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Junger Mann mit verschränkten Armen vor einem grünem Hintergrund
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Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker, Landesinnung

Modullehre Elektrotechnik

Der qualifizierte Weg in die Elektrotechnik: Aufbau und Schwerpunkte der modularen Elektroausbildung

Lesedauer: 7 Minuten

04.11.2025

Du bevorzugst eine umfassende, fundierte Ausbildung, die viele Berufswege in der Elektrotechnik eröffnet? Dann informiere dich über die Lehre.

Berufsbeschreibung

Elektrotechniker:innen sind in unterschiedlichsten Bereichen in Gewerbe- und Industriebetrieben, auf Baustellen und in privaten Haushalten tätig. Sie planen, montieren, installieren, warten und reparieren verschiedenste elektrische und elektronische Geräte und Anlagen: Stark- und Schwachstromanlagen, Steuerungs- und Regelungsanlagen, Alarmsysteme, Überwachungssysteme, elektrische Türen und Tore, elektrische Gebäudeinstallationen (Stromleitungen), Elektromaschinen, Küchen- und Haushaltsgeräte bis hin zu industriellen Maschinen und Anlagen und Energieversorgungsanlagen, wie z.B. Teile von Kraftwerken.

Elektrotechniker:innen arbeiten in Betrieben des Elektroinstallationsgewerbes, in Industriebetrieben aller Branchen, in Verkehrsbetrieben und Energieversorgungsunternehmen sowie für spezielle Wartungs- und Serviceunternehmen. Je nach Aufgabenbereich arbeiten sie im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen sowie mit Fachkräften der Energietechnik, Elektronik und mit Fach- und Hilfskräften auf Baustellen und haben Kontakt zu ihren Kund:innen.

Lehrausbildung

Die Ausbildung erfolgt als Lehrausbildung (= Duale Ausbildung). Voraussetzung dafür ist die Erfüllung der 9-jährigen Schulpflicht und eine Lehrstelle in einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildung erfolgt überwiegend im Ausbildungsbetrieb und begleitend dazu in der Berufsschule. Die Berufsschule vermittelt den theoretischen Hintergrund, den du für die erfolgreiche Ausübung deines Berufs benötigst.

Modulare Lehrausbildung Elektrotechnik

Die Berufsausbildung Elektrotechnik ist ein Modullehrberuf. Die Lehre besteht aus einem zweijährigen Grundmodul, einem Hauptmodul über eineinhalb Jahre – wahlweise in Elektro- und Gebäudetechnik, Energietechnik, Anlagen- und Betriebstechnik oder Automatisierungs- und Prozessleittechnik – und einem von 11 freiwilligen Spezialmodulen über ein weiteres halbes Jahr.

Grafik zum Aufbau des Modullehrberufs Elektrotechnik
© BI Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker

 Berufsinformationen und Tätigkeitsprofil

Grundmodul

Dieser erste Ausbildungsabschnitt dauert 2 Jahre und ist für alle Lehrlinge im Modullehrberuf Elektrotechnik gleich. Hier werden die Kernkompetenzen der Elektrotechnik vermittelt, die später im gewählten Haupt- bzw. Spezialmodul vertieft werden.

Hauptmodul

Welches Hauptmodul du wählst, ist ganz deinen speziellen Interessen überlassen.

Dieser Lehrabschnitt dauert 1,5 Jahre. Anschließend kann man gleich zur Lehrabschlussprüfung antreten oder ein Spezialmodul belegen. Weiters besteht die Möglichkeit, zwei Hauptmodule zu absolvieren; diese Ausbildung dauert dann aber insgesamt 2 Jahre. Z.B. ist die Absolvierung des Moduls Automatisierungs- und Prozessleittechnik nach den Modulen Energietechnik oder Elektro- u. Gebäudetechnik möglich.

