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Lkw- und Bus-Maut in Österreich 2023

Wie funktioniert die Maut in Österreich? Wie hoch sind die Kosten?

Was bedeutet Maut?

Maut in Österreich bedeutet strecken-, achs-, emissionsklassen- und tageszeitabhängiges Benützungsentgelt auf Autobahnen und Schnellstraßen für Kfz über 3,5 t höchstzulässigem Gesamtgewicht (hzG). Betroffen sind somit im Wesentlichen Lkw und Busse, aber auch schwere Wohnmobile.

Die fahrleistungsabhängige Mautpflicht entsteht also nur bei Zugfahrzeugen bzw. Bussen, deren hzG mehr als 3,5 t beträgt. Anhänger werden nur bei Lkw bei der Berechnung der Achsanzahl berücksichtigt.

Achtung:
Ab 2024 könnte der Gesetzgeber die technisch zulässige Gesamtmasse im beladenen Zustand (tzG) als neues Abgrenzungskriterium einführen. Manche Fahrzeuge werden deshalb statt der Vignette eine GO-Box zur Entrichtung der fahrleistungsabhängigen Maut benötigen. Nähere Informationen finden Sie unter Ausblick: Änderung der Abgrenzung zwischen Vignette und fahrleistungsabhängiger Maut ab 2024.

Wichtig:

  • Mautpflicht für alle Straßenbenützer (d.h. sowohl für Inländer als auch Ausländer)
  • Mautausnahmen nur in sehr geringem Umfang (Blaulichtfahrzeuge, Heer, UNO)
  • Sondermautstrecken mit deutlich höheren Tarifen (A 13 Brenner Autobahn, S 16 Arlbergtunnel, A 9 Gleinalm- bzw. Bosrucktunnel, A 10 Tauerntunnel, A 11 Karawankentunnel)
  • Mautaufschlag zur Querfinanzierung auf der A 13 und der A 12 zwischen Kufstein und Innsbruck

Wie funktioniert die Einhebung der Maut?

An ca. 400 Stellen im österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßennetz (zwischen den einzelnen Auf- und Abfahrten) sind Balken über der Fahrbahn angebracht, die in Verbindung mit einem im Fahrzeug befindlichen Gerät („GO-Box“) die Abbuchung der Beträge, je nach gefahrenen Kilometern, durchführen. Durch automatische Mikrowellenkommunikation zwischen Fahrzeug und Mautbalken ist kein Anhalten, Einordnen in eine bestimmte Spur oder eine bestimmte Geschwindigkeitsbeschränkung notwendig.

Fahrzeuge, deren hzG mehr als 3,5 t beträgt, dürfen Autobahnen und Schnellstraßen nur ausgestattet mit einer GO-Box benützen! Sie muss sich bereits bei der Einfahrt nach Österreich im Fahrzeug befinden.

Verfolgung der Nichtzahler und Sanktionen (Enforcement)

Es gibt stationäre, portable und mobile Kontrollanlagen, die alle Lkw und Busse fotografieren. Durch einen Datenabgleich ist es möglich, Mautpreller (etwa Fahrzeuge ohne GO-Box, mit falsch eingestellter Achsenanzahl oder ohne Guthaben) herauszufiltern.

Es wird von Mautaufsichtsorganen eine Ersatzmaut eingehoben (120,00 bzw. 240,00 Euro je nach Vergehen) oder andernfalls ein Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet, wofür Geldstrafen zwischen 300,00 und 3.000,00 Euro folgen können. Es kann auch eine vorläufige Sicherheit eingehoben, der Schlüssel abgenommen oder eine Radklammer angelegt werden.

Mautsystem

Die Kosten der Maut richten sich nach der zurückgelegten Strecke, der Achsanzahl, der Abgasklasse des Motors und der Tageszeit (Nacht: 22 bis 5 Uhr). Neben den tariflich teureren Sondermautstrecken gibt es zusätzlich einen Aufschlag zur Maut auf der A 13 und der A 12 zwischen Kufstein und Innsbruck.

Es gibt vier Tarifgruppen, je nach Euro-Emissionsklasse des Motors:

Tarifgruppe Euro-Emissionsklassen
E Kfz mit reinem Elektroantrieb oder mit reinem Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb
A Euro 6
B Euro 5 und EEV *
C Euro 4
D Euro 0 bis 3

* EEV (Enhanced Environmentally Friendly Vehicle) ist ein europäischer Abgasstandard für Busse und Lkw, der Fahrzeuge mit Euro 5-Motoren übertrifft. Der Euro 6-Motor ist noch abgasärmer.

Höhe der Maut 

Im Jahr 2023 werden folgende Mautsätze in Cent je Km (exkl. USt.) gelten:

Tarifgruppe Zwei Achsen Drei Achsen Ab vier Achsen
Tag Nacht** Tag Nacht** Tag Nacht**
E (Elektro/Wasserstoff) 5,150 5,190 7,273 7,365 10,871 10,987
A (Euro 6) 21,120 21,160 29,631 29,723 44,033 44,149
B (Euro 5 und EEV) 21,800 21,840 30,583 30,675 45,121 45,237
C (Euro 4) 22,490 22,530 31,549 31,641 46,225 46,341
D (Euro 0 bis 3) 24,550 24,590 34,433 34,525 49,521 49,637

** Der Nachttarif gilt im Zeitraum zwischen 22 und 5 Uhr.
Hinweis: Auf den Sondermautstrecken gelten erhöhte Tarife.

Erhöhte Maut auf der A 13 und der A 12 zwischen Kufstein und Innsbruck

Als Mitfinanzierungsbeitrag für den Bau des Brennerbasistunnels wird auf der A 13 Brenner Autobahn und der A 12 Inntal Autobahn von der Staatsgrenze bei Kufstein bis zum Knoten Innsbruck/Amras zusätzlich ein Aufschlag in Höhe von 25 % auf den Grundkilometer abgebucht.

GO-Box

Die Maut wird in der entsprechenden Höhe passend zur eingestellten Achsanzahl automatisch abgebucht. Zuschläge, Sondermauttarife und zeitliche Mautsatztarifdifferenzierungen werden ohne Zutun des Lenkers abgebucht.

Die GO-Box ist an ein bestimmtes Kennzeichen gebunden, auf eine bestimmte Abgasklasse eingestellt und wird durch einen Klebestreifen an der Windschutzscheibe befestigt. Bei über 200 Vertriebsstellen (auf Autobahnraststätten, im untergeordneten Straßennetz, im grenznahen Ausland) kann die GO-Box gegen Vorlage des Zulassungsscheins und einer Mindestzahlung von 80,00 Euro (75,00 Euro Guthaben, 5,00 Euro Systemgebühr) binnen weniger Minuten mitgenommen werden.

Sollte nach der Durchfahrt durch Österreich die GO-Box wieder zurückgegeben werden, wird das noch nicht verbrauchte Guthaben wieder ausbezahlt, lediglich die 5,00 Euro Systemgebühr werden einbehalten. Das Guthaben bleibt zwei Jahre gültig.

Bezahlung der Maut

Pre-Pay-Verfahren: Vorausbezahlung des Mautguthabens bei Vertriebsstellen (Tankstellen, Raststätten) durch Aufladen der GO-Box mittels Bargeld, Kreditkarten oder Bankomat (80,00 bis 500,00 Euro).

Post-Pay-Verfahren: Nach Anmeldung bei der ASFINAG, dem Mautbetreiber in Österreich, kann die Maut im Nachhinein über Kreditkarten, Tankkarten oder Direktverrechnung mit der ASFINAG über ein Bankkonto bezahlt werden.

Rechtsgrundlagen

  • Bundesstraßen-Mautgesetz 2002 (BGBl. I 109/2002 idF 155/2021)
  • Mauttarifverordnung 2022 (BGBl. II 448/2022)
  • Mautordnung (ASFINAG Mautordnung)
Stand: