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Deutschland-Monitor 4/2025: Industrie unter Druck – Hoffnung auf Fiskalimpulse

Wirtschaftspolitische und konjunkturelle Entwicklungen in Deutschland kurzgefasst

Lesedauer: 1 Minute

24.10.2025

Industrie unter Druck – Hoffnung auf Fiskalimpulse

Die jüngst deutlich revidierten Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) zeigen, dass die wirtschaftliche Schwächephase in Deutschland in den letzten Jahren ausgeprägter war als bisher angenommen. Die weiterhin bestehenden, wenn auch abnehmenden, wirtschaftspolitischen Unsicherheiten und strukturelle Probleme wie die sinkende Wettbewerbsfähigkeit, ein volatiler Außenhandel, schwache Investitionen und eine anhaltend rückläufige Industrieproduktion belasten das deutsche Wirtschaftswachstum.

Hoffnungen wecken die expansiven finanzpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung, die ihre Wirkung vor allem ab dem kommenden Jahr entfalten dürften. Für das Gesamtjahr 2025 wird das BIP-Wachstum voraussichtlich 0,2  % nicht überschreiten.

Industrieproduktion

Index (2021 = 100), preis-, kalender- und saisonbereinigt

Ein Kurvendiagramm zur Industrieproduktion weltweit, in der Eurozone und in Deutschland von August 2019 bis August 2025. Die Produktion in Deutschland und Österreich sinkt seit einiger Zeit. Die Produktion weltweit steigt an
© WKÖ Quelle: Destatis, CPB

Schwerpunkte im aktuellen Deutschland-Monitor  

  • Wirtschaftliche Entwicklung schwächer als erwartet
  • Deutscher Außenhandel bleibt volatil
  • Exporterwartungen in der Automobilbranche steigen
  • Bruttoanlageinvestitionen im zweiten Quartal rückläufig
  • Industrieproduktion auf Jahrestief
  • Sinkende Auslandsnachfrage belastet Industrieaufträge
  • Hybride Geschäftsmodelle gewinnen an Bedeutung

Fazit

Nachdem die vorläufigen Daten darauf hinweisen, dass sich das wirtschaftliche Wachstum in Deutschland auch im dritten Quartal abschwächt, ruhen die Erwartungen nun auf den geplanten Fiskalstimuli der Bundesregierung. Vor allem die österreichische Bauwirtschaft und Zulieferer in der Maschinen- und Fahrzeugindustrie würden von der gestiegenen deutschen Nachfrage profitieren, sofern es ihnen gelingt, sich gegen lokale Zulieferer durchzusetzen.

Jenseits der nationalen Grenzen bleiben die globalen Rahmenbedingungen weiterhin herausfordernd: Handelspolitische Spannungen sowie die zunehmende Konkurrenz aus China auf zentralen Stärkefeldern der deutschen Industrie werden auch in Zukunft zur Belastungsprobe für die deutsche Wirtschaft. Die wirtschaftliche Erholung unseres wichtigsten Handelspartners wird daher auch wesentlich davon abhängen, ob es der schwarz-roten Koalition gelingt, in der Wirtschaftspolitik weiterhin an einem Strang zu ziehen.

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