Hier findest du die Hauptmodule der modulare Lehrausbildung Elektrotechnik im Detail:

Hauptmodul Elektro- und Gebäudetechnik

In der Ausbildung lernst du unter anderem:

  • gebäudetechnische Anlagen und Systeme wie z. B. Energieversorgung, Kühlanlagen, Licht- und Alarmanlagen, Lift- und Aufzugsanlagen, Blitzschutzanlagen und Erdungen sowie die elektrischen Komponenten von Wasser-, Gas-, Lüftungs- und Heizungsanlagen errichten, zusammenbauen, montieren, einstellen, prüfen und in Betrieb nehmen
  • computer- und sensorgesteuerte Kontroll- und Steuer-Anlagen (z. B. Alarmanlagen, automatische Türe und Tore) montieren und einstellen
  • Kabel, Leitungen und Tragsysteme verlegen, prüfen und in Betrieb nehmen
  • Stromlauf-, Schalt- und Montagepläne lesen, zum Teil auch selbst anfertigen
  • Materiallisten erstellen, Hilfsmittel wie Kabel, Leitungen, Klemmen, Schalter etc. zusammenstellen
  • Sonderbauteile durch Feilen, Sägen, Bohren, Löten, Schweißen etc. anfertigen
  • Anschlüsse und Sicherungen installieren
  • Schaltkästen mit Sicherungen installieren und einstellen
  • Brandschutzeinrichtungen, Blitzableiter, Fernsteuereinrichtungen installieren und konfigurieren
  • Videokameras und Monitore installieren, einstellen, überwachen
  • Fehler, Mängel und Störungen an elektrischen und elektronischen Bauelementen, Geräten und Anlagen suchen, eingrenzen und beheben
  • Schutzmaßnahmen, wie z. B. elektrische Schutzschalter, automatische Geräte- und Maschinenabschaltungen montieren
  • Wartungsarbeiten und Reparaturen an gebäudetechnischen Anlagen vornehmen
  • Wartungspläne, Wartungslisten und -protokolle führen
  • Handwerkzeuge und Gerätschaften reinigen und sachgerecht lagern
  • technische Unterlagen und Dokumentationen, Betriebsanleitungen, Installationspläne führen
  • Kundinnen und Kunden beraten und in die Nutzung der Geräte und Steuerungen einweisen

Hauptmodul Anlagen- und Betriebstechnik

In der Ausbildung lernst du unter anderem:

  • elektrotechnische Anlagen, insbesondere der Anlagen- und Betriebstechnik zusammenbauen, montieren, rüsten, in Betrieb nehmen, warten und reparieren
  • Ruf-, Brandmelde- und Alarmanlagen sowie Blitzschutz- und Erdungsanlagen errichten, zusammenbauen, montieren, prüfen, in Betrieb nehmen und Wartungsarbeiten durchführen
  • elektrische Steuerungssysteme einrichten, prüfen und anschließen
  • Stromlauf-, Schalt- und Montagepläne lesen, zum Teil auch selbst anfertigen
  • Materiallisten erstellen, Hilfsmittel wie Kabel, Leitungen, Klemmen, Schalter etc. zusammenstellen
  • Sonderbauteile durch Feilen, Sägen, Bohren, Löten, Schweißen etc. anfertigen
  • Kabel und Leitungen ausmessen, verlegen und anschließen
  • (computer- oder sensorgesteuerte) Kontroll- und Steuerungseinrichtungen montieren und einstellen
  • elektronische, elektrische, pneumatische und hydraulische Steuerungen anschließen
  • Schutzmaßnahmen, wie z. B. elektrische Schutzschalter, Erdungen, automatische Geräte- und Maschinenabschaltungen montieren
  • Schaltkästen mit Sicherungen installieren und einstellen
  • Mess- und Prüfgeräte bedienen
  • Fehler, Mängel und Störungen an Bauelementen, Geräten und Anlagen suchen, eingrenzen und beheben
  • technische Unterlagen und Dokumentationen, Betriebsanleitungen, Installationspläne, Wartungs- und Serviceprotokolle führen

