Nahversorgerstudie: Lebensmitteleinzelhandel im ländlichen Raum unter Druck
Weiteres Nahversorgersterben abwenden – Entlastung bei Energie, Abgaben und Auflagen dringend geboten
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Aktualisiert am 14.10.2025
Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) gerät im ländlichen Raum zunehmend unter Druck. Das hat eine aktuelle Studie der KMU Forschung Austria im Auftrag des Bundesgremiums Lebensmittelhandel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ergeben. Die Untersuchung liefert erstmals umfassende Daten zur Entwicklung der Nahversorgung durch den Lebensmitteleinzelhandel in Österreich seit der Pandemie und der Inflationskrise.
Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:
- Bereits 69% der Gemeinden unter 500 Einwohnern und 43% der Gemeinden unter 1.000 Einwohnern haben keinen LEH-Standort im Gemeindegebiet.
- Seit 2011 ist die Zahl der Gemeinden ohne LEH-Standort insgesamt um 6,2% gestiegen, in ländlichen Gebieten sogar um 6,9%.
- In ländlichen Regionen sank die Zahl der LEH-Nahversorgerstandorte von 2022 auf 2023 um 6,2%.
- Ab 2.000 Einwohnern sind Gemeinden ohne LEH-Nahversorger die Ausnahme; ab 5.000 Einwohnern gilt Österreich als flächendeckend versorgt.
- Aktuell gibt es 389 Gemeinden ohne LEH-Nahversorger, sieben mehr als 2022; 370 davon liegen im ländlichen Raum (95%).
- Insgesamt leben 411.000 Personen (4,5% der Bevölkerung) in Gemeinden ohne lokalen LEH-Nahversorgungsbetrieb.
- Die höchsten Anteile an Gemeinden ohne LEH-Nahversorger verzeichnen das Burgenland (30%), Tirol (22%) und Oberösterreich (22%).
- Im Burgenland leben 14% der Bevölkerung in Gemeinden ohne LEH-Nahversorger, in Niederösterreich 7,8% und in Oberösterreich 7,3%.