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Eine Person in roter Latzhose, mit Handschuhen und mit roter Kappe kniet auf den Brettern einer Terrasse. Um die Person liegen verschiedene Werkzeuge. Vor der Person ist der Terrassenboden nicht fertig gebaut
© Tomasz Zajda | stock.adobe.com

Konjunkturbeobachtung Gewerbe und Handwerk Q1: Realer Umsatz ist seit 2019 um ein Fünftel geschrumpft

Sparte sieht Substanz der Betriebe bedroht und fordert rasche Umsetzung des Regierungsprogramms.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 29.04.2025

Die Situation im Gewerbe und Handwerk bleibt weiter angespannt. Das zeigen die Ergebnisse der vierteljährlichen Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria. Immerhin: Trotz eines schwachen Jahresauftakts 2025 hat sich der Ausblick auf das 2. Quartal etwas verbessert. 

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:

  • Das Gewerbe und Handwerk hat das Jahr 2024 mit einem realen Minus von 4,5% abgeschlossen. Das ist das fünfte Jahr in Folge mit einem mengenmäßigen Rückgang des Geschäftsvolumens. Nominell (wertmäßig) steht im abgelaufenen Jahr unter dem Strich ein Minus von 0,3%.
  • Exportorientierte Branchen wie Mechatronik (-9,2%)Metalltechnik (-8,6%) und Kunststoffverarbeitung (-6,1%), aber auch das Baunebengewerbe wie HafnerPlatten- und FliesenlegerKeramiker (-8,8%) sowie der Holzbau (-8,6%) hatten 2024 besonders hohe Umsatzrückgänge.
  • Betrachtet man die Umsätze kumuliert, so sind diese zwischen 2019 und 2024 real um mehr als 20% zurückgegangen. Das bedeutet: Das Gewerbe und Handwerk ist binnen fünf Jahren um ein Fünftel geschrumpft.
  • Die Investitionen sind 2024 auf ein Tief von 3,5 Mrd. Euro gesunken (2023: 4,2 Mrd. Euro) und drohen weiter zurückzugehen: Nur 34% der Betriebe planen 2025 Offensivmaßnahmen. Das ist weniger als im Corona-Jahr 2020 (45%), vor Corona waren Werte von knapp 60% üblich.
  • Schwach ist auch das 1. Quartal 2025 verlaufen. 28% der Betriebe in den konsumnahen Branchen verzeichneten Rückgänge, nur 18% lagen im Plus: Das ergibt einen Saldo von -10 Prozentpunkten. Bei den investitionsgüternahen Branchen gab es fast durch die Bank starke Rückgänge des durchschnittlichen Auftragsbestandes.
  • Für das 2. Quartal 2025 überwiegt weiterhin der Anteil jener Betriebe, die Umsatzrückgänge erwarten (26%) gegenüber jenen, die von Steigerungen ausgehen (17%). Der Saldo (-9 Prozentpunkte) fällt allerdings etwas besser aus als im Vergleichsquartal vor einem Jahr (im Q2/2024 war der Wert -14 Prozentpunkte).
Konjunkturbeobachtung Gewerbe und Handwerk