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Frau mit VR-Brille im Neonraum, digitale Kunstillustration, generative KI
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Verträge im Metaverse

Erfahren Sie, wie digitale Signaturen, Klick-Agreements und Smart Contracts rechtlich bindend werden.

Lesedauer: 2 Minuten

30.06.2025

Abschluss und Gestaltung von Verträgen im Metaverse

Im Metaversum können Verträge auf vielfältige Weise abgeschlossen werden, sei es durch digitale Signaturen, Klick-Agreements oder Smart Contracts. Unternehmen müssen die Grundlagen des Vertragsrechts verstehen und sicherstellen, dass ihre Verträge rechtlich bindend sind. Wichtige Aspekte bei der Gestaltung von Verträgen im Metaversum umfassen:

  • Rechtliche Bindung: Verträge müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um rechtlich bindend zu sein. Dazu gehören das Einverständnis beider Parteien, der rechtliche Zweck des Vertrags und die Möglichkeit der Erfüllung.
  • Vertragsbedingungen: Klare und präzise Vertragsbedingungen sind unerlässlich. Unternehmen sollten sicherstellen, dass alle relevanten Informationen wie Preise, Zahlungsbedingungen, Lieferfristen und Haftungsbedingungen im Vertrag festgehalten werden.
  • Formvorschriften: Für die meisten Verträge ist keine besondere Form vorgeschrieben, sie können auch digital abgeschlossen werden. Ausnahmen gelten, wenn das Gesetz eine bestimmte Form verlangt (z.B. Notariatsakt bei der Gründung einer GmbH oder bei Immobiliengeschäften bzw. Schriftlichkeitsgebote im Arbeitsrecht). Diese Schritte können in Österreich inzwischen auch virtuell (per Videokonferenz und Handysignatur) abgewickelt werden, jedoch noch nicht direkt im Metaversum selbst, da die Identitätsfeststellung und die gesetzlich geforderte Zweiweg-Kommunikation nicht über Avatare, sondern nur über etablierte digitale Verfahren zulässig sind. Unternehmen sollten sich über die spezifischen Anforderungen für die Vertragsform im Metaversum informieren.

Besondere Vertragsarten (z. B. NFTs, virtuelle Grundstücke)

Im Metaversum gibt es spezielle Vertragsarten, die besondere rechtliche Überlegungen erfordern. Dazu gehören:

  • NFTs (Non-Fungible Tokens): NFTs sind digitale Vermögenswerte, die durch Blockchain-Technologie einzigartig gemacht werden. Die Erstellung, der Verkauf und der Kauf von NFTs müssen vertraglich geregelt werden, um sicherzustellen, dass Rechte und Pflichten klar definiert sind, insbesondere in Bezug auf Urheberrechte und Lizenzrechte.
  • Virtuelle Grundstücke: Der Kauf und Verkauf von virtuellen Grundstücken in Plattformen des Metaversums ist ein wachsender Markt. Verträge für virtuelle Grundstücke sollten spezifische Informationen über die Art des Grundstücks, die Nutzungsrechte und die geltenden Regeln innerhalb der Plattform enthalten.

Bei virtuellen Leistungen – wie den oben genannten – lässt sich der Erfüllungsort häufig nur schwer bestimmen. Umso wichtiger ist es, wie bereits in Kapitel 5 erläutert, im Vorhinein eine klare Rechtswahlklausel zu treffen, um rechtliche Sicherheit zu schaffen.  

Haftungsfragen

Die Haftung im Metaversum kann komplex sein und hängt von verschiedenen Faktoren ab wie der Art des Geschäfts, der Interaktion mit Nutzern und der Art der angebotenen Dienstleistungen. Mögliche Haftungsfragen umfassen:

  • Produkt- und Dienstleistungshaftung: Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Produkte und Dienstleistungen im Metaversum sicher und funktional sind. Bei Mängeln oder Schäden können sie für entstandene Schäden haftbar gemacht werden.
  • Haftung für Inhalte: Unternehmen, die Inhalte im Metaversum bereitstellen (z. B. durch das Erstellen von VR-Erlebnissen oder Spielen), müssen sich der rechtlichen Implikationen bewusst sein. Sie könnten für urheberrechtlich geschützte Inhalte, die sie verwenden oder die von Nutzern bereitgestellt werden, haftbar gemacht werden.
  • Verstöße gegen Datenschutzgesetze: Wenn Unternehmen gegen die DSGVO oder andere Datenschutzbestimmungen verstoßen, können sie mit erheblichen Bußgeldern und rechtlichen Konsequenzen rechnen. Es ist daher wichtig, Datenschutzrichtlinien zu implementieren und die Einhaltung der Vorschriften zu überwachen.