KI-generiertes Bild eines großen, roten Kreises in der linken Bildhälfte vor einer grauen Wand. Im roten Kreis ist ein weißes Rufzeichen.
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Gärtner und Floristen, Landesinnung

Vorsicht bei Feuerbrand

Meldepflichtige Krankheit

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29.01.2025

Feuerbrand, eine hochansteckende und meldepflichtige Krankheit, betrifft verschiedene Obst- und Zierhölzer aus der Rosengewächse-Familie (Rosaceae). Tirol erlebte 1998 erstmals ein massives Auftreten dieser Krankheit, die sich in isolierten Tälern stark ausbreitete und in den folgenden Jahren weiter verbreitete. Optimale Infektionsperioden traten in den ersten drei Jahren während der Birnenblüte in mittleren und höheren Lagen auf, berechnet nach Maryblyt. 

Erreger

Der Feuerbrand wird durch das stäbchenförmige Bakterium Erwinia amylovora ausgelöst. Ursprünglich stammt es aus Nordamerika und wurde erstmals 1957 in Europa (England) nachgewiesen. In Deutschland wurde es erstmals 1971 in Schleswig-Holstein erfasst. Heute sind weltweit 34 Länder offiziell als Befallsgebiete registriert.

Wirtspflanzen

Der Erreger beschränkt sich auf die apfelfrüchtigen Rosengewächse (Pomoideae), darunter Arten wie Apfel (Malus), Birne (Pyrus), Feuerdorn (Pyracantha), Quitte (Cydonia), Stranvaesie (Stranvaesia), Mehlbeere (Sorbus), Weiß- und Rotdorn (Crataegus), Zierquitte (Choenomeles) und Felsenmispel (Cotoneaster). Stein- und Beerenobst, Wal- und Haselnüsse, andere Laubgehölze und verschiedene Koniferen sind nicht betroffen. 

Krankheitsbild

Infizierte Blüten und Blätter welken und verfärben sich dunkelbraun bis schwarz, sterben ab und trocknen ein. Insbesondere bei Kernobst ist die anfängliche Schwärzung der Haupt- und Nebenadern der Blätter und die spätere U-förmige oder krückstockartige Krümmung der Triebspitze charakteristisch. Unter feucht-warmen Bedingungen tritt aus den betroffenen Stellen milchig-weißer, später rotbrauner bis gelbbrauner Bakterienschleim aus. Betroffene Rindenpartien reißen oft ein und sind rötlich oder braun verfärbt. Die Symptome variieren jedoch und können nicht immer alle gleichzeitig auftreten. Eine genaue Diagnose ist nur während der Vegetationszeit mit speziellen Laborverfahren möglich.