heuer verstärkt in Geschäften der Umgebung einkaufen. 

Exakt 91 Prozent der Steirerinnen und Steirer über 15 Jahren, das sind 990.000 Menschen, planen auch in diesem Jahr den Kauf von Weihnachtspräsenten. Damit bleibt ihre Zahl allen wirtschaftlichen Herausforderungen zum Trotz konstant, wie eine Studie der KMU Forschung Austria zeigt. Ohne Auswirkungen bleiben die hohe Inflation und die vielen Teuerungen aber nicht. „Jene Konsumentinnen und Konsumenten, die ihren Lieben zu Weihnachten etwas schenken wollen, planen heuer mit Ausgaben in der Höhe von 290 Euro. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 310 Euro“, berichtet Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria. Zwar geben 36 Prozent der Befragten an, ihr Einkaufsverhalten heuer nicht ändern zu wollen. Jeder Fünfte will bzw. muss das aber sehr wohl und hat vor, weniger Geld auszugeben. Das Budget für die Geschenke variiert dabei durchaus stark: Knapp 18 Prozent wollen maximal 100 Euro aufwenden, 27 Prozent planen Einkäufe in der Kategorie zwischen 201 und 400 Euro und drei Prozent geben an mehr als 800 Euro für Geschenke ausgeben zu wollen. Alles in allem rechnet die KMU Forschung Austria heuer mit einem Weihnachtsumsatz von 285 Millionen Euro für den steirischen Handel.


Ich kann wirklich nur an alle Steirerinnen und Steirer appellieren, im heimischen Handel einzukaufen. Damit sichert man Arbeits- und Ausbildungsplätze vor Ort und trägt wesentlich zur Erhaltung von regionaler Infrastruktur bei


Umso wichtiger sei es, dass die Konsumenten sich bewusst machen, wo sie heuer ihr Geld ausgeben. „Ich kann wirklich nur an alle Steirerinnen und Steirer appellieren, im heimischen Handel einzukaufen. Damit sichert man Arbeits- und Ausbildungsplätze vor Ort und trägt wesentlich zur Erhaltung von regionaler Infrastruktur bei“, so Spartenobmann Gerhard Wohlmuth. Umso erfreulicher sei es, dass 50 Prozent heuer verstärkt in Geschäften der Umgebung ihre Präsente besorgen wollen, 12 Prozent wollen hier auch ein besonderes Augenmerk auf heimische Produkte legen und immerhin noch neun Prozent wollen verstärkt in österreichischen Onlineshops einkaufen. „Wir haben in den vergangenen Jahren intensiv daran gearbeitet, den Wert der heimischen Dienstleistung den Kunden bewusst zu machen und sehen hier ein zunehmendes Bewusstsein. Fakt ist aber auch, dass wir dringend die hohe Inflation einbremsen müssen, um die Konsumbereitschaft nachhaltig zu steigern“, mahnt Wohlmuth mehr politische Entschlossenheit im Kampf gegen die Teuerung ein.


Frühe Weihnachtseinkäufe liegen im Trend 

Ebenfalls eine nachhaltige Veränderung ist der Trend zu frühen Weihnachtseinkäufen, der Anteil der sogenannten „Late-Shopper“ – also jener, die erst kurz vor Weihnachten einkaufen – bleibt auf seinem historischen Tiefststand von zwölf Prozent. Zum Vergleich: 2018 lag dieser Wert noch bei rund 40 Prozent. Der Großteil der Steirer plant, Weihnachtsgeschenke in der ersten Dezemberhälfte zu besorgen (43 Prozent), ein knappes Drittel gibt dafür die zweite Novemberhälfte an. Die wichtigsten Informationsquellen fürs Steirer-Christkind sind – wie in den Vorjahren – das Internet (55 Prozent) sowie das Einkaufserlebnis direkt im Geschäft bzw. am Schaufenster, jeder Vierte erwähnt in diesem Zusammenhang auch das Durchsehen von Prospekten. Der Brief ans Christkind hat im Vorjahr wieder etwas an Bedeutung eingebüßt (13 Prozent), Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram liegen hier bei sieben Prozent. 


Ebenfalls abgefragt wurde in der Erhebung die Wichtigkeit der verschiedenen Einkaufsstätten in der (Vor-)Weihnachtszeit, wobei ein Wert zwischen 5 (sehr hohe Bedeutung) und 1 (sehr geringe Bedeutung) vergeben werden konnte. Grundsätzlich gleicht die Reihenfolge der verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten dem Vorjahr, auch die erzielten Werte unterscheiden sich nur geringfügig: Als am wichtigsten werden mit einem Wert von 3,1 Geschäfte in der näheren Umgebung zum Wohnort erachtet, Geschäfte im Orts- oder Stadtzentrum bzw. Einkaufsstraßen sind mit 2,7 an zweiter Stelle. Shoppingcenter (2,5) und Fachmarktzentren (2,3) bilden für steirische Konsumenten weniger wichtige Blöcke. Der Anteil der Menschen, die Weihnachtsgeschenke (auch) im Internet bestellen wollen, liegt bei 59 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr damit erneut gestiegen (54 Prozent).

Welche Geschenke die Steirer unter den Christbaum legen

Das Ranking der häufigsten Weihnachtspräsente wird heuer von Bekleidung/Textilien (35 Prozent) angeführt. Auf Platz zwei liegen in diesem Jahr Gutscheine (34 Prozent) gefolgt von Spielwaren (33 Prozent), Kosmetika (27 Prozent), Büchern (26 Prozent) und Schmuck (24 Prozent). Auf den weiteren Plätzen der Top-10-Weihnachtsgeschenke finden sich Genussmittel (15 Prozent), Bargeld und Sportartikel (jeweils 14 Prozent) sowie Wein (11 Prozent).

Pressekonferenz Handel
© Fischer Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria und Handelsobmann Gerhard Wohlmuth