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Vier Stapel Münzen sind neben einem grauen Display, auf dem ein Aktienkurs abgebildet ist
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IATF 2025: Algerien meldet Investitionszusagen von über 11,4 Mrd. US-Dollar

Wirtschaftsdeals bei der Inter-African Trade Fair (IATF) 2025 in Algier – Fokus auf Industrie, Agrarsektor bleibt im Hintergrund, viele Projekte noch unverbindlich

Lesedauer: 2 Minuten

Algerien Energiewirtschaft Automotive Metalle/Verarbeitung
19.09.2025

Die vierte Ausgabe der Intra-African Trade Fair (IATF) fand von 4. bis 10. September 2025 erstmals in Algier statt. Mit einem laut Veranstaltern rekordverdächtigen Abschlussvolumen von über 48 Mrd. US-Dollar war die Veranstaltung wirtschaftspolitisch hochkarätig besetzt. Algerien selbst reklamiert dabei Investitionszusagen von 11,4 Mrd. US-Dollar, weitere 11,6 Mrd. befänden sich noch in Verhandlung. Laut offiziellen Angaben waren 2.000 Aussteller aus etwa 140 Ländern und 35.000 Besucher:innen auf der Messe präsent.

Industrie als Zugpferd

Die kommunizierten Investitionen konzentrieren sich stark auf klassische industrielle Schlüsselbereiche: Energie, Stahl, Automobilbau und Infrastruktur. Ein Beispiel: Das ägyptische Unternehmen Elsewedy Electric plant Investitionen in Höhe von 2,5 Mrd. US-Dollar in die algerische Energieinfrastruktur.

Damit will sich Algerien als Drehscheibe für großvolumige Industrieprojekte positionieren – auch mit Blick auf die Umsetzung der Afrikanischen Freihandelszone (ZLECAf), die den kontinentalen Handel vereinfachen soll. Für österreichische Unternehmen mit Technologie- oder Zulieferkompetenz in der Industrie könnten sich daraus mittelfristig Anknüpfungspunkte ergeben – vorausgesetzt, die angekündigten Projekte werden tatsächlich realisiert.

Agrarwirtschaft spielt auf der Messe eine untergeordnete Rolle

Trotz mehrfach betonter Zielsetzung Algeriens, die wirtschaftliche Diversifizierung voranzutreiben, war die Agrarwirtschaft auf der IATF 2025 kaum präsent. Der Fokus lag klar auf industriellen Großprojekten – während agrarische Themen und Investitionen weitgehend im Hintergrund blieben.

Angesichts der Relevanz für Ernährungssicherheit, ländliche Beschäftigung und Exportpotenziale – etwa in den Bereichen Dattelanbau, Fischerei oder Düngemittelproduktion – wäre auch eine stärkere Präsenz des Agrarsektors im Rahmen der Messe nachvollziehbar gewesen.

Für österreichische Unternehmen aus den Bereichen Agrartechnologie, Verarbeitung, Logistik oder Know-how-Transfer bestehen im algerischen Agrarsektor grundsätzlich vielversprechende Anknüpfungspunkte. Diese wurden im Rahmen der Messe jedoch nicht aktiv hervorgehoben.

Chancen ja – Umsetzung ungewiss

Die IATF 2025 war aus Veranstaltersicht ein Erfolg: zahlreiche Aussteller, tausendene Besucher, viel mediale Aufmerksamkeit. Algerien hat sich als aktiver Teil des afrikanischen Wirtschaftsdialogs positioniert und will Investitionen anziehen.

Allerdings: Viele der verkündeten Summen sind politische Ankündigungen, keine vertraglich abgesicherten Investitionen. Unabhängige Bestätigungen fehlen, und auch die praktische Umsetzung großer Industrieprojekte in Algerien ist mit bürokratischen und regulatorischen Hürden verbunden.

Fazit für österreichische Unternehmen

  • Industrieprojekte bieten potenzielle Anknüpfungspunkte – z. B. als Zulieferer, Technologielieferant oder Dienstleister.
  • Prüfen Sie sorgfältig: Projektstatus, Finanzierung und lokale Umsetzungspartner sollten klar abgeklärt werden.
  • Wirtschaftliche Diversifikation in Algerien bleibt ein strategisches Ziel – die tatsächliche Umsetzung ist jedoch abzuwarten.

Für weitere Informationen zu Geschäftschancen in Algerien und Nordafrika steht Ihnen das AußenwirtschaftsCenter Algier gerne via Mail an algier@wko.at oder telefonisch unter +213  23 47 28 21 zur Verfügung.

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