Hauptmodul Automatisierungs- und Prozessleittechnik

In der Ausbildung lernst du unter anderem:

  • Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen, die in Maschinen und Anlagen der industriellen Fertigung, z. B. Fertigungsstraßen, Fördereinrichtungen, Lüftungs- und Kühlanlagen eingebaut sind, montieren, warten und reparieren
  • Konstruktionspläne, Schaltpläne, Montagepläne lesen und anfertigen
  • prozessleittechnische Bauteile (z. B. elektrische, hydraulische, pneumatische Steuerungen und Regelsysteme) anfertigen und zusammenbauen, verkabeln und zusammenschließen
  • Bauteile und Komponenten in Maschinen und Anlagen einbauen
  • Bauteile durch Feilen, Sägen, Bohren, Löten, Schweißen etc. anfertigen
  • Schalt-, Verteiler- und Steuerkästen bauen und montieren
  • Kabel und Leitungen dimensionieren (= ausmessen), verlegen und anschließen
  • Steuer- und Regeleinrichtungen in Schaltkästen montieren, einstellen und optimieren
  • Tests und Funktionsproben durchführen
  • Produktionsabläufe steuern und überwachen
  • Maschinen und Anlagen warten und reparieren, Umrüstungsarbeiten durchführen
  • Störungen beseitigen und im Rahmen von Service- und Reparaturarbeiten Verschleißteile und elektronische Komponenten, z. B. Chips, Dioden oder Leiterplatten, austauschen, Ersatzteile anfertigen
  • elektrische Anlagen und Steuerungssysteme einrichten, prüfen und anschließen
  • Stromlauf-, Schalt- und Montagepläne lesen, zum Teil auch selbst anfertigen
  • Schutzmaßnahmen, wie z. B. elektrische Schutzschalter, Erdungen, automatische Geräte- und Maschinenabschaltungen montieren
  • Materiallisten erstellen, technische Unterlagen und Dokumentationen, Betriebsanleitungen, Installationspläne, Wartungs- und Serviceprotokolle führen

Hauptmodul Energietechnik

In der Ausbildung lernst du unter anderem:

  • elektromechanische, elektrische und elektronische Maschinen und Anlagen, insbesondere Stark- und Schwachstromanlagen, Steuerungs- und Schaltanlagen zusammenbauen, montieren, rüsten, in Betrieb nehmen, warten und reparieren
  • Anlagen zur Energieübertragung und Signalübertragung, Rufanlagen, Brandmeldeanlagen und Alarmanlagen sowie Blitzschutzanlagen und Erdungsanlagen errichten, zusammenbauen, montieren, prüfen, in Betrieb nehmen und Wartungsarbeiten durchführen
  • Grundschaltungen der Digitaltechnik einrichten, teilweise auch programmieren von Computern bzw. computergesteuerten Maschinen
  • Bauteile und Baugruppen der elektrischen Energietechnik und der Leistungselektronik und der dazugehörigen Schalt- und Steuergeräte zusammenbauen, prüfen und einbauen
  • Kabel und kabelähnliche Leitungen und Tragsysteme verlegen
  • Stromlauf-, Schalt- und Montagepläne lesen, zum Teil auch selbst anfertigen
  • Sonderbauteile durch Feilen, Sägen, Bohren, Löten, Schweißen etc. anfertigen
  • Schaltkästen mit Sicherungen installieren und einstellen
  • Schutzmaßnahmen zur Verhütung von Personenschäden und Sachschäden einrichten, prüfen und dokumentieren
  • Störungen durch systematische Fehlersuche aufsuchen und beheben
  • technische Unterlagen und Dokumentationen, Betriebsanleitungen, Installationspläne, Wartungs- und Serviceprotokolle führen

Spezialmodul

Besonders Wissbegierige entscheiden sich für eine vierjährige Lehrzeit und absolvieren zusätzlich zum Hauptmodul ein Spezialmodul.

