Vortrag
© FiW

Marktsondierungsreise nach Berlin (2021)

WKÖ-Vizepräsidentin und FiW-Bundesvorsitzende Schultz begleitet Unternehmerinnen beim Schritt in den Export – Deutschland ist Österreichs größter Wirtschaftspartner

Lesedauer: 4 Minuten

10.10.2023

„Women only“ hieß es auch diesmal wieder bei der von Frau in der Wirtschaft (FiW) initiierten vierten WKÖ-Unternehmerinnen-Reise Mitte Oktober nach Berlin. „Die österreichische Wirtschaft ist stark exportorientiert und Deutschland ist unser wichtigster Handelspartner. Mir ist wichtig, dass hier auch Frauen ihre Chancen nutzen. Deshalb begleiten wir speziell Unternehmerinnen beim Weg in den Export, zeigen ihnen gute Marktchancen vor Ort auf, vernetzen und ermutigen sie“, erklärte Martha Schultz, WKÖ-Vizepräsidentin und FiW-Bundesvorsitzende, anlässlich der von der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) organisierten „rein weiblichen“ Marktsondierungsreise nach Berlin.

Mit Unterstützung der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA bot Frau in der Wirtschaft den knapp 35 Unternehmerinnen aus ganz Österreich ein umfangreiches, hochkarätiges Programm. So standen neben Besuchen des Fraunhofer Instituts, der Bertelsmann Stiftung und der Komischen Oper Berlin etwa auch eine Sonderführung im Kaufhaus des Westens (KadeWe) auf dem Plan. Ein besonderes Highlight bildete die Einladung des Österreichischen Botschafters in Berlin Peter Huber und die Teilnahme von Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Horst Köhler.

Auch der unternehmerische Austausch kam nicht zu kurz, so war die Delegation im DIHK (Deutscher Industrie- und Handelskammertag) unter der Leitung von Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben zu Gast und hatte auch Gelegenheit zum Austausch mit Vertreterinnen des Verbandes Deutscher Unternehmerinnen (VDU).

Schultz: Österreichs Wirtschaft wird immer weiblicher

Österreichs Wirtschaft wird immer weiblicher - die 130.000 Unternehmerinnen sind eine treibende Kraft und leisten einen unverzichtbaren Beitrag für den Standort. Bereits mehr als jedes dritte Unternehmen wurde 2020 von einer Frau geleitet (38,3%) und auch die Zahl der weiblichen Gründerinnen stieg in den vergangenen Jahren stetig an und lag im Vorjahr bei einem Rekordanteil von 45,2%. „Nun geht es darum, diese wirtschaftlichen Fakten endlich auch in der Realität widerzuspiegeln“, appelliert Schultz für verbesserte Rahmenbedingungen für Unternehmerinnen, allen voran einen raschen und flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung in Österreich.

Österreichs Lieferungen und Bezüge erholen sich rasch

Auch wenn die Pandemie Österreichs Außenhandel mit Deutschland schwer getroffen hat, bleibt das Nachbarland unangefochten Österreichs wichtigster Handelspartner. Im ersten Halbjahr dieses Jahres zeigt sich der bilaterale Außenhandel schon wieder bestens erholt: So legten die österreichischen Exporte um 17% auf EUR 29,2 Mrd. Euro, die Importe um 17,4% auf 33,7 Mrd. zu. Für das Gesamtjahr 2021 wird ein klares Überschreiten der 100 Mrd.-Euro-Grenze erwartet.

Zu den wichtigsten Warenlieferungen „Made in Austria“ zählen Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge, Kraftmaschinen und zugehörige Ausrüstungen, wie Motoren und Kfz-Zubehör, elektrische Maschinen sowie Metallwaren, Eisen und Stahl.

Stärkste Importgüter waren ebenso Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge sowie Fertigwaren, Metallwaren, chemische Erzeugnisse sowie Mineralbrennstoffe und Schmiermittel.

