Toter Winkel: Wo Gefahr unsichtbar wird
Ein tonnenschwerer LKW und ein kurzer Moment der Unachtsamkeit und plötzlich befindet sich ein Kind im toten Winkel. Diese Situation wird in der Sommerschule in Maria Saal ganz bewusst zum Thema gemacht. Mit einem praxisnahen Training lernen die Jüngsten, wo Vorsicht geboten ist und wie sie sich im Straßenverkehr sicher bewegen.
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Einsteigen, auf den Fahrersitz klettern, nach links und rechts schauen – und niemanden sehen, obwohl direkt daneben Kinder stehen. Dieses Aha-Erlebnis gehört zur Toter-Winkel-Schulung der Fachgruppe Güterbefördderungsgewerbe in Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei, die im Rahmen der Sommerschule in Maria Saal durchgeführt wurde. Die jungen Teilnehmer:innen durften am eigenen Leib erfahren, wie eingeschränkt das Sichtfeld eines LKW-Fahrers wirklich ist und warum gerade an Kreuzungen und Einfahrten höchste Aufmerksamkeit gefragt ist.
Verstehen, wo andere nichts sehen
Zehn Schüler:innen von der ersten bis zur vierten Klasse nutzten die Gelegenheit, um mehr über die unsichtbaren Gefahren im Straßenverkehr zu lernen. Harald Wiedermann, Kommandant der Polizeiinspektion Maria Saal, erklärte die toten Winkel rund um den LKW und demonstrierte eindrucksvoll, wie schnell sich gefährliche Situationen entwickeln können. Die Botschaft: Nur wer den Blickkontakt mit der Fahrerin oder dem Fahrer sucht und Abstand hält, ist auf der sicheren Seite.
Sicherheit braucht Bewusstsein
„Kinder können Entfernungen und Geschwindigkeiten oft noch nicht richtig einschätzen – und wissen nicht, dass es rund um große Fahrzeuge Zonen gibt, in denen sie schlichtweg nicht gesehen werden können“, erklärt Bruno Urschitz, Obmann der Fachgruppe Güterbeförderungsgewerbe in der Wirtschaftskammer Kärnten. Deshalb sei es umso wichtiger, diese Themen früh und anschaulich zu vermitteln. Seit über zwei Jahrzehnten unterstützt die Fachgruppe entsprechende Verkehrserziehungsprogramme in Kärnten. „Wir wollen nicht belehren, sondern erlebbar machen. Denn wer einmal selbst auf dem Fahrersitz eines LKW saß, vergisst diese Erfahrung nicht so schnell“, so Urschitz.
Ein Beitrag zur verantwortungsvollen Verkehrserziehung
Gerade in der Ferienzeit, in der viele Kinder allein unterwegs sind, ist eine solche Aufklärung besonders wichtig. Die Sommerschule in Maria Saal bot dafür den idealen Rahmen: Die Inhalte wurden altersgerecht, praxisnah und mit einem bleibenden Lerneffekt vermittelt. Verkehrssicherheit beginnt mit Verständnis und genau das war das Ziel dieser Aktion.