In nur einem halben Jahr kannst du so zusätzlich ein ganz spezielles Know-how in der bevorzugten Fachrichtung erwerben. Bei der Kombination von Haupt- und Spezialmodulen sind nur bestimmte Kombinationen wählbar. Näheres dazu findest du in der Ausbildungsordnung.

Die Absolvierung eines Spezialmoduls im Rahmen der Lehrausbildung ist freiwillig. Welches Spezialmodul du wählst, ist ganz deinen speziellen Interessen und deinem persönlichen Berufswunsch überlassen.

Hier findest du eine Auswahl der Spezialmodule der modulare Lehrausbildung Elektrotechnik im Detail:

Spezialmodul Gebäudetechnik

Zu deinen Aufgaben als Fachkraft mit der Spezialisierung Gebäudetechnik gehören die Errichtung, Programmierung, Prüfung, Dokumentation und Inbetriebnahme von Anlagen der Gebäudesystemtechnik, insbesondere für Klima-, Heizungs- und Lüftungsanlagen. 

Weiters führst du Änderungen und Erweiterungen von Anlagen der Gebäudesystemtechnik durch.

Darüber hinaus bist du für die technische Betreuung dieser Anlagen zuständig. Dazu zählen die laufende Instandhaltung, aber auch das systematische Eingrenzen, Auffinden und Beheben von Fehlern, Mängeln und Störungen.

Spezialmodul Erneuerbare Energien und Elektromobilität

Dein primärer Aufgabenbereich als Fachkraft mit der Spezialisierung Erneuerbare Energien und Elektromobilität ist die Montage von Paneelen in die entsprechenden Halterungen, die Installation, Prüfung, Dokumentation und Inbetriebnahme von Anlagen zur Erzeugung und Speicherung von erneuerbaren Energien (wie Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie Energiespeichersysteme) und von Einrichtungen zum Laden von Elektrofahrzeugen.

Weiters führst du auch Änderungen und Erweiterungen von Anlagen zur Erzeugung und Speicherung von erneuerbaren Energien durch.

Darüber hinaus bist du für die technische Betreuung dieser zuständig. Dazu zählen speziell das systematische Eingrenzen, Auffinden und Beheben von Fehlern, Mängeln und Störungen.

Spezialmodul Netzwerktechnik

Als Fachkraft mit der Spezialisierung Netzwerktechnik bist du mit der Errichtung, Prüfung, Dokumentation und Inbetriebnahme von industriellen Netzwerken (unter Beachtung der Umgebungsanforderungen und infrastrukturellen Anforderungen) sowie mit der Einbindung von Komponenten (z.B. Maschinen, Visualisierungssysteme, Sensoren, Aktoren) befasst.

Weiters führst du auch Änderungen und Erweiterungen von industriellen Netzwerken durch.

Du bist auch für die technische Betreuung von industriellen Netzwerken und deren Komponenten verantwortlich. Dazu zählen die laufende Instandhaltung, aber auch das systematische Eingrenzen, Auffinden und Beheben von Fehlern, Mängeln und Störungen.

Spezialmodul Smart Home

Als Fachkraft mit der Spezialisierung Smart Home bist du mit der Errichtung, Programmierung, Prüfung, Dokumentation und Inbetriebnahme von Anlagen der Gebäudesystemtechnik unter Verwendung von Smart-Home-Technologien betraut.

Hierzu zählen z.B. Beleuchtungs-, Beschattungs-, Beschallungs-, Alarm-, Energiemanagement- und Fernzugriffanlagen. Weiters führst du auch Änderungen und Erweiterungen von diesen Anlagen im Rahmen der Smart-Home-Technologie durch.

Auch die technische Betreuung dieser Anlagen fällt in deinen Zuständigkeitsbereich. Dazu zählen speziell das systematische Eingrenzen, Auffinden und Beheben von Fehlern, Mängeln und Störungen

Die weiteren Spezialmodule findest du in der Ausbildungsordnung.