„Nachhaltigkeit, Klimawandel und Digitalisierung sind die ganz großen Themen. Wir verbinden damit großartige Geschäftschancen für die österreichische Wirtschaft“, bringt Michael Scherz, Wirtschaftsdelegierter in Berlin, auf den Punkt.

Deutschland wichtigster Herkunftsmarkt des Tourismuslandes Österreich

Auch für das Tourismusland Österreich ist Deutschland der mit Abstand wichtigste Auslandsmarkt: 2019 kamen etwa 14,4 Millionen deutsche Gäste nach Österreich, die dabei 56,7 Millionen Nächtigungen verbuchten. Im Jahr 2020 war der österreichische Tourismus von der Pandemie - durch monatelange Lockdowns, Betriebsschließungen, teils massive Einschränkungen und internationale Reisebeschränkungen - besonders stark betroffen. Dies schlug sich natürlich auch in den Nächtigungszahlen nieder, die im „Corona-Jahr 2020“ um über 32% auf 38,5 Millionen Nächtigungen zurückgingen. Um rasch wieder an den erfolgreichen Vor-Corona-Jahren anzuschließen, hat die Bundesregierung mit dem aktuellen Stufenplan und der Winterstrategie die Basis für die kommenden Monate gelegt. Auch die rot-weiß-roten Tourismusbetriebe sind bestens vorbereitet und startklar. Mit der Einhaltung strenger Corona-Regeln sowie Sicherheits- und Hygienekonzepte wird Österreichs Gästen größtmögliche Sicherheit geboten.

Unternehmensbesichtigungen

  • Sonderführung durch das Kaufhaus des Westens
    Der Berliner Adolf Jahn eröffnete im März 1907 das renommierte Kaufhaus KaDeWe (Kaufhaus des Westens). Zur damaligen Zeit eine Sensation, denn es wurden in einem Haus an einem zentralen Berliner Ort Produkte aus aller Welt angeboten. Bis heute ist der größte Anziehungsmagnet die Lebensmittelabteilung in der 5. Etage.
  • Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK
    Zur unschönen Geschichte Deutschlands gehören auch die Praktiken, die die Staatssicherheit in der ehemaligen DDR vollzogen haben. Nach dem Fall der Mauer wurden viele Akten über Menschen, die sich gegen die Machenschaften der DDR-Politiker aufgelehnt haben, vernichtet.
    Das Fraunhofer-Institut hat ein Projekt zur computergestützten Rekonstruktion zerstörter Dokumente ins Leben gerufen. Es wurde eine sogenannte ePuzzler-Technologie entwickelt, die die Akten wieder „zusammenpuzzelt“. 
  • Bertelsmann Stiftung, Haus Berlin
    Mit einem eigenen Standort an prominenter Stelle ist die Stiftung seit 2019 in Berlin präsent. Die Stiftung hat ihre Arbeitsfelder in Programmen organisiert, die wiederum nach Themen- und Aufgabengebiete unterteilt sind. Barbara von Würzen beschäftigt sich  mit dem aktuellen Thema „Frauen in Führungspositionen“ | „Frau in der Wirtschaft“.
  • Komische Oper Berlin, Susanne Moser
    Viele Kultur-Wege führen nach Berlin – So auch der von Susanne Moser. In Salzburg geboren, an der WU Wien studiert, führte sie der Weg über Umwege nach Berlin (Wiener Kindertheater, Interconnection, Burgtheater Wien). Seit 2005 ist sie geschäftsführende Direktorin der Komischen Oper Berlin.
  • Freetech – Axel Springer Academy of Journalism and Technology
    Im Zusammenspiel von Journalismus und Technologie eröffnen sich unglaublich viele neue Möglichkeiten der Recherche, Darstellung und Verbreitung von Inhalten. Die Akademie vereint unter einem Dach die Journalistenschule und bietet nun auch ein Programm für Tech-Talente an.

 Die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA organisiert zahlreiche Veranstaltungen in Österreich und Deutschland. Informieren Sie sich über unser Veranstaltungsangebot sowie die umfangreiche Service-Palette unter wko.at/aussenwirtschaft.