
Konjunkturbeobachtung Gewerbe und Handwerk Q1: Realer Umsatz ist seit 2019 um ein Fünftel geschrumpft
Sparte sieht Substanz der Betriebe bedroht und fordert rasche Umsetzung des Regierungsprogramms.
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Aktualisiert am 29.04.2025
Die Situation im Gewerbe und Handwerk bleibt weiter angespannt. Das zeigen die Ergebnisse der vierteljährlichen Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria. Immerhin: Trotz eines schwachen Jahresauftakts 2025 hat sich der Ausblick auf das 2. Quartal etwas verbessert.
Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:
- Das Gewerbe und Handwerk hat das Jahr 2024 mit einem realen Minus von 4,5% abgeschlossen. Das ist das fünfte Jahr in Folge mit einem mengenmäßigen Rückgang des Geschäftsvolumens. Nominell (wertmäßig) steht im abgelaufenen Jahr unter dem Strich ein Minus von 0,3%.
- Exportorientierte Branchen wie Mechatronik (-9,2%), Metalltechnik (-8,6%) und Kunststoffverarbeitung (-6,1%), aber auch das Baunebengewerbe wie Hafner, Platten- und Fliesenleger, Keramiker (-8,8%) sowie der Holzbau (-8,6%) hatten 2024 besonders hohe Umsatzrückgänge.
- Betrachtet man die Umsätze kumuliert, so sind diese zwischen 2019 und 2024 real um mehr als 20% zurückgegangen. Das bedeutet: Das Gewerbe und Handwerk ist binnen fünf Jahren um ein Fünftel geschrumpft.
- Die Investitionen sind 2024 auf ein Tief von 3,5 Mrd. Euro gesunken (2023: 4,2 Mrd. Euro) und drohen weiter zurückzugehen: Nur 34% der Betriebe planen 2025 Offensivmaßnahmen. Das ist weniger als im Corona-Jahr 2020 (45%), vor Corona waren Werte von knapp 60% üblich.
- Schwach ist auch das 1. Quartal 2025 verlaufen. 28% der Betriebe in den konsumnahen Branchen verzeichneten Rückgänge, nur 18% lagen im Plus: Das ergibt einen Saldo von -10 Prozentpunkten. Bei den investitionsgüternahen Branchen gab es fast durch die Bank starke Rückgänge des durchschnittlichen Auftragsbestandes.
- Für das 2. Quartal 2025 überwiegt weiterhin der Anteil jener Betriebe, die Umsatzrückgänge erwarten (26%) gegenüber jenen, die von Steigerungen ausgehen (17%). Der Saldo (-9 Prozentpunkte) fällt allerdings etwas besser aus als im Vergleichsquartal vor einem Jahr (im Q2/2024 war der Wert -14 Prozentpunkte).