
Wie Frauen Österreichs Wirtschaft prägen
Fast jedes zweite Unternehmen wird von einer Frau gegründet, mehr als jedes dritte von einer Frau geführt
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Die heimische Unternehmenslandschaft wird immer weiblicher – das belegen aktuelle Zahlen der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Während 2014 noch etwas mehr als 107.000 selbstständig erwerbstätige Frauen in Österreich aktiv waren, sind es inzwischen über 148.000 – ein Anstieg von rund 38 %.
Mit dieser Entwicklung wurde auch das Verhältnis zwischen Unternehmerinnen und Unternehmern zunehmend ausgewogener. Im vergangenen Jahr lag der Anteil weiblicher Selbstständiger an allen Einzelunternehmen bereits bei 39,8 %.

Trend zu weiblichem Unternehmertum zeigt sich deutlich: Hinter jeder zweiten Gründung steckt eine Frau
Bei den weiblichen Gründungen wurde 2024 sogar ein Rekord verzeichnet: Noch nie wurden so viele Einzelunternehmen von Frauen gegründet. Der Anteil der weiblichen Gründerinnen lag bei 46% (13.760 Einzelunternehmen). Damit hat sich die Zahl der Neugründerinnen seit den 1990er Jahren mehr als verfünffacht – damals wurden durchschnittlich 2.500 Unternehmen von Frauen gegründet. Eine flexible Zeit- und Lebensgestaltung, der Wunsch, die "eigene" Chefin zu sein, und die Steigerung des Einkommens sind die häufigsten Gründe für Frauen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, wie eine aktuelle Befragung des WKÖ-Gründerservice zeigt.
Fazit: Frauen als treibende Kräfte der Wirtschaft weiter stärken - Kinderbetreuung an Realität unseres Wirtschaftslebens anpassen!
Trotz dieser positiven Entwicklung stehen Eltern weiterhin vor Herausforderungen, insbesondere bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf besteht noch Luft nach oben, vor allem im internationalen Vergleich. Daher braucht es einen Turbo beim flächendeckenden Ausbau von Kinderbildungs– und Kinderbetreuungsplätzen, die ganztägig und ganzjährig sind. Frau in der Wirtschaft fordert darüber hinaus eine Verkürzung der Schließzeiten auf maximal drei Wochen pro Jahr, eine Ausweitung der Öffnungszeiten auf mindestens 50 Stunden pro Woche und länderübergreifende Qualitätsstandards für die frühkindliche Entwicklung. Dies käme nicht nur Unternehmerinnen zugute, sondern würde auch die Erwerbstätigkeit von Frauen erleichtern und damit das Arbeitskräfteangebot erhöhen.
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