Die Mega-Baustelle in der Neutorgasse
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Zwischen Entlastung und Dauerbelastung

Appell der WKO Graz: Trotz der Lawine an Baustellen soll die Stadtregierung nicht auf die Gewerbetreibenden vergessen.

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Aktualisiert am 05.08.2023

Ungeahnte Ausmaße hat die Baustellendynamik in der Landeshauptstadt angenommen. Die Innenstadtentlastung, die eine Totalsperre der Neutorgasse und massive Einschränkungen am Joanneumring nach sich zieht, wird zur Dauerbelastung für Gewerbetreibende in dem Bereich. Und wenn dann noch zusätzlich die Klimakleber den Karlauergürtel und die Triesterstraße lahmlegen, kommt es sogar so weit, dass sich Unternehmer in dem Bereich über die sozialen Medien bei der Kundschaft entschuldigen (müssen), dass Lieferungen zurzeit nicht möglich sind...

Die Verkehrsbehinderungen betreffen nicht nur die Neutorgasse, sondern auch den Joanneumring und den Radetzkyspitz.
© Foto Fischer Die Verkehrsbehinderungen betreffen nicht nur die Neutorgasse, sondern auch den Joanneumring und den Radetzkyspitz.

Wie das Stimmungsbild generell gegenwärtig in der Grazer Wirtschaft ist, davon berichtete kürzlich die WKO Graz um Regionalstellenobmann Bernhard Bauer und Regionalstellenleiter Viktor Larissegger und eben Bauer. 50 Unternehmen wurden in den letzten Wochen besucht, gerade in der Innenstadt war der Verkehr ein Dauerthema. „Der Bau der neuen Straßenbahn kostet 37 Millionen Euro, es wird aber kein Euro für Attraktivierungsmaßnahmen während der Bauzeit in die Hand genommen. Wir haben von vielen Betrieben gehört, dass deren Kunden glauben, die Innenstadt sei überhaupt gesperrt. Das ist keineswegs der Fall“, betont Bauer. Anreize könnte die Stadtregierung laut WKO Graz leicht setzen, Gratis-ÖV-Tage, Parkkarten oder Aktionseinkaufstage sind nur einige Punkte, die längst über die Planungsphase hinausgehen müssten.

Viktor Larissegger (l.) und Bernhard Bauer haben Forderungen.
© Foto Fischer Viktor Larissegger (l.) und Bernhard Bauer haben Forderungen.

Ein Dorn im Auge ist der Unternehmervertretung die Baustellenförderung, denn das Budget für 2023 ist seit April (!) aufgebraucht. „Wir haben heuer die intensivsten Baustellen seit Jahren, daher fordern wir eine Nachdotierung für das heurige Jahr und eine entsprechende Budgetierung für die kommenden beiden Jahre“, sagt Larissegger.

Auf den fahrenden Zug sind nun auch spezielle Grazer Verkehrsinitiativen wie ProBim oder MoVe iT aufgesprungen, die Autos gleich von allen Schienenstraßen verbannen wollen. Dieser Idee erteilt Bauer eine Absage: „Wenn man jetzt überlegt, ganze Straßenzüge für Autos zu sperren und dementsprechend mehr Parkplätze zu streichen, können wir gleich alle Leute in die Shoppingcenter schicken.“