
Der österreichische Handel: Jahresbilanz 2024 und Ausblick auf 2025
Heimischer Handel verzeichnet drittes Jahr in Folge reale Umsatzrückgänge - Großhandel steckt weiter in der Krise fest, Einzelhandel hingegen findet zu leichtem Wachstum zurück. Entrümpelung bei Bürokratie und Entlastung bei Lohnnebenkosten nötig.
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Aktualisiert am 24.02.2025
Nach drei mageren Jahren blickt Österreichs Handel vorsichtig optimistisch in die Zukunft – auch wenn die Ertragslage nach wie vor zu wünschen übrig lässt, wie aktuelle Berechnungen des Instituts für Österreichs Wirtschaft (iföw) zeigen.
Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:
- Die Umsätze des österreichischen Handels sanken 2024 nominell um -1,0% bzw. um etwa -3,1 Mrd. Euro auf in Summe rund 307,4 Mrd. Euro (netto). Das entspricht einem realen Rückgang um -1,6% gegenüber 2023. Damit weist der Handel - nach real -1,1% im Jahr 2022 und -3,6% im Jahr 2023 - das dritte Jahr in Folge ein reales Konjunkturminus auf.
- Hauptverantwortlich dafür war der Großhandel, der real einen Rückgang von -3,4% hinnehmen musste. Der Einzelhandel (+0,5%) und die Kfz-Wirtschaft (+0,6%) konnten sich hingegen leicht erholen.
- Innerhalb des Einzelhandels gab es ebenfalls eine unterschiedliche Entwicklung: Elektro- und Onlinehandel (+2,4%), Bekleidungshandel (+2,1%) sowie Bau- und Heimwerkerbedarf (+1,9%) wuchsen, während Bücher- und Zeitschriftenhandel (-11,5%), Möbelhandel (-9,5%) und Schmuckhandel (-5,3%) starke Rückgänge verzeichneten. Aber auch Schuh-, Sport- und Spielwarenhandel sowie Apotheken und Drogerien waren real im Minus.
- Zahl der Insolvenzen im Handel 2024 auf Rekordniveau: Mit 1.085 Insolvenzen im Vorjahr führte der Handel nicht nur die österreichische Insolvenzstatistik an, sondern verzeichnete auch um +17,7 % mehr Pleiten als 2023 sowie um +23,4 % mehr als im Vor- Corona-Jahr 2019.
- Die Zahl der Beschäftigten im heimischen Handel ging 2024 um -0,8 % oder knapp 4.500 Personen auf 567.835 zurück. Die Zahl der Arbeitslosen im Handel steigt, jene der offenen Stellen ist rückläufig. Lediglich in der Kfz-Wirtschaft gab es einen leichten Zuwachs an Beschäftigten.