Algeriens Wirtschaft erholt sich – doch das Handelsdefizit bleibt eine Herausforderung
Die algerische Statistikbehörde ONS hat die wichtigsten volkswirtschaftlichen Kennzahlen für das Jahr 2024 veröffentlicht
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AlgerienInsgesamt zeigen die Zahlen ein Bild von robustem Wachstum außerhalb des Energiesektors, während die schwächeren Ergebnisse im Kohlenwasserstoffbereich die Handelsbilanz belasten.
Demnach legte die algerische Wirtschaft real um 3,7 % zu, getragen vor allem von der Landwirtschaft (+5,3 %), der Agrar- und Lebensmittelindustrie (+5,2 %), der Textilindustrie (+10,3 %) sowie dem Handel (+7,4 %).
Das nominale BIP erreichte rund 36.000 Mrd. DZD (270 Mrd. USD) und stieg damit um 7,2 % gegenüber dem Vorjahr. Besonders bemerkenswert war das Wachstum des BIP ohne Kohlenwasserstoffe, das mit 4,8 % über dem Vorjahreswert lag.
Während die Landwirtschaft von einer guten Getreideernte profitierte, expandierte die Industrie insbesondere in den Bereichen Textilien, Bergbau, Holz- und Papier sowie Nahrungsmittel. Auch der Bausektor setzte seinen Aufschwung mit +11,3 % fort, während auch die Strom- und Gasproduktion deutlich zulegten.
Der Kohlenwasserstoffsektor verzeichnete einen nominalen Rückgang von 4,7 %, was den Rückgang der Ölpreise auf dem internationalen Markt widerspiegelt. Die Raffinerie- und Kokereiaktivitäten erholten sich jedoch leicht mit +3 %. Weitere Rückgänge zeigten sich auch in der Produktion elektrischer Maschinen.
Im Außenhandel stiegen die Importe um 11,9 %, während die Exporte um 2,4 % zurückgingen – ein Trend, der das Handelsdefizit weiter anwachsen lässt. Trotz staatlicher Maßnahmen zur Begrenzung der Einfuhren verschärft sich das Ungleichgewicht in der Handelsbilanz somit